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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Jahresbesicht über die Fortschritte der Photographie unde Reproductionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0570

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Dreifarbenphotographie.

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eiuer primären Farbenpliotographie angegeben hat, ist es be-
kannt, dass, wenn in Verbindung mit Dreifarbenfiltern das
Licht durch drei einfarbige Transparentbilder geschickt wird,
welche die primären Farben - Eindrücke darstellen, drei farbige
Bilder entstehen, welche, wenn man sie zur Deckung bringt,
ein Bild in den drei Farben des Originales liefern. In dem
Bestreben, diese Projection und Superposition leichter durch-
zuführen, haben dann Zink, Ives, Nadar u. A. mehr oder
weniger ähnlich construirte Apparate beschrieben. Jedoch ist
die commerzielle Bedeutung solcher Methoden eine geringe
geblieben. Bei den oben angedeuteten Methoden werden die
bei Transparentbildern in den Farben der Farbenfilter projicirt,
d. h. das einfarbige Bild, welches
clen blauen Lichteindruck clar-
stellt, wird blau übermittelt, das
einfarbige Bild mit dem rothen
Eindruck roth und das einfarbige
Bild mit dem grünen Eindruck
griin. Wenn aber die Farben-
eindrücke auf Papier oder einem
anderen, undurchsichtigen
Material clurch Pigment-Photo-
graphie oder Pigmentdruck re-
producirt werdeu sollen, so darf
das Pigment nicht dieselbe Farbe
wie clie Lichtfilter aufweisen, da
sonst ein falsches Bild entstehen
würcle, sondern eine Farbe muss
die Complementärfarbe zu denjenigen cler Filter sein, d. h.
also, clas rothe Bild muss mit grüner Farbe gedruckt
werden, das grüne mit rother und clas blaue mit gelber.
Dr. Selle erreicht nun, wie wir dem „Brit. Journ. of Phot. “
eutnehmen, nach dem ihm patentirten Verfahren, die Re-
constitution eines farbigen, jedoch nicht mit Pigmenten
erzeugten Bildes durch Reflexions- Projection statt durch
Transmissions-Projection, und erzielt auf diese Weise ein Bild
in den Complementärfarben. Er erreicht dies cladurch, dass
er von drei in der bekannten Weise hergestellten Negativen
drei positive, schwarze Copien auf einem weissen, undurch-
sichtigen Material, am besten z. B. auf photographischem
Silberpapier, herstellt. Fällt Licht auf solche Copien und wird
es dann durch geeignete Maassnahmen rückwärts durch die
entsprechenden Lichtfiiter auf dieselbe Stelle reflectirt, so
ergibt sich eine Combination der drei Complementär-Farben-
bilder. Werden in einem solchen Apparate statt zwei solcher

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