Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

DOI article:
Urban, Wilhelm: Didaktik der Raster-Photographie
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0481

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
45 6

Didaktik dcr Raster- Photographie.

wirkten an dem Zustandekommen der Punkte sogar die Halb-
schatten bereits etwas mit, so dass der Durchmesser dieser
bereits sehr gut gedeckten Punkte auch ein grösserer ist.
Zone 3 endlich hatte die längste Expositionszeit erhalten, und
waren beiin Zustandekommen von deren Punkten nicht nur
die Lichtkegel, sondern auch die angrenzenden Halbschatten-
schnitte voll bethätigt, indem erstere die Entstehung der stark
gedeckten Kernpunkte, letztere die Bildung der diese Kern-
punkte umgebenden minder gedeckten Säume bewirkten. Nun
bleibt noch die Frage offen, warum die Punktform (im Gegen-
satz zu Fig. 194b) rund ist, so dass am Negative iu Zone 3 je
vier sich diametral gegenüber stehende Punkte mit ihren Halb-
schattenräudern verwachsen und so je einen durchsichtigeu
Glaspunkt mit concaver Begrenzung einschliessen (sogen.
Schluss in den Lichtern). Die Antwort hierauf liegt in dem

Umstande, dass die Oeffnungen des Rasters, als ausserordent-
lich klein, wie ein System von Lochcameras wirken uud
auf die Fläche der empfindhchen Schicht kleine Blendenbilder
projiciren; da nun die angewandte Blende rund war, so erzeugt
sie runde Punkte. Daraus erklärt sich auch unmittelbar die
Gewohnheit der Praxis, zur Erzeugung eines guten Sclilusses
in den Lichtern, statt runder Blenden, solche mit viereckigem
Ausschnitt zu verwenden, dereu bessere Wirkung durch Fig. 196
veranschaulicht wnrd.

Würde der geschilderte Versuch daliin modificirt, dass
man denselben nicht mit drei, sondern mit beliebig vielen
Theilexpositionen ausführte, so wiirden dadurch selbstver-
ständlich auch entsprechend mehr Abstufungen in der Dicht-
heit und Grösse der Punkte zu Stande kommen.

Dass bei der Raster-Aufnahme eiues sogen. Halbton-
Originales, beispielsweise einer Tuschezeichnung oder Plioto-
graphie, rnit einer Blende dieselben verschiedeuen Punkt-
 
Annotationen