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Standortbestimmungen
tion der Krönungsordines sowie übergreifende Studien vorA' Dem europäischen Cha-
rakter des Themas trug bereits 1990 der unter dem Titel »Coronations. Medieval and
Early Modern Monarchie Ritual« erschienene Sammelband Rechnung,^ der zahlreiche
Beiträge zu verschiedenen Zeiten und Reichen vereinte, ohne jedoch zu einer weiter-
gehenden Beschäftigung mit dem Thema anregen zu können.
Auch für die Herrschererhebungen in Deutschland ist in jüngerer Zeit wieder ein
gesteigertes Interesse zu beobachten: So stellt der umfangreiche und reich bebilderte
zweibändige Aachener Ausstellungskatalog aus dem Jahre 2000 die Königskrönungen
in all ihren Facetten dar und beinhaltet eine Vielzahl von interessanten wissenschaftli-
chen Beiträgen. Im Wesentlichen handelt es sich jedoch um kurze Zusammenfassungen
der gängigen Forschungsarbeiten, weshalb trotz der umfassenden Behandlung des
Themas nur wenig neue Erkenntnisse geboten werdenA Das Jubiläum »650 Jahre Gol-
dene Bulle« brachte ferner zwei Sammelbände hervor, die naturgemäß stärker auf die
Wahl und die Rolle Frankfurts eingehen und sich daher vor allem der Frühen Neuzeit
widmen A Auch aus dezidiert mediävistischer Sicht fand die Wahl jedoch in letzter Zeit
reges Interesse, mit der Entstehung des Kurfürstenkollegs im Zentrum der Debatte.^
Kulturübergreifend wurden die Rituale der Herrschaftseinsetzung in einem Sammel-
band des Heidelberger Sonderforschungsbereichs 619 untersucht,^ während zuletzt
wieder beide zentrale Bestandteile unter dem Aspekt »Wahl und Krönung in Zeiten des
Umbruchs« behandelt wurden A
Während in den genannten Arbeiten in der Regel verschiedene Einzelaspekte des
Themas näher betrachtet wurden, muss man für umfassendere eigenständige Unter-
suchungen etwas weiter zurückgehen. Für die ältere Forschung sei hier vor allem auf
Mario Krammer und Heinrich Mitteis verwiesen,^ deren grundlegende Arbeiten we-
sentlich zu einer Intensivierung und Vertiefung der Forschung beitrugen und von Ernst
Schubert um neue Einsichten erweitert werden konnten A Mit den Krönungen in Aa-
chen beschäftigte sich zusammenfassend zuerst Aloys Schulte, der in seinem 1924 er-
schienen »ersten [n] Versuch einer Gesamtdarstellung« die einzelnen Krönungen von
813 bis 1531 in chronologischer Reihenfolge abschritt und außerdem auf übergreifende
Aspekte eingingA Wenige Jahre zuvor hatte Heinrich Stemmler den zeitlichen Rahmen
enger gespannt, gleichzeitig aber auch die außerhalb Aachens vorgenommenen Krö-
50 Jackson (Hg.), Ordines coronationis Franciae, 2 Bde.; SCHRAMM, Der König von Frankreich; JACK-
soN, Vive le Roi!; JACKSON, Le pouvoir monarchique.
51 BAK (Hg.), Coronations.
52 KRAMP (Hg.), Krönungen.
53 BROCKHOFp/MATTHÄus (Hg.), Die Kaisermacher; HEiDENREicH/KROLL (Hg.), Wahl und Krönung.
54 Vgl. ERKENS, Kurfürsten und Königswahl; ERTL, Alte Thesen und neue Theorien.
55 STEiNtCKE/WEiNFURTER (Hg.), Investitur- und Krönungsrituale.
56 PELizAEus (Hg.), Wahl und Krönung.
57 Genannt seien hier lediglich: KRAMMER, Wahl und Einsetzung; Mn i Pis, Die deutsche Königs-
wahl. Als ältere Arbeit aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wäre außerdem auf RÖMER-BücHNER,
Wahl und Krönung, zu verweisen.
58 Grundlegend SCHUBERT, Königswahl und Königtum, sowie SCHUBERT, König und Reich.
59 SCHULTE, Kaiser- und Königskrönungen zu Aachen, das Zitat im Vorwort, S. 1. Der Titel der Ar-
beit erklärt sich aus der Miteinbeziehung der Karolingerzeit, in der zwei Kaiserkrönungen in
Aachen vollzogen wurden (S. 3-7). Als ältere Beschäftigung mit den Krönungen in Aachen sei
hier auf den Leiter des städtischen Archivs Karl Franz Meyer verwiesen (MEYER, Aachen'sche
Geschichten).
Standortbestimmungen
tion der Krönungsordines sowie übergreifende Studien vorA' Dem europäischen Cha-
rakter des Themas trug bereits 1990 der unter dem Titel »Coronations. Medieval and
Early Modern Monarchie Ritual« erschienene Sammelband Rechnung,^ der zahlreiche
Beiträge zu verschiedenen Zeiten und Reichen vereinte, ohne jedoch zu einer weiter-
gehenden Beschäftigung mit dem Thema anregen zu können.
Auch für die Herrschererhebungen in Deutschland ist in jüngerer Zeit wieder ein
gesteigertes Interesse zu beobachten: So stellt der umfangreiche und reich bebilderte
zweibändige Aachener Ausstellungskatalog aus dem Jahre 2000 die Königskrönungen
in all ihren Facetten dar und beinhaltet eine Vielzahl von interessanten wissenschaftli-
chen Beiträgen. Im Wesentlichen handelt es sich jedoch um kurze Zusammenfassungen
der gängigen Forschungsarbeiten, weshalb trotz der umfassenden Behandlung des
Themas nur wenig neue Erkenntnisse geboten werdenA Das Jubiläum »650 Jahre Gol-
dene Bulle« brachte ferner zwei Sammelbände hervor, die naturgemäß stärker auf die
Wahl und die Rolle Frankfurts eingehen und sich daher vor allem der Frühen Neuzeit
widmen A Auch aus dezidiert mediävistischer Sicht fand die Wahl jedoch in letzter Zeit
reges Interesse, mit der Entstehung des Kurfürstenkollegs im Zentrum der Debatte.^
Kulturübergreifend wurden die Rituale der Herrschaftseinsetzung in einem Sammel-
band des Heidelberger Sonderforschungsbereichs 619 untersucht,^ während zuletzt
wieder beide zentrale Bestandteile unter dem Aspekt »Wahl und Krönung in Zeiten des
Umbruchs« behandelt wurden A
Während in den genannten Arbeiten in der Regel verschiedene Einzelaspekte des
Themas näher betrachtet wurden, muss man für umfassendere eigenständige Unter-
suchungen etwas weiter zurückgehen. Für die ältere Forschung sei hier vor allem auf
Mario Krammer und Heinrich Mitteis verwiesen,^ deren grundlegende Arbeiten we-
sentlich zu einer Intensivierung und Vertiefung der Forschung beitrugen und von Ernst
Schubert um neue Einsichten erweitert werden konnten A Mit den Krönungen in Aa-
chen beschäftigte sich zusammenfassend zuerst Aloys Schulte, der in seinem 1924 er-
schienen »ersten [n] Versuch einer Gesamtdarstellung« die einzelnen Krönungen von
813 bis 1531 in chronologischer Reihenfolge abschritt und außerdem auf übergreifende
Aspekte eingingA Wenige Jahre zuvor hatte Heinrich Stemmler den zeitlichen Rahmen
enger gespannt, gleichzeitig aber auch die außerhalb Aachens vorgenommenen Krö-
50 Jackson (Hg.), Ordines coronationis Franciae, 2 Bde.; SCHRAMM, Der König von Frankreich; JACK-
soN, Vive le Roi!; JACKSON, Le pouvoir monarchique.
51 BAK (Hg.), Coronations.
52 KRAMP (Hg.), Krönungen.
53 BROCKHOFp/MATTHÄus (Hg.), Die Kaisermacher; HEiDENREicH/KROLL (Hg.), Wahl und Krönung.
54 Vgl. ERKENS, Kurfürsten und Königswahl; ERTL, Alte Thesen und neue Theorien.
55 STEiNtCKE/WEiNFURTER (Hg.), Investitur- und Krönungsrituale.
56 PELizAEus (Hg.), Wahl und Krönung.
57 Genannt seien hier lediglich: KRAMMER, Wahl und Einsetzung; Mn i Pis, Die deutsche Königs-
wahl. Als ältere Arbeit aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wäre außerdem auf RÖMER-BücHNER,
Wahl und Krönung, zu verweisen.
58 Grundlegend SCHUBERT, Königswahl und Königtum, sowie SCHUBERT, König und Reich.
59 SCHULTE, Kaiser- und Königskrönungen zu Aachen, das Zitat im Vorwort, S. 1. Der Titel der Ar-
beit erklärt sich aus der Miteinbeziehung der Karolingerzeit, in der zwei Kaiserkrönungen in
Aachen vollzogen wurden (S. 3-7). Als ältere Beschäftigung mit den Krönungen in Aachen sei
hier auf den Leiter des städtischen Archivs Karl Franz Meyer verwiesen (MEYER, Aachen'sche
Geschichten).