Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 14.1879

DOI article:
Verschiedenes / Inserate
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5791#0100

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
197

Zeitschriften. — Jnserate.

198

vom viereckigen Unterbau in das Oktogon bilden, erhalten
plastischen Schmuck, worunter eine kolossale Mosesgruppe,
(Moses betend in der Schlacht gegen die Amalekiter), welche von
der israelitischen Gemeinde in Ulm gestiftet wurde. Das
Modell ist dem Bildhauer H. Bach in Stuttgart übertragen
worden. -— Seit dem Bsginn des Jahres 1878 wird auch
an der neuen Kupferbedachung der Seitenschiffe gearbsitst,
welche nach Einholung von Gutachten verschiedener Autori-
täten schon im Sommer 1876 beschlossen wurde. Die be-
reits vor langer Zeit bsgonnene Renovation der alten Re-
naissance-Thüren ist bis auf einen Flügel vollendet. — Für
die würdige Ausstattung des Jnnern ist in diesem Jahre
vieles geschehen; die anläßlich des Jubiläums von der Fa-
milie Leube-Dietrich und von Herrn Fabrikanten Bürglen
gestifteten Fenster wurden das eine am 13. April, das andere
im Juni eingesetzt. Dieselben sind in der Hofglasnialerei
von Zettler in München, nach den Kartons der Maler
Birkmayer und Dopfer gefertigt und entsprechen ganz dem
mittelalterlichen Stil der Zeit. Sie stellen einerseits die
Himmelfahrt nebst der Ausgießung des h. Geistes, anderer-
seits die Stiftung des h. Abendmahles und den Kampf in
Gethsemane dar. Ein weiteres Fenster, eine Stiftung der
verwittweten Frau Commerzienräthin Wieland kommt zunüchst
zur Ausführung. Durch die Gunst dss Herrn Kaufmann
Kornbeck ist das alte Denkmal der Grundsteinlegung in
seiner ursprünglichen Polychromie wiederhergestellt woroen;
der fehlende Bilderschmuck der Bekrönnng Ehristus am Kreuz
niit Maria und Johannes ist durch Vermittelung des Herrn
Direktors Essenwein stilgemüß erneuert worden. — Auch
von den fehlenden Figuren am Taufsteinüberbau sind mit
Hülfe einer zu diesem Zwecke gemachten Stiftiing des Herrn
Baron von Hardt-Wöllenstein, die Figuren Joyannes der
Täufer und ein Evangelist aufgestellt, Arbeiten des Bild-
hauers Mayer in München. — Der schon auf's Münster-
jubiläum durch Herrn Conservator Hauser in München vor-
trefflich wiederhergestellte Hochaltar von Schaffner ent-
behrte bis jetzt noch seines Schmuckes, nämlich der reichen
gothischen Krönung, jetzt ist alles vollendet und in alter
Pracht zu schauen. Leider ist dies nicht mehr der ursprüng-
liche Hochaltar, sondern ein von der Familie Hutz in die
Thurmhalle gestifteter Nebenaltar, der nach mancherlei Schick-
salen jetzt die Stelle des altenHochaltars einnehmen muh. Das
kleine Altärchen in der Sakristei, von Kennern, wegsn seiner
Gemälde nach Kupferstichen Martin Schön's, hoch geschätzt,
soll ebenfalls durch die Mittel eines Privat-Vereins restau-
rirt werden. Ferner sind die Mittel zur Ausstellung einer
ganzen Reihe von Statuen für die leeren Consolen an den
Pfeilern des Mittelschiffes und dsr Seitenschiffe von Gönnern
des Münsters verwilligt worden. — Sobald die Vollendung
der Seitenthürme erfolgt sein wird, soll mit einer umfassen-
dsn Renovation des Jnnern begonnen werden, worüber ein

genaues Programm vorliegt. Hierbei wird namentlich auch
das im Jahre 1817 übertünchte Wandgemälde am Triumph-
bogen, das Jüngste Gericht darstellend, eine Erneuerung er-
fahren. — Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, daß
dem Bau jährlich durch die Münster-Lotteris ca. 60,066 Mk.
zufließen.

S. I'. Das Fest der deutschen Künstler in gioin zum
Begmn des 33. Vereinsjahres fand am 36. November statt
und hatte durch die Anwesenheit des deutschen Botschafters
H. v. Keudell und Gottfriev Semper's einen besonders
feierlichen Charakter. Der Präsident des Vereins, Herr
Bildhauer Paul Otto aus Berlin hielt eine Ansprache über
die Ziele und Aufgaben der deutschen Kunst, welche mit
vielem Beifall aufgenommen wurde. Er schloß niit einem
Hoch auf den Protektor des Vereins, den deutschen Kaiser.
Der deutsche Botschafter dankte in einer längeren Rede, in
welcher er trotz der trüben und für die deutschs Kunst nicht
durchweg günstigen Zeiten die Künstler ermuthigte, unbeirrt
und mit Sslbstvertrauen ihren Zielen nachzueilen und den
Glauben an eine gesunde Weiterentwickelung der deutschen
Kunst nicht fallen zu lassen. Nachdem Herr'Maler Stein-
hardt auf diese Worte dankend erwiedert hatts, ergriff Herr
vr. B. Förster aus Berlin, Lehrer an der Kgl. Kunstschule
daselbst, das Wort, um den verehrten Meister, den Begrün-
der einer gesunderen und natürlicheren Auffassung von dem
Wesen und der Entwickelung der bildenden Künste leben zu
laffen. Gerade der Urheber des „Stils" sei mehr als ein
Anderer dazu berufsn, die Vermittelung zwischen dem schaf-
fenden Künstler und dem kunstliebendsn Publikum — und
beide Eleniente seien ja in dem Verein vertreten — zu bil-
den. Der Abend verlief in festlicher gehobenster Stimmung
ohne Störung und hielt einen großen Theil der Anwesenden
bis gegen Morgen fest.

Zeitschriften.

Ilirtli'8 I'ormeiisvlintsi. Ilett 3.

Diirsr: LeroäiaL (L. 126); I)a3 srste 'Wa.ppen Ä68 ,7od.. 8ta-
1)1ii8 (L. 165). — Ii,aiicl6ilika88Ull§ LU8 äer Oküeill äsr Lrüäer

Inserate.

Der Najsauische Lnnftverein in Mesbaden

sucht ein Nietenblatt in Kupferstich für Juni 1879. 600 Exempl.

Maximalpreis 3 Btark. Gefällige Anerbietungen unter obiger Adresse.

Sosben ist erschienen und durch alls Buchhandlungen zu beziehen:

R e g i st e r

Zeitschrift für

zur

bildende Kunft.

Vgrlax von N. 4. 8eemni>n m Lsipriss.
D!e

8tällel'8eli6 Kalkrik

2U riaiiükurt.

2vel uncl äreissi§ Haäirungen

üoir. Hi88SLiig.r<1t.

Et Dsxt von Or. Vslt Vnlsntiii.

Lr8te ^.usxabe: Lün8t1er6ruc1ce, odine8. ?apier.
Or. li'ol. 100 Marlc. — ^weite ^.usAabe: Vor
aller Lcbriü, cbines. kapier. I^ol. 64 blarb.—
vritte ^.U8§abe: Mt K.ünst1ern2inen, cbines.
I'apier. <)u. ()uart. 48 IVlarlc. Vierte ^.usA.:
X.1. ()uart, br. 24 IVlarlc, ele§. §eb. ^ZIVlarlcZoI'k.
blappen in Oalico rnit Oolüscbnitt ?u ^.us§. I
sinä 2U baben ü 7 50 kt. 2u ^.us§. H ü, 7 IVl.

2u H.us§. III ü 6 bl.

IX.—XII. sFahrgang.

7 Bogen. broch. 2 Mark 40 Pf.

Leipzig, Ende December 1878. E. A. Secinann.
 
Annotationen