beispielsweise in seinem „Johann Rolfs" kann man Sachen, u. a. die Schilderung
eines Kinderfestes finden, üie der „Jörn Uhl" auch nicht besser hat. Eine auch
nur leidlich vollständige Aufführung der besseren Erzeugnisse der Heimatkunst
ist hier nicht gut möglich, weil dazu auch Lokalkenntnisse gehören. Wir wollen
aber besonders auf einige Werke aufmerksam machen, die über die viel be-
hauptete Enge dieser Kunstrichtung dadurch hinausstreben, datz sie Ent-
wicklungen oom Heimatboden hinweg in die grotze Welt und das grotze Leben
hinein darstellen, wie z. B. Lulu von Strauß und Tornays „Aus
Bauernstamm" (Westfalen) und Max Bittrichs „Kämpfe" (Lausitz). Sonst
wären noch zu verzeichnen Fedor Sommers „Jn der Waldmühle"
(Schlesien), Richard Skowronneks „Jm Bruchhof" (Masuren), Wil-
helm Arminius' „Heimatsucher" (Thüringen). „Ultra montes", ein
schweizerischer Roman von Donald Wedekind klingt in katholischer
Friedrich Schlegel. Aus Heinemann, Goethe.
(Leipzig, E- A. Seemann.)
Tendenz aus. „Fränkisch", ein Roman von H. Seewald, spiegelt die Zeit-
gedanken der sechziger Jahre etwas breit im Lichte einer kleinen süddeutschen
Stadt. Dazu von Sammlungen kleinerer Erzählungen die hier im Kunst-
wart besprochenen „rheinischen Uferleute" von üem begabten Wilhelm
Schmidt-Bonn, Johann Peters „Schelm aus dem Böhmerwalde"
und Jakob Botzh arts SchweizerBauernnooellen „Durch Schmerzen empor".
Von unseren älteren Dichtern sind doch eine Anzahl noch immer rüstig
am Schaffen. Auf das angekündigte neue Werk Raabes wartet man mit
einiger Sehnsucht. Heyse läßt seine Romane und Novellen gesammelt er-
scheinen, dazu gibt er sleitzig gleich mehrere neue Bände kurz nacheinander, den
„Novellen vom Gardasee folgten „Moralische Unmöglichkeiten"; auch Geschichten
in Versen — sein „Wintertagebuch" bezeugt es — bilden sich ihm noch ganz
anmutig. Wilbrandt hat, wenn wir nicht irren, soeben einen Novellen-
band veröffentlicht. Der sleitzigste von allen ist immer noch Wilhelm
2. Novemberheft tyos
189
eines Kinderfestes finden, üie der „Jörn Uhl" auch nicht besser hat. Eine auch
nur leidlich vollständige Aufführung der besseren Erzeugnisse der Heimatkunst
ist hier nicht gut möglich, weil dazu auch Lokalkenntnisse gehören. Wir wollen
aber besonders auf einige Werke aufmerksam machen, die über die viel be-
hauptete Enge dieser Kunstrichtung dadurch hinausstreben, datz sie Ent-
wicklungen oom Heimatboden hinweg in die grotze Welt und das grotze Leben
hinein darstellen, wie z. B. Lulu von Strauß und Tornays „Aus
Bauernstamm" (Westfalen) und Max Bittrichs „Kämpfe" (Lausitz). Sonst
wären noch zu verzeichnen Fedor Sommers „Jn der Waldmühle"
(Schlesien), Richard Skowronneks „Jm Bruchhof" (Masuren), Wil-
helm Arminius' „Heimatsucher" (Thüringen). „Ultra montes", ein
schweizerischer Roman von Donald Wedekind klingt in katholischer
Friedrich Schlegel. Aus Heinemann, Goethe.
(Leipzig, E- A. Seemann.)
Tendenz aus. „Fränkisch", ein Roman von H. Seewald, spiegelt die Zeit-
gedanken der sechziger Jahre etwas breit im Lichte einer kleinen süddeutschen
Stadt. Dazu von Sammlungen kleinerer Erzählungen die hier im Kunst-
wart besprochenen „rheinischen Uferleute" von üem begabten Wilhelm
Schmidt-Bonn, Johann Peters „Schelm aus dem Böhmerwalde"
und Jakob Botzh arts SchweizerBauernnooellen „Durch Schmerzen empor".
Von unseren älteren Dichtern sind doch eine Anzahl noch immer rüstig
am Schaffen. Auf das angekündigte neue Werk Raabes wartet man mit
einiger Sehnsucht. Heyse läßt seine Romane und Novellen gesammelt er-
scheinen, dazu gibt er sleitzig gleich mehrere neue Bände kurz nacheinander, den
„Novellen vom Gardasee folgten „Moralische Unmöglichkeiten"; auch Geschichten
in Versen — sein „Wintertagebuch" bezeugt es — bilden sich ihm noch ganz
anmutig. Wilbrandt hat, wenn wir nicht irren, soeben einen Novellen-
band veröffentlicht. Der sleitzigste von allen ist immer noch Wilhelm
2. Novemberheft tyos
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