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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Doležal, Eduard: Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte auf diesem Gebiet
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0468

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Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte u. s. w.

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gebracht ist, wird nack unten gedrekt und durck einen kleinen
Holzbügel festgehalten.

Besondere Beachtung verdient der Boas’scke, von der
Allgemeinen Elektricitäts - Gesellschaft in Berlin verfertigte
Apparat zur Erzeugung stereoskopischer Röntgenbilder.
Der einfachste und sicherste Weg, Tiefendimensionen bei
Röntgenbildern zu erhalten, ist der, das flache Bild auf dem
Fluorescenzschirme dem Beobachter bei binocularer Be-
trachtung körperhch erscheinen zu lassen. Die Theorie des
stereoskopischen Sehens verlangt, dass die beiden Bilder,
welche auf der Netzhaut unserer Augen vom betrachteten
Objecte entstehen, unter sich verschieden sind, d. h. zwei

Centralprojectionen von zwei verschiedenen Projectionscentren
darstellen.

Die gesonderten zwei Bilder können zwar nicht, wie
sonst, von den Augen selbst erzeugt werden; die Stelle der
Augen mit ihrem gegenseitigen Abstande muss hier die
Röntgenröhre vertreten, die das Bild zuerst unmittelbar her-
vorbringt, und zwar derart, dass statt der üblichen einen
Röhre deren zwei benutzt werden. Die Binrichtung ist
derartig zu treffen, dass die beiden Röhren abwechselnd
leuchten, um die Wahrnehmung jedes der sich theilweise
deckenden Bilder durch je ein Auge zu ermöglichen. Beide
Röhren müssen durch zwei Funkeninductoren abwechselnd
bethätigt werden. Endlich muss noch ein Apparat vor-
handen sein, der synchron mit clen leuchtenden Röhren
jedem Auge in richtigem Zeitpunkte eiuen Durchblick ge-
stattet.
 
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