Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,1: Ostfildern, 2012

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34718#0275

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
260

Herrschererhebungen des Spätmittelalters

Größere Verstimmungen dürften sich daraus jedoch nicht ergeben haben, denn bei
der ebenfalls von Ottokar berichteten und auch urkundlich überlieferten Belehnung
von Albrechts Söhnen, die mit dem consensMS der Kurfürsten und »mit Fahnen und der
gebührenden und üblichen Feierlichkeit« geschah, erscheint der Erzbischof unter den
Zeugend^ Als weitere Belehnung lässt sich urkundlich unter anderem die des Grafen
Wilhelm von Berg nachweisen, der seine Lehen folglich in Aachen noch nicht empfan-
gen hatteAuch Graf Dietrich von Kleve, der bei der Krönung in Aachen zugegen ge-
wesen war, ließ sich wohl erst in Nürnberg seine Privilegien und Reichspfandschaften
bestätigend^ Für das Königspaar selbst dürften sich nach der Krönung, dem Krönungs-
mahl und den Belehnungen die Wege relativ bald getrennt haben, denn während Al-
brecht noch bis Ende Januar 1299 in Nürnberg verblieb, ^' kehrte seine hochschwangere
Frau zurück nach Österreich, wo sie, jetzt als gekrönte Königin, etwa einen Monat spä-
ter ihr achtes Kind zur Welt brachte.^'

5.5.5 Zusammenfassung
Der Herrschaftsbeginn Albrechts von Habsburg verlief keineswegs in den allgemein
üblichen Formen und fand wohl auch deswegen relativ großen Widerhall in den his-
toriographischen Quellen. Die einzelnen Schritte - Absetzung Adolfs von Nassau,
Wahl Albrechts, Sieg Albrechts und Tod Adolfs in der Schlacht, Rücktritt Albrechts von
der Wahl, Neuwahl in Frankfurt, Krönung in Aachen - wurden jedoch nicht in allen
Berichten vollständig, sondern vielfach nur in einer gewissen Auswahl festgehalten. So
konnte Albrechts Herrschaftsbeginn teilweise nur als Wahl, Schlacht und Krönung
wiedergegeben werden, wobei Letztere in manchen Quellen als Bestätigung (con/zrüM-
fMS esf) oder eigentlicher Zeitpunkt des Herrschaftsbeginns erscheint,^ während
andernorts vom Herrschaftswechsel von 1298 vornehmlich oder ausschließlich die
Schlacht selbst erwähnt wurde.^

482 MGH Const. 4, Nr. 41, Zitat S. 35: cum zvxz'Hz's <4 soHezzzpzzz'hde A'Ma <4 cozzszzcfzz. Die Formulierung
entspricht bis auf den Zusatz »cf cozzsuefa« einer früheren Urkunde von 1282, die offenbar die
Vorlage bildete. Anders als in einer nach der Krönung in Aachen ausgestellten Urkunde
(Quix [Hg.], Codex Diplomaticus Aquensis, Nr. 249) steht in Nürnberg nun der Mainzer vor dem
Kölner Erzbischof an erster Stelle der Zeugenliste.
483 Ellenhardi Chronicon, S. 139 zählt ihn zwar zu den Fürsten, die Albrecht vor Aachen empfin-
gen, doch fehlt er in der Zeugenliste einer im Anschluss an die Krönung ausgestellten Urkunde
für Aachen (siehe oben, Anm. 411).
484 Lacomblet (Hg.), Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins, Bd. 2, Nr. 1012-1013.
485 Böhmer, Regesten des Kaiserreichs, S. 208.
486 Vgl. KuRz, Oesterreich unter H. Albrecht dem Lahmen, S. 5.
487 Vgl. oben, Anm. 388, außerdem Cronica ecclesiae Wimpinensis. Continuatio Dytheri de Helme-
stat, S. 672:... z'zz rcgczzz cozzfz'rzzzzzfzzs esf U cozuzzafzzs; Annales Osterhovenses ad a. 1298, S. 552: Dzzcz-
üzr zfatyMe Usdezzz [die Kurfürsten, A.B.] A^Hz'sgrzzzzz ad corozzazzdzzzzz ef z'zzcz'pz'f rcgzzarc
488 Siehe für England z. B. Ex Floribus historiarum qui Mathei Westmonasteriensis dicuntur, S. 493
(Adoip/zMS rcx AUzzzzzzzz'c ... z'zzxfzz Mzzgzzzzfz'zzzzzzz cozTMzf sazzcz'zzfzzs; ef zvgzzzwzf z'dezzz AiNrfzzs pro eo), An-
nales de Wigornia ad a. 1298, S. 539 (Dz'e so? rzzFczzs zzz'&Nfzzr, zvx Aiezzzazzzzzae ef dzzx Osfrzfz'z czzzzz
SMz's exezvz'fz'FMS cccz'dcrzzzzf) und Continuatio pontificum Cantuariensis, S. 193: Eodezzz zzzzzzo Uecüzs
/zzz'f dzzx AMshz'e per zzz'zzz ef zzzeüzzzz, zzf dz'ccNfzzr, z'zz zvgezzz Aiezzzazzzzz'e. Für Frankreich Guillaume de
Nangis, Chronicon, Bd. 1, S. 304: Cozzscrfo przzUz'o z'zzUr Adzzip/zzzzzz regezzz Rozzzzzzzorzzzzz U dzzcczzz Az;s-
frz'zzc Adzcrfzzzzz, zvx AzMp/zHS pcrz'zzzz'fzzr, ef dzzx Adzcrfzzs z'zz regezzz Rozzzzzzzorzzzzz szzMz'zzzzzfzzr. Für das
 
Annotationen