Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Büttner, Andreas; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Der Weg zur Krone: Rituale der Herrschererhebung im spätmittelalterlichen Reich — Mittelalter-Forschungen, Band 35,1: Ostfildern, 2012

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34718#0425

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
410

Herrschererhebungen des Spätmittelalters

/ürfzezssen eines anderen Berichts, das durchaus als zzozrzz'zzatz'o interpretiert werden
kann.^^
Blickt man abschließend auf die bisher in der Forschung nicht weiter beachteten
chronikalischen Nachrichten, so ergibt sich, dass diese die Vermutung einer bereits in
Rhens geschehenen nomznaho stützen können. Zwar findet in einer Augsburger Chro-
nik nur die Wahl in Frankfurt Erwähnung/^ doch bleibt der genaue Wahlort in ande-
ren Fällen eher im Unklaren Eine Mainzer Chronik legt hingegen die Durchfüh-
rung der Wahl in Rhens nahe,^84 was in den Kölner Jahrbüchern auch explizit
ausgeführt wurde.'^' Der dort mit den Worten /(oz'sczz in Rhens und PMcfzen in Frankfurt
angedeutete Unterschied der beiden Akte dürfte eine andere Quelle aus Köln am ange-
messensten erfasst haben, wenn es heißt, die Kurfürsten hätten Wenzel in Rhens ein-
trächtig benannt (concordzfer nomPMüfes) und bald darauf (sfztüw) in Frankfurt feierlich
erwählt (sottempzizfer cU^cz'zzni).'^' Wenn auch unklar bleibt, woher die verschiedenen
Chronisten ihre Informationen erhielten, so wird doch deutlich, dass in Rhens mehr
passiert sein muss, als ein ergebnisloses Zusammentreffen der Kurfürsten. Angesichts
der vielfältigen Belege ist vielmehr davon auszugehen, dass die Wahlanzeige an den
Papst hinsichtlich des Zeitpunkts der zzozzzz'zzzziz'o nicht den tatsächlichen Vorgängen ent-
spricht, sondern diese bereits zuvor in Rhens erfolgte. '^"

1281 So auch WEizsÄCKER, Rense als Wahlort, S. 31f. Anders hingegen RTA 1, Nr. 54, S. 81, Z. 25f.: dzz/1
zzzazz de/? traz/?ers sozz erweiet tzat Mud genant ZM Rrazzctr/Mrd. Möglicherweise wurde genant hier jedoch
eher als Ausrufung denn als eine der Wahl vorangehende zzozzzz'zzatz'o verstanden. Außerdem
muss auffallen, dass neben der Wahlanzeige des Pfalzgrafen auch diejenigen der Erzbischöfe
von Trier und Köln nicht überliefert sind - also gerade der beiden Kurfürsten, die sich am ehe-
sten an der (nachträglichen) Verlegung der zzozzzz'zzatz'o nach Frankfurt gestört haben dürften (vgl.
zum Fehlen dieser Schreiben KLARE, Wahl Wenzels, S. 256f.).
1282 Chronik der Stadt Augsburg von 1368-1406, S. 44.
1283 Matthias von Neuenburg, Chronik. Fortsetzung von WAU, c. 167) S. 498 und Tilemann Elhen
von Wolfhagen, Limburger Chronik, c. 111, S. 72, beide ohne Ortsangabe.
1284 Chronicon Moguntinum, S. 40: Czrca^estMzzz pczztccostczz: KaroUs z'z?:pez*afoz' rzezzz't ad partes Rtzezzz et
... corrMpz't ozzzzzes etectores z'zzzperz'z, zpzz zzzMzzerz'tzMS zzzagzzz's acceptz's etegerMzzt/z'tz'Mzzz SMMZzz WezztzestaMzzz
z'zz regezz: RozzzazzorMzzz.
1285 Cölner Jahrbücher des 14. und 15. Jahrhunderts, Rec. A, S. 26 sowie ähnlich Rec. B, S. 42: z'zz dezzz
seUezz jaz're des ez'rstezz dagz's z'zz dezzze eerzezzzzzaz'zzde [September, fälschlich für Juni, »bramaind«, A.B.]
Mp dezz pz'zzzdactz tcoz's trez'ser Kart sz'zzezz SMZZ ZM ez'zzze roz'zzzssezz trozzz'zzge zzzz't dezz tazrPMrsfezz ZM Rezzse z'zz
dezzze gartezz. Hierauf erfolgte in Frankfurt die Altarsetzung, die jedoch nur in Rec. A erwähnt
wird: Mzzd rzazz dazzzze redezz sz ZM Rrazztroport Mzzd zzzac/zdz'zz z'zz de tazrPMrsfezz ZM ez'zzze trozzz'zzge Mzzd sattezz z'zz
Mp dezz etter, as zzzazz des ptez't. Vgl. ähnlich auch den ältere Quellen verarbeitenden Geschichts-
schreiber des 17. Jahrhunderts Nicolaus Schaten, allerdings mit ungenauen Daten: Igz'tMr Caiezzd.
Maz)' ad UcMzzz Rezzse tzaMd procMi CozzfiMozztz'a apMd RtzezzMzzz, z'psa dz'e Pezztecostes sacra cozzrzezzere Sep-
tezzzrzz'rz ...: WezzcestaMzzz jMPozzezzz Carotz'/z'tz'Mzzz Regezzz RozzzazzorMzzz detzgMzzt; tpzezzz zzzox RrazzcofMrtMzzz
pro/ectz Xll e/Msdezzz zzzezzsz's dz'e sotezzzzzz zzzore Caesarezzz rezzMzzcz'azzt (Nicolaus Schaten, Annales Pad-
erbornenses, S. 280).
1286 Die Kölner Weltchronik 1273/88-1376, S. 118f.
1287 Vgl. auch die zweite Wahl Sigismunds, in deren Vorfeld die Gesandten des Erzbischofs von
Mainz gegenüber Frankfurt behaupten konnten, dass azzetz dz'e testezz tazrezz, zzzz't zzazzzezz tazzzzg Wezz-
cziazzws rzozz Betzez'zzz Mzzd trozzzg RMprectzes, ZM Rezzse gesetzeezz werezz (RTA 7) Nr. 106, S. 150, Z. 25f.).
 
Annotationen