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Schüttauf, Richard: Neue Objectiv-Constructionen der Firma Carl Zeiss in Jena
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0430
Neue Objectiv - Constructionen der Firma Carl Zeiss iri'Jena. 4°5
Serien Ila, IIIa, V in dem Kataiog künftig als Protar i : 8
Serie II a u. s. w. figuriren. Der Name Anastigmatlinse, resp.
Satz-Anastigmat (Serie VII, bezw. VII a), erfuhr ebenso eine
Aenderung in Protarlinse, resp. Doppel-Protar.
Eine Aenderung in der Construction der alten i\nastigmate
(Protare) ist nicht eingetreten.
Das im April 1900 eingeführte Unar stellt einen Objectiv-
typus dar, welcher mit einfachen Mitteln grosse Lichtstärke
und ein anastigmatisch geebnetes Feld von verhältnissmässig
grosser Winkelausdehnung erreichen lässt (Fig. 158). Das Unar ist
ein Objectiv, welches sich in cler vorläufig ausgeführten Form
aus vier einzeln stehenclen Linsen zusammensetzt, zwischen
deren zweiter und clritter die Blende zu stehen kommt. Zu
den Linsen selbst werden die besten, d. h. haltbarsten und
lautersten Glasflüsse des Jenaer Glaswerkes Schott&Gen.
verwendet. Die Correctionsmittel sind zum Theil mit den im
Planar, zum Theil mit den im Protar zur Verwendung
kommenden verwandt. Wie im Planar geschieht die sphärische
und anastigmatische Correction ausschliesslich durch getrennt
stehende Einzellinsen; während aber das Planar in den clurch
die Blende getrennten Güedern eine charakteristische Gegen-
sätzlichkeit nicht aufweist und im Wesenthchen symmetrisch
aufgebaut ist, besitzt das Unar in cler oben skizzirten ein-
fachsten Form als Doppelobjectiv in den durch die Blende
getrennten Gliedern eine gewisse Gegensätzlichkeit wie das
Protar. In dem einfachen Unar-Doppelobjective muss nämlich
auf der einen Seite der Blende eine Luftlinse (begrenzt von
clen Flächen zweier aufeinander folgender Glas-Linsen) vor-
handen sein, welche positives, und auf der anderen Seite der
Blende eine Luftlinse vorhanden sein, welche negatives Stärken-
vorzeichen besitzt. Der Constructionstypus des Unars selbst
ist in den verschiedenen Ländern zum Patent angemeldet,
resp. bereits patentirt.
Die zur Zeit ausgeführte Form des Unars stellt ein licht-
starkes Universalobjectiv clar. Die relative Oeffnung schwankt
zwischen 1 : 4,5 bis 1 : 5,6, je nach der Brennweite, der Bild-
winkel zwischen 65 bis 68 Gracl.
Vermöge seiner grossen Lichtstärke eignet sich das Unar
speciell für die kürzesten Momentaufnahmen, doch lässt es
sich bei kleineren Blenclen mit gutem Erfolg auch für Land-
schaftszwecke uncl clergl. verwenden, sofern ein grösserer
Bildwinkel als etwa 65 bis 68 Grad nicht beansprucht wird.
Ueber die verschiedenen Brennweiten und die fiir die
einzelnen Objective empfehlenswerthen Plattenformate und
Preise gibt die umstehencle Tabelle Aufschluss.
Serien Ila, IIIa, V in dem Kataiog künftig als Protar i : 8
Serie II a u. s. w. figuriren. Der Name Anastigmatlinse, resp.
Satz-Anastigmat (Serie VII, bezw. VII a), erfuhr ebenso eine
Aenderung in Protarlinse, resp. Doppel-Protar.
Eine Aenderung in der Construction der alten i\nastigmate
(Protare) ist nicht eingetreten.
Das im April 1900 eingeführte Unar stellt einen Objectiv-
typus dar, welcher mit einfachen Mitteln grosse Lichtstärke
und ein anastigmatisch geebnetes Feld von verhältnissmässig
grosser Winkelausdehnung erreichen lässt (Fig. 158). Das Unar ist
ein Objectiv, welches sich in cler vorläufig ausgeführten Form
aus vier einzeln stehenclen Linsen zusammensetzt, zwischen
deren zweiter und clritter die Blende zu stehen kommt. Zu
den Linsen selbst werden die besten, d. h. haltbarsten und
lautersten Glasflüsse des Jenaer Glaswerkes Schott&Gen.
verwendet. Die Correctionsmittel sind zum Theil mit den im
Planar, zum Theil mit den im Protar zur Verwendung
kommenden verwandt. Wie im Planar geschieht die sphärische
und anastigmatische Correction ausschliesslich durch getrennt
stehende Einzellinsen; während aber das Planar in den clurch
die Blende getrennten Güedern eine charakteristische Gegen-
sätzlichkeit nicht aufweist und im Wesenthchen symmetrisch
aufgebaut ist, besitzt das Unar in cler oben skizzirten ein-
fachsten Form als Doppelobjectiv in den durch die Blende
getrennten Gliedern eine gewisse Gegensätzlichkeit wie das
Protar. In dem einfachen Unar-Doppelobjective muss nämlich
auf der einen Seite der Blende eine Luftlinse (begrenzt von
clen Flächen zweier aufeinander folgender Glas-Linsen) vor-
handen sein, welche positives, und auf der anderen Seite der
Blende eine Luftlinse vorhanden sein, welche negatives Stärken-
vorzeichen besitzt. Der Constructionstypus des Unars selbst
ist in den verschiedenen Ländern zum Patent angemeldet,
resp. bereits patentirt.
Die zur Zeit ausgeführte Form des Unars stellt ein licht-
starkes Universalobjectiv clar. Die relative Oeffnung schwankt
zwischen 1 : 4,5 bis 1 : 5,6, je nach der Brennweite, der Bild-
winkel zwischen 65 bis 68 Gracl.
Vermöge seiner grossen Lichtstärke eignet sich das Unar
speciell für die kürzesten Momentaufnahmen, doch lässt es
sich bei kleineren Blenclen mit gutem Erfolg auch für Land-
schaftszwecke uncl clergl. verwenden, sofern ein grösserer
Bildwinkel als etwa 65 bis 68 Grad nicht beansprucht wird.
Ueber die verschiedenen Brennweiten und die fiir die
einzelnen Objective empfehlenswerthen Plattenformate und
Preise gibt die umstehencle Tabelle Aufschluss.