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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Eine Stiftung von 100000 Mk. / Ein Schweizer Preisauschreiben / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Staatsankäufe etc. / Staatsaufträge etc. / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Architektur / Aus Galerien und Museen / Stipendien und Stiftungen / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Kunsthandel und Versteigerungen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0252

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft s8.

2^ff

Fürsorge, welche die Stadtgemeinde München auch
den genannten Kunstzwcigen widmen wird, daß die
aus meinen Mitteln beschafften Bilder und sonstigen
Kunstgegenstände einer: würdigen Raun: erhalten,
in dem sie der Meffentlichkeit zu bestimmten Zeiten
unentgeltlich zugänglich gemacht werden. Ich will
auch nicht, daß jene Gemälde usw. in städtischen Amts-
räumen und dergleichen ausgestellt werden, bin viel-
mehr damit einverstanden, daß sie, falls die Gemeinde
zur Zeit keine geeigneten Räume zur Verfügung
haben sollte, einstweilen in einer Staatssammlung
oder in Räumen, die von der Stadtgemcinde event.
aus den Renten der Stiftung zu mieten sind, auf-
bewahrt und ausgestellt werden. Bei Errichtung
eines Stadthauses wird die Gemeinde wohl in
der Lage sein, auch für eine städtische Kunstgalerie,
der die aus meiner Stiftung zu erwerbenden Kunst-
werke angehören sollen, besondere Räume zur Ver-
fügung zu stellen.
Meine Absicht ist, eine Einrichtung zu schaffen,
die speziell den Münchener Künstlern zugute
kommt, ich will die Münchener Kunst und die in
München ansässigen Künstler fördern. Zn der künf-
tigen .Münchener Galerie' soll man sowohl Merke
bedeutender, verstorbener Münchener Künstler finden,
wie auch das Schaffen der zur Zeit lebenden Meister
bewundern und sich von dem Fortschreiten der
Münchener Kunst überzeugen können, wobei ich
durchaus nicht nur an die sogenannte qnoderne'
Kunst denke, sondern jede Kunstrichtung und jeden
Knnstgeschmack zur Geltung kommen lassen will.
Zch gebe mich der Hoffnung hin, daß diese
Galerie, wenn ihr zur Zeit auch nur die bescheidenen
Mittel meines Legates zur Verfügung stehen, auch
die Unterstützung wohlhabender Kunstfreunde nach
dem Vorbilde in anderen Städten finden werde,
auch wenn sic quantitativ noch lange unansehnlich
bleiben sollte, und wünsche, daß München, wie
bisher, als Kunststadt an der Spitze der
deutschen Städte bleibe. Mögen die Stadtver-
waltung und die Künstlerschaft in diesem Streben
einträchtig Zusammenarbeiten. Die Stiftung soll den
Namen Münchener Galerie' erhalten und ver-
waltet werden von einem Kollegium von neun Pcr-
sonen, das aus drei Mitgliedern des Magistrates,
zwei Mitgliedern des Kollegiums der Gemeinde-
bevollmächtigten, drei Künstlern, und zwar je
einem Mitglied der Münchener Künstlcrge-
nossenschaft, der Münchener Sezession und des
Vereins für angewandte Kunst oder einer an-
deren Künstlergenossenschaft und meinem Testaments-
vollstrecker besteht. . . . Dem Stiftungsrat steht es
frei, zu seiner Unterstützung beim Ankauf von Kunst-
werken Sachverständige beizuziehen, und ich erwarte,
daß hierbei unparteiisch ohne Ansehen der Person
und mit besonderer Berücksichtigung bedürftiger
Künstler verfahren werde. Es wird genügen, wenn
ein Künstler einmal in der Galerie vertreten ist,
doch können Ausnahmen gemacht werden."

Nachwort der Schriftleitung: Diese in
jeder Meise vorbildliche Stiftung soll, wie es
heißt, von den verwandten der Erblasserin auf dem
Rechtswege angefochten werden. Man kann das
abwarten und jedenfalls daran festhalten, daß die
Stiftung, indem sie zunächst die Malerei und die
Graphik in den Vordergrund stellt, auf alle Fälle
dem Magistrat sowohl, wie dem Gemeindekollegium
der Stadt München einen sehr deutlichen Fingerzeig
gibt auch in bezug auf die Verwendung des
„Gemcindefonds zur Anschaffung von Merken der
bildenden Künste", aus welchen: bis jetzt, ob-
wohl bei seiner Bereitstellung ausdrücklich darauf
Bedacht genommen wurde, noch nicht ein einziges
Bild angeschafft wurde, sondern der bisher lediglich
der Plastik zu gute kam.
Em Schweizer Preisausschreiben
(zu 2800 Fr.).
Vie Offizielle verkchrskeinmission Zürich veran
stellet in Verbindung nut dein Kunstgewerbemuseum der
Stadt einen Wettbewerb unter schweizerischen und
in der Schweiz niedergelassenen Künstlern zum Ent-
wurf eines Außen-Plaka ts, das die Stadt Zürich hin-
sichtlich ihrer Bedeutung, ihrer malerischen Lage, sowie der
Natnrschönheit ihrer Umgebung empfiehlt. Bedingungen:
Vie Auffassung des Entwurfs wird nicht auf das land-
schaftliche Bild beschränkt, der Künstler hat für die Var-
stellung vollkommene Freiheit, verlangt wird ein Bild in
Breitformat von höchstens 90/(20 mn. Der Entwurf fall
in Lithographie und in vier Farben ausgeführt werden
können. Als Text find in kräftiger, leserlicher Schrift die
Worte: „Zürich — Schweiz" anzubringen. Termin:
(5. Februar (907. Vie Entwürfe sind mit Kennwort unter
Beifügung eines verschlossenen, den Namen des Urhebers
enthaltenden Briefumschlags portofrei an das Kunstge-
werbemuseum der Stadt Zürich einzusenden, welches die
nicht prämiierten Arbeiten den betreffenden Künstlern An-
fang März (907 wieder zustellen wird. Für Preise stehen
280» Lr. zur Verfügung und zwar ein erster Preis zu
(500, ein zweiter zu 800 und ein dritter zu 500 Fr. Vas
Preisgericht behält sich jedoch das Recht vor, die Preise ge-
gebenenfalls anders abzustufen. Von Fachleuten sind Preis-
richter: vr. E. H. Bär, Architekt, Zürich; Prof. Moser,
Architekt, Karlsruhe; Prof. Z. de Praetere, Direktor des
Kunstgewerbemuseums; Oberst Ulrich, Architekt, Präsident
der Züricher Kunstgesellschaft; Maler G. Ernst würten-
berger, Zürich.

Eröffnete Ausstellungen. (Fortsetzung)
Stuttgart, vvllv. (verkauft im Württeinber-
gischen Kunstverein) wurden die Oelgemälde „Wald-
bach" von Karl Schickhardt; eine Landschaft von Erwin
Starker; „Getreideernte" von Wilhelm Velten; „Früh-
lingssaat" von M. Filser; „Der Bücherfreund" von Jul.
Kurz; „Blühender Apfelbaum" von Eugen Stammbach
und eine farbige Zeichnung von Georg Leb recht.
Stuttgart. Eine vom Stuttgarter Galerie-Verein ver-
anstaltete Kalckreuth-Ausstellung von Gemälden des von
hier fortziehenden Künstlers wurde an: (7. Januar in:
Festsaal der Akademie der bildenden Künste, Neckarstraße 32,
eröffnet.
Wien. ÜAb. (Dieperbstausftellung desKünftler-
bundes Pagen) wurde am 20. dieses Monats endgültig
geschlossen. Außer den bereits genannten 55 Werken gingen
 
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