Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

DOI Artikel:
Unger, Arthur Wilhelm: Synchroner Druck mit Hilfe von Gelatine-Reliefs
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0310

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
290 S3 Tnchromer Druck mit Hilfe von Gelatine-Reliefs.

6. Anordnung von mehreren Theilcliches (für jede Farbe
eines) und einer Sammelform, wobei die eingefärbten Cliches
die Farbe wieder an Walzen abgeben, von diesen auf die
Sammelforni übertragen und die letztere dann abgedruckt
wird. Dieses Princip liegt dem Verfahren Orloff’s und
Grossl’s 1) zu Grunde.

7. Partielles Einfärben der Druckform mittels Walzen, die
mit einem auf photomechanischem Wege herzustellenden
Gelatine-Reliefe versehen sind, das den betreffenden Bild-
theilen entspricht.

Die letzte Methode, oder vielmehr die Idee hierzu, fügte
Pabst der Reihe der bestehenden durch seinen Artikel im
August-Hefte 1900 der ,, Zeitschrift für Reproductionstechnik“
an. Er schreibt dort u. A.: ,, Bekanntlich erfolgt bei der Farben-
heliogravure das Farbeauftragen partiell mittels Tampons,
eine mühevolle, hohes künstlerisches Verständniss erfordernde
Arbeit, gewissermaassen ein Maleu der Platte. Es dürfte nun
wohl möglich sein, bei Hochdruckcliches dieses partielle
Farbeauftragen auf mechanischem Wege zu bewerkstelligen.
Wenn man die Auftragewalzen mit einem Reliefe versehen
würde, das nur die bestimmten Bildtheile einfärbt, wäre das
Problem ja gelöst. Diese Auftragewalzen brauchen nicht die
Massedicke der gebräuchlichen Leimwalzen zu haben, sondern
nur auf einem egalen Holzkern einen einige Millimeter
starken Leimaufzug. Dieser würde chromirt (selbstverständ-
lich vor dem Aufziehen! Unger) und erhielte unter je einem
der Hautnegative für den Drei- oder Vierfarbendruck seine
Belichtung und uach der Entwicklung also sein entsprechendes
Relief. Die Walzen müssten natürlich streng genauen Lauf
erhalten, um immer die Bildtheile des Cliches — es kämen
hier eben Autotypien in Verwendung — richtig zu treffen.
In der beigegebenen Abbildung ist das Schema der Idee
skizzirt (Fig. 107). Die drei Farbwerke hintereinander be-
sorgen däs Einfärben der Reliefwalzen, die ihrerseits wieder
dem Cliche die partieile Einfärbung vermitteln. Die Ein-
wendung, dass dort, wo die Farben gegenseitig übergreifen,
Verschmierungen stattfinden müssten, ist jedeufalls nur durch
deu praktischen Versuch auf seine Stichhaltigkeit zu prüfen.
Bei dem Verfahreu von Orloff uud Grossl besteht ja
auch diese Möglichkeit. Es wird aber behauptet, dass hier
richtige Mischfarben beim Uebereinandergreifen entständen
und keinerlei Verschmierung einträte. Ist dies richtig, so
würde es auch bei einer Einfärbung in der oben ausgeführten

1) Eder’s „ Jahrbucli f. Phot.“für 1900, S.314; vergl. auch ebenda Beilage 8.
 
Annotationen