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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Kuchinka, Eduard: Neuere Apparate zur Herstellung von Farbenphotographien nach dem Dreifarbenprocesse
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0292

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Apparate zur Herstellung von Farbenphotographien u. s. w.

identisch, und zwar uicht bloss hinsichtlich der Farbe, sondern
auch betreffs der Perspective und der Aufrichtung der Linien,
derart, dass man den aufgenommenen Gegenstand gewisser-
massen als in der Mitte der Blende befindlich zu sehen
meint. Das Bild ist ganz frei von Verzerrung und Farben-
fehler, trotzdem durchaus nicht achromatische Linsen ver-
wendet werden und die Linsen ziemlich weit von der Blende
und in ungleichen Entfernungen von derselben sich be-
finden. Die allgemeine Correction ist auf den Umstand
zurückzuführen, dass die Lichtstrahlen, indem sie von den
drei Bildern durch die Linsencombinationen und mittels der
Spiegel ins Auge gelangen, genau denselben Weg machen,
den sie ursprüngiich zurückgelegt haben. Auf dreierlei
muss geachtet werden: 1. Die relative Stellung, also die Ad-
justirung der drei Spiegel, muss genau dieselbe sein wie
während der Exposition; 2. die relative Stellung der drei
Linsen zu einander muss gleichfalls unverändert bleiben;
3. die vollkommen gerade oder mehr oder weuiger gebrochene
Linie, welclie durch ein und denselben Punkt der drei Dar-
stellungen oder Copien des aufgenommenen Gegenstandes
auf der diese enthaltenden Platte geht, muss wälirend der
Beobachtung der farbigen Bilder genau dieselbe seitliche
Lage im Verhältnisse zu der vollkommen geraden oder mehr
oder weniger gebrochenen Linie, die durch die Achsen oder
die JMittelpunkte der drei Linsen geht, haben wie während
der Exposition. Es sind deshalb Vorkehrungeu an dem
Apparate getroffen, welche die Erfüllung dieser Bedingungen
sichern (,, Photography “ 1900, S. 682).

Einige andere Apparate, die in Amerika im Handel er-
sclieinen und in Hinsicht auf ilire Construction nichts wesent-
lich Neues bieten, sind bereits in Eder’s ,, Jahrbuch für Phot.“
für 1900, S. 563, erwähnt.

Eine dem Selle’schen, resp. dem Baron Hübl’schen
Verfahren ähnliche Methode, welche jedoch wesentliclie Ver-
besserungen aufweist, wurde von Dr. Hesekiel in der Sitzung
des Photographischen Vereines zu Berlin am 23. November 1900
(,, Phot. Chronik“ 1900, S. 656) ausführlich besprocheu.

Die Aufnahme geschieht, indem mau hinter drei Filtern
auf einer Platte drei Expositionen des Objectes vornimmt.
Das liinter Rotli aufgenommene Negativ muss blau, das
hinter dem Grüufilter aufgeuommene rotli und das hinter dem
Blaufilter aufgenommene gelb copirt werden. Das Blaubild
copirt man auf eine Diapositivplatte, die nach dem Ent-
wickeln mit rothem Blutlaugensalze ausgebleicht und dann in
einer abgestimmten Eisenlösung blau tout. Dadurch wird eine
 
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