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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 17,1.1903-1904

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Heft 2 (2. Oktoberheft 1903)
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Lose Blätter
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.7715#0118

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Ist das Alles?

Lin Maientag iin Sonnenglanz,

Lin Iulitag, ein Lrntekranz.

Ein kurzer Traum von Glück und Rast,

Das Leben flog in 5turm und kfast.

In Sturm und kfast bergab, hinab,

Lin gleich vergeßnes Menschengrab.

Allalles zieht, o Morgenrot,

Ins Netz der alte Sxinnrich Tod.

An der Grenze.

Noch stiegt die Schwalbe ein und aus
Und stitzt im N)ege auf und ab.

Doch aus des paxxelbaumes Flaus
Sxrang schon ein gelbes Rnöxschen ab.

Noch treibt der bunte Schmetterling
Auf grünen kviesen hin und her.

Lin Fädchen, das am ksute hing,

Rams schon von kahlen Roxxeln her?

vereinzelt noch ein treues !Vort
Und eine Freude dann und wann.

N)as nähert sich, was schaukelt dort?

Die Lsadesfähre? Ankunst: N)ann?

Exruch.

Gib den Flamberg nie aus Lsänden,

In Triumxf selbst und Genuß,

Denn du brauchst ihn aller Enden
Bis zum letzten Atemschluß.

Frieden wirst du nie erkämxsen.

Dennoch! Schmück dir Schwert und Echmerz
kfin und wieder mit Aurikeln,

Und bekränze auch dein kserz.

RlMÄZLdLL.

KAuch eine Schul-Literatur-
g e s ch i ch t e.

FürDichtung empfänglichzumachen
— wie üas anzustellen sei, darüber
mird der „zrveite Kunsterziehungstag"
die Köpfe anstrengen, und er tut sehr
wohl daran, denn wir leben nun ein-
mal zwischen so vielen abstumpfenden
und vsrbildenden Einwirkungen, daß
wir uns auf die natürlichen Gaben

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des Menschen in dieser Beziehung nicht
mehr verlassen können. Gelingt es
nicht, die Sprache unsrer Großen dem
Volke verfiändlich zu machen, so reden
unsre Großen eben fürs Volk chinefisch.

Mit den Anschauungen sind die Ge-
fühle verbunden, die Sprache der Phan-
tasie ist die Sprache des Gefühlslebens
— den jugendlichen Geift zu üben, daß
er Lie „Gesichte" des Dichters in sich

RunstwarL
 
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