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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisausschreiben
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Ein Stuttgarter Preisausschreiben / Ein Preisausschreiben dre "Architektonischen Rundschau" / Das Preisausschreiben / Von der Herrmann-Stiftung in Dresden / Laufende Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Stiftungen / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Auktionen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0083

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Heft 6.

Die Werkstatt der Kunst.

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zu versehen. Lin verschlossener Briefumschlag mit
demselben Kennwort als Aufschrift, den Namen und
die Adresse des Künstlers enthaltend, ist beizulegen.
An Preisen sind ausgesetzt: ein erster Preis zu
600 Mk., ein zweiter zu 500 Alk., ein dritter zu
^00 Mk. Das Preisgericht kann jedoch die aus-
geworfene Summe von (500 Mk. auch in anderer
Weise verteilen. Die prämiierten Entwürfe gehen
mit allen Rechten in das Eigentum des Vereins für
Fremdenverkehr über. Die nicht prämiierten und
nicht etwa zum Ankauf empfohlenen Entwürfe bleiben
nach der Entscheidung des Preisgerichts zur Verfü-
gung der Einsender. Das Preisgericht ist berechtigt,
bei ungenügender Beschickung den Wettbewerb noch
einmal auszuschreiben und die eingesandten Arbeiten,
falls keine Einsprache erfolgt, für die zweite Be-
werbung zurückzustellen, bei welcher die Preise unter
allen Umständen verteilt werden. Als Preisrichter
werden tätig sein: Oberbürgermeister v. Gauß, Pro-
fessor Robert v. Haug, Direktor der Kgl. Akademie
der bildenden Künste, Theodor Fischer, Architekt,
Professor an der Kgl. Technischen Hochschule, Pro-
fessor Paul Schmohl, Architekt, Direktor der Kgl.
Baugewerkschule, Peter Schnorr, Maler, Wilh.
Fetzer, Vorstand des Vereins für Fremdenverkehr,
sämtliche in Stuttgart, weitere Anfragen vermittelt
die „Auskunftstelle des Vereins für Fremdenverkehr
in Stuttgart, Königstraße 38".
6m Preisausschreiben
cler „Architektonischen Kunäschau".
Noch immer wird es allgemein als Mißstand
in unserem Schrifttum über Baukunst und Kunst-
gewerbe empfunden und beklagt, daß in ihm die
Architekten selbst nur in verschwindend geringem
Umfange das Wort führen. Gerade diejenigen,
welche durch ihre reichen praktischen und künstlerischen
Erfahrungen, durch mustergültige und bahnbrechende
Leistungen vor allem dazu berufen wären, auch mit
Wort und Schrift die künstlerische Gesundung und
Weiterentwicklung zu beeinflussen, die wichtigen Fragen
der Gegenwart zu klären und neue große Gesichts-
punkte aufzustellen und zu verfechten -— gerade sie
schweigen und überlassen das Feld modernen Tages-
schriftstellern, denen oft genug gründliche Fachbildung
und noch mehr die nur durch eigenes Schaffen zu
gewinnende innige Fühlung mit der Wirklichkeit fehlt.
So ist es kein Wunder, wenn in den Erörterungen
und Kritiken der äußere Schein des einen den wert-
vollen Kern des anderen Werkes verdunkelt und
aus der Masse des Schriftwerks für den vorwärts-
strebenden Fachmann nur geringe nutzbringende An-
regungen zu gewinnen sind. Für eine folgerichtige
und wirklich erfolgreiche Weiterentwicklung ist des-
halb gerade in einer so stürmisch bewegten, an neuen
Ansätzen überreichen Zeit, wie die unsere ist, die
erhöhte Beteiligung der schaffeirden Architekten am
Fachschrifttum nicht zu erlassen.

Zu einer derartigen literarischen Mitarbeit soll
nun ein Preisausschreiben der „Architektonischen
Rundschau" anregen, indem es zur Einsendung von
Abhandlungen über moderne Architektur-
fragen mit praktischem Hintergründe (einer
Nutzanwendung) mit oder ohne Skizzen und Abbil-
dungen auffordert. Die Wahl des Themas wird
in das Belieben der Verfasser gestellt. Erwähnt
sei nur beispielsweise, daß ebensowohl allgemeinere
Fragen (wie Städtebau, Farben im Straßenbilde)
als auch besondere Aufgaben (z. B. Arbeiter- oder
Geschäftshäuser, Grabmal- oder Denkmalkunst), Bau-
weisen, Schmuckweisen, die künstlerische Entwicklung
einzelner Bauteile und Räume, Techniken u. s. w.
behandelt werden können. Auch kunstgewerbliche
Aufgaben können, besonders soweit sie im Dienste
der Architektur stehen, vom Standpunkte des Archi-
tekten erörtert werden. Das Preisgericht bilden:
Architekt E. Högg, Direktor des Gewerbemuseums
in Bremen; Gberbaurat L. Eisenlohr in Stutt-
gart; Oberbaurat L. Weigle in Stuttgart; Architekt
L. Zetzsche in Berlin; Kommerzienrat T. Engel-
horn in Stuttgart. Ausgesetzt sind drei Preise von
(50, (20 und (00 Mk. Das Preisgericht ist be-
rechtigt, die drei Preise innerhalb der ausgesetzten
Gesamtsumme anders zu verteilen. Die Einlieferung
der Arbeiten hat bis spätestens (. Zanuar (907
(Postaufgabestempel vom 3(. Dezember (906) an
den Verlag von Z. Engelhorn, Stuttgart, Silber-
burgstraße (89, zu erfolgen.
Vas prelsausschrslbers
der Firma August Scherl, betreffend die Erlangung
von Entwürfen zu Sommer- und Feri en hä usern,
welches mit Hinsicht auf die in Betracht kommen-
den Urheberrechte der Architekten in der presse
vielfache Kritik gefunden (siehe „Werkstatt der Kunst"
Heft 2) findet seitens der genannten Firma nunmehr
noch folgende Erläuterung:
Um mehrfach beobachteten Mißverständnissen
über die beabsichtigte Verwendung der preisgekrönten
und angekauften Entwürfe zu begegnen, sei bemerkt,
daß die Verlagsbuchhandlung August Scherl, G. m.
b. H., unter dem von ihr beanspruchten Urheber- und
Verlagsrecht das literarische versteht und die Aus-
führung der Entwürfe Eigentumsrecht der Verfasser
bleibt, daß aber dein ganzen Gedankengange des
Preisausschreibens zufolge der Verlag sich das Recht
vorbehält, unter Hinzuziehung und weiterer normaler
Vergütung des Architekten für die Arbeit- und Detail-
zeichnungen eine einmalige Ausführung einiger oder
aller preisgekrönten Entwürfe vorzunehmen und fer-
ner, daß der Verlag von jedem Bewerber voraus-
setzt, daß er sich zur Ausführung der Entwürfe gegen
Vergütung nach den Sätzen der „Gebührenordnung
für Architekten, aufgestellt vom Verband deutscher
Architekten- und Zngenieurvereine", bereit erklärt.
 
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