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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Laufende Preisausschreiben (Fortsetzung) / Erledigte Preisauschreiben / Denkmäler / Architektur / Staatsankäufe etc. / Staatsaufträge etc. / Aus Akademien und Kunstschulen / Auszeichnungen und Medaillen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Vermischtes / Literatur / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0044

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36

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 3.

verein mit Frist zum z;. Oktober d. I. aus. Zwei Preise
von ;ooo und 600 Ar. Anter den fünf Preisrichtern find:
Architekt F. v. Arauß in Wien, Stadtbaurat Ingenieur Ak.
Areß und Baumeister R. Wlaka in Vlmütz. Die Baukosten
der 8O:ZH m großen Halle, die nicht nur zu Ausstellungen,
sondern auch zu Aonzerten, Festen und Versammlungen dienen
soll, dürfen, nach der „Deutsch. Bauztg.", ;ooooo Ar. nicht
überschreiten. Ausbildung in „halbpermanenter Bauweise als
Holzkonstruktion mit beiderseitiger Bekleidung der Außen-
wände und Stukkatierung der Decken". Heizung mittels Luft-
heizung, elektrische Beleuchtung. Verlangt werden sämtliche
Grundrisse ;: 200, die nötigen Ansichten und Schnitte in
t:;oo, Baubeschreibung, statische Berechnung der Haupt-
konstruktionsteile, Kostenüberschlag nach Aubikmetern um-
bauten Raumes. Der Gewerbeverein beabsichtigt, die „Aus-
führung" dem Gewinner des ersten Preises zu übertragen.
Ob damit die spezielle Planbearbeitung und Leitung oder die
Bauausführung gemeint ist, geht aus dem Programm, das
vom Präsidium des Gewerbevereins unentgeltlich zu beziehen
ist, nicht hervor.
Erledigte Preisausschreiben.

Leipzig. In dem vom Aunstgewerbevcrein zu Leipzig
zum zweiten Male ausgeschriebenen Wettbewerb um das
Modell zu einem Schreibzeug in den Ratsplenarsaal sind
mit Preisen bedacht worden: die Entwürfe von Professor
Paul Sturm und Bildhauer Johannes Hartmann mit je
;25 Mk. und Bildhauer Moritz Fritzsche mit ;oo Mk. Die
Preise sind den Arbeiten zuerteilt worden, weil diese gute
künstlerische Durchbildung aufweisen. Nach dem Urteil des
Preisgerichts zeigten die Modelle der zweiten Aonkurrenz im
allgemeinen wiederum ein zu geringes Eingehen auf den prak-
tischen Zweck und das Bestreben, durch zuviel Plastik oder
Ornament aufzufallen. Das Preisgericht, das aus dein Vor-
stande des Vereins gebildet war, hat daher keinen der ge-
krönten Entwürfe zur Ausführung bestimmen können und
wird nunmehr den Auftrag an einen Leipziger Aünstler nach
feiner Wahl vergeben. Die Entscheidung darüber steht noch ans.
München. (Der Wettbewerb, betreffend die bau-
liche Ausgestaltung des Ausstellungsparkes auf der
Therefienhöhe), hatte den Einlauf von Entwürfen zum
Ergebnis. Zuerkannt wurde: der erste Preis mit 2000 Mk.
an Wilhelm Bertsch, städtischer Bauamtmann, Mitarbeiter:
Aarl Hirsch mann, Architekt; der zweite mit ;500 Mk. an
Prof. Emanuel v. Seidl; der dritte mit ;ooo Mk. an die Ge-
brüder Rank, Architekten; der vierte Preis mit 500 Mk.
an den Architekten Aarl Hirsch mann. Dem „Verein Aus-
stellungspark" wurde, seinem Ansuchen entsprechend, zum An-
käufe empfohlen ein Entwurf der Architekten Hesse in er
A Schmidt. Die Ausführung der endgültigen Pläne zur
Ausgestaltung des Ausstellungsparkes ist vom Magistrat dem
Bauamtmann Bertsch als ersten: Preisträger übertragen
worden. Bertsch wurde beauftragt, die Pläne im einzelnen
auszuarbeiten und dabei auch zweckmäßige Ideen der übrigen
preisgekrönten Entwürfe nach Tunlichkeit zu berücksichtigen.
Nürnberg. Das Preisgericht betr. das Schiller-Denkmal
hatte aus 86 Aonkurrenz-Arbeiten drei Entwürfe als beson-
ders berücksichtigungswert ausgewählt und deren Verfertiger
zu einem engeren Wettbewerbe eingeladen mit dem Auftrag
der Ausführung der Hauptfigur in ; m Größe. Zur Ent-
scheidung, welcher Entwurf ausgeführt werden solle, lagen
nun dem Preisgericht diese drei neuen Entwürfe vor. Das
Preisgericht erklärte, sich für keinen der Entwürfe entscheiden
zu können.
Denkmäler.

Braunschweig. (Bildhauer Arnold Aramers) Till
Eulenspiegel-Brunnen wurde hier jüngst enthüllt. Der Brunnen
zeigt als Hauptfigur die Gestalt des Till Eulenspiegels, rings-
um sitzen auf dem Rande des Brunnens drollige Meerkatzen.

Als der Brunnen im letzten Frühjahr in Braunschweig im
Herzoglichen Museum ausgestellt war, eroberte er sich im Flug
die Liebe der weitesten Areise und sehr rasch bildete sich ein
Ausschuß zur Aufbringung der Mittel, um den Brunnen für
Braunschweig zu erwerben. Die Aunstliebe eines Mitbürgers,
des Bankiers Meyersfeld, überhob ihn indessen gleich im An-
fänge seiner Tätigkeit der Notwendigkeit eines Rufes an die
kunstfördernde Heimatliebe der Braunschweiger. Heute steht
der Brunnen fertig da, nach einigen dem Gesamteindrnck
förderlichen Vereinfachungen seines architektonischen Aufbaues,
die sich im wesentlichen aus Rücksicht auf die Größenverhält-
nisse des Platzes ergaben: des Bäckerklints, zwischen dem
Mummehause und jenem kleinen Eckhaus, in dem Eulen-
spiegel der Sage nach seine Eulen und Meerkatzen zum Aerger
seines Meisters buk.
Bremen. Die Bürgerschaft stimmte der Herstellung eines
Moltke-Denkmals nach dem Entwurf des Prof. Hahn-Mün-
chen in Form eines an der Liebfrauenkirche anzubringenden
Reiterstandbildes in Hochrelief zu.
Budapest. Das am 30. September enthüllte Denkmal
des Begründers der Lehre von der Aetiologie des Kindbett-
fiebers, Ignaz Philipp Semmelweis, dessen Aosten durch Samm-
lungen unter den Aerzten der ganzen Welt aufgebracht wur-
den, ist ein Werk des Bildhauers Alois Strobl. Es steht in
einein Park der inneren Stadt. Das aus Larrara-Marmor
geschaffene, sieben Meter hohe Denkmal stellt Semmelweis in
überlebensgroßer Figur in ungarischer Aleidung, sinnend, den
Blick nach abwärts gerichtet, dar. Ohne jede Pose steht Semmel-
weis da, in der Linken einige Bücher haltend. Die Figur be-
findet sich auf einem hohen Sockel, der ringsum von Amo-
retten und Girlanden aus Efeu und Eichenzweigen umgeben
ist. Am Fuße des Sockels sitzt eine junge Mutter — das Modell
hierzu soll die Gattin des Bildhauers gewesen sein — den
Säugling im Arm haltend, und blickt zu ihrem Retter auf.
Auch die Stadt Wien wird ein Semmelweis-Denkmal errichten.
Genf. Ein Ausschuß in Genf erläßt einen Aufruf zu
einem Denkmal des Reformators Johann Ealvin, das an
seinem HOO. Geburtstage, dem ;o. Juli tstost, enthüllt werden
soll. Die Genfer wollen jedoch kein einfaches Ealvin-Denk-
mal schaffen. Es soll mehr noch ein Denkmal der Refor-
mation sein, ein Andenken an die Lehre des Mannes, die
von Genf aus durch die ganze Welt ging; in ebenso erhabener
wie volkstümlicher Form will man mit diesem Monument
die Welt an die Taten eines Ealvin erinnern.
Arckitekinr.

Elberfeld. Die hiesige Agl. Eisenbahndirektion sucht
sofort im Entwerfen tüchtige Architekten. Bewerbungen
unter Beifügung eines selbstgeschriebenen Lebenslaufs, sämt-
licher Zeugnisse in Urschrift oder beglaubigter Abschrift und
einiger selbstangefertigter Bleistiftzeichnungen, Skizzenbücher
oder dergl., sowie unter Angabe der Besoldungsansprüche und
des Zeitpunkts des Eintritts.
Lottbns. Der Magistrat der Stadt Lottbus sucht einen
Regierungsbaumeister zum sofortigen Antritt behufs Ent-
lastung des Stadtbaurats. Meldungen mit Zeugnisabschriften
und Gehaltsansprüchen an den Magistrat.
Grünberg in Schlesien. Für die Bauleitung des Kranken-
hauses Hierselbst wird ein hierin erfahrener Architekt zum
;. Januar n. I. gesucht. Dauer der Beschäftigung etwa
; Vs Jahre. Bewerbungen mit kurzem Lebenslaufe, Zeugnis-
abschriften und Gehaltsansprüchen sind zu richten an Stadt-
baurat Severin in Grünberg.
Mülhaufen i. Els. Das hiesige Stadtbauamt sucht zum
baldigen Eintritt einen gewandten Architekten für Entwurf
und Detail. Gesuche mit Zeugnisabschriften, Lebenslauf und
Angabe der Gehaltsansprüche.
Steele. Die Stelle des Stadtbaumeisters ist hier zu
besetzen. Anstellung zunächst auf 2 jährige Probezeit, Gehalt
vorläufig 3000 Mk. jährlich. Meldungen nut Nachweis der
 
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