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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Eine Stiftung von 100000 Mk. / Ein Schweizer Preisauschreiben / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Staatsankäufe etc. / Staatsaufträge etc. / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Architektur / Aus Galerien und Museen / Stipendien und Stiftungen / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Kunsthandel und Versteigerungen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0253

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft s8.

2^5

noch in Privatbesitz über Merke von: Malter Hampel,
„Beim Frühstück"; Professor Josef Beyer, „Rnstenfchacher";
Otto Barth, „Buchenwald"; Adolf Groß, „Buchen";
Gustav Bamberger, „Herbsttag"; Wilhelm Modnansky,
„Trüber Iulimorgen"; Hugo Baar, „Abend im Herbst";
Gtto Bauriedl, „Idyll".
Wien, klu Die Miener Sezession hat, wie bereits
mitgeteilt, am Z2. Januar in ihren: Gebäude eine um-
fassende Gesamtausstellung der Münchener Sezession
eröffnet. Der Katalog, welcher reich illustriert ist, nennt
;?8 Merke. Habermann, Herterich, Keller, Samberger,
Stuck, Uhde, Zügel sind stark vertreten, ebenso die Bild-
hauer Floßmann, Gosen, Hahn und Lang. Die Münchener
Pinakothek hat mehrere Hauptwerke hergeliehen. Jur Er-
öffnung war der Unterrichtsminister, Or. Marchet, der
Gbcrstkämmerer des Kaisers, Baron Gndcnus und der
bayrische Gesandte, Baron Tücher, erschienen. An den
ersten Tagen gingen bereits acht Merke in Privatbesitz über.
Mm. ccl. (Jin Kunstverein) wurden neu aus-
gestellt Merke von Fr. Neumann-München, dl. Bachmann-
München, S. Lipinsky-Rom, dl. Zierngibl-München, Bedw.
Mechle-Grosmann-Gedenbnrg, R. Haag-Stuttgart, M. Bröker-
Berlin, Luise Schmidt-Frankfurt a. UI-, Helene Mülle, -
Neustadt a. d. H., G. Gebhardt-Berlin, M. S. Thieinann-
llletz, Ida Braubach-Darmstadt, Lilla Gäde-Hamburg, Marg.
Trantwein-Breslau, R. Grohmann-Berlin, p. M. Harnisch-
Berlin, K. Schellbach-Berlin, Gertr. Frank-Berlin, lllarg.
v. Baczko-lveimar, I. H. Stercken-Houthem (Holland .
Zürich, em. (Die Züricher K n nstg ese lisch ast)
konnte sich, ehe sie das neue Jahr mit der Gesamtausstellung
von Professor Bcckcr-Guudahl und Karl Itschner er-
öffnete und das alte mit einer ausschließlich von Züricher
Künstlern beschickten, sehr liebenswürdigen „Mcihnachtsaus-
stellnng" beschloß, die von Hans Sturzeneggers Arbeiten
heherrscht wurde, im November mit einer Steffan- und
Steiner-Ausstellung, in der ersten Hälfte des Dezembers
mit einer Hodler-Ansstellnng ungewöhnlicher Erfolge
erfreuen. Die Steffan-Ansstellung galt dem Andenken
des ;g05 in München verstorbenen Züricher Künstlers, die
mit ihr verbundene Leonhard Steiner-Ausstellung den:
Jubiläum des siebzig Jahre vollendenden, hiesigen Aqua-
rellisten. Mährend von den Studien Steffaus, über so an
Zahl, bis auf einzelne alle und zwar mit einein Gesamt-
umsatz von etwa 2H OOO Fr. verkauft wurden, fanden auch
von Steiner 26 Aquarelle ihre Liebhaber. Nnd nun folgte
unmittelbar auf diese Vertreter der „alten" Richtung Fer-
dinand Hodler! Ein Kunstfreund hatte die, jüngst auch
bei Mimmcr in München ausgestellten Landsknechte nebst
einem ersten Tell-Lntwurf erworben (übrigens für den
Preis von qoooo Fr.!) und der Kunstgesellschaft als De-
posita übergeben. Man improvisierte, um diese Arbeiten
dem Publikuni zu zeigen, eine Ausstellung, zu der sich aus
dem Genfer Atelier des Künstlers und ans hiesigem Privat-
besitz Ergänzungen reichlich einstellten. Die Ausstellung
dauerte nur ;o Tage, der Bestich war nicht weniger lebhaft
als in der vorausgehenden und verkauft wurden: „Blick
ins Unendliche", „Bergbach", „Stockhornkette", zwei Genfer-
seelandschaften, zwei vom Brienzersee, „Nußbaum" uud
zwei kleine Landschaftsbilder, in Snmma für etwa 28 000 Fr.
So übersteigt der Gesamtverkaufsumsatz, den während des
verstoßenen Jahres das kleine, provisorische Züricher Künstler-
haus erzielte, um ein beträchtliches die Böhe von hundert-
tausend Franken nnd eröffnet damit einen viclverheißenden
Ausblick auf die Entwicklung des Kunstlebens im neuen
großen Kunstharze am Heimplatz, mit dessen Ban
nach den Plänen des Professor Karl Moser in Karlsruhe
nun wohl im Frühjahr begonnen werden dürfte.
Laufende jk)i*eisaussckreiben.
Bevkltt. Auf den Mettbewerb der Berliner Akademie
des Bauwesens wegen künstlerischer Gestaltung der Um-
gebung des Brandenburger Tores sind so Entwürfe

aus allen Teilen Deutschlands eingelanfen. Es handelt sich
bei diesen: Preisausschreiben namentlich um die Harinonische
Veränderung des westlichen Abschlusses des Pariser Platzes,
wie mau weiß, plaut die Große Berliner Straßenbahn die
Anlage von kreisförmigen Lunnels unter den Nachbar-
häusern des Brandenburger Tores, so daß möglicherweise
mit der Entfernung dieser Hänfer gerechnet werden mnß.
Das Preisausschreiben ist nicht erlassen worden, um deu
plan einer Freilegung des Brandenburger Lores zu fördern,
iin Gegenteil: es will ideelle Anregungen geben, um den
künstlerischen Lharakter des pariser Platzes zu wahren.
Ehemnitz. Die Bauhütte Ehemnitz, Zwcigvereiu des
Deutschen Techniker-Verbandes, hat Preise ausgeschrieben
zur Erlangung zweckmäßiger nnd künstlerischer Fassaden -
entwürfe für die Gemeinde Einsiedel bei Ehemnitz. Es
handelt sich nm einen neu erschlossenen Mrtsteil, der sich
infolac feiner Lage vorzüglich zur Bebauung mit Land-
ung kleinen Geschäftshäusern eignet. An: diesen: Grtsteil
ein reizvolles, ländliches und volkstümliches Gepräge zu
geben, wird die Bedingung gestellt, daß sämtliche Bänser
nut ihren Giebeln nach der Straße zu stehen müssen. Es
sind demnach die Gicbelsciten als Hauptansichten zu be-
arbeiten. Dabei darf jedoch keinesfalls der Eindruck der
Erzwungenheit erweckt werden. In reicher Mannigfaltigkeit
der Umrißformen sollen sich die Bänser aneinan'derrcihcn,
zu malerischen Gruppei: sich vereinend, nnd so Landschafts-
bilder schaffend, wie sie namentlich ii: Rothenburg ob der
Tauber, Büdesheim und Goslar bewundert werde,:. Zur
Erreichung reizvoller Motive ist die Verwendung von Holz
für Fachwerk, nut Schiefer beschlagener Giebel und Mand-
flächcn, Brettverschalungen vor allen: für die Wetterseiten
erwünscht, die Zusammenlegung mehrerer Fenster zu großen
oder gekuppelten Fenstern freigestellt, sowie die Anlage von
Erkern, Loggien, Austritten nnd dergleichen ins Ange zu
fassen. Zulässig sind auch Barock- und Renaissaneegiebel
in einfacher Putzmanier unter sparsamster Verwendung von
Werksteinen. Alle Verzierungen in Zementstuck und der-
gleichen sind zu vermeiden. Gewünscht werden Entwürfe
zu vier Gruppen Doppelhäusern und einzelnen Häistern
nut vier nnd drei Geschossen. — Diefer Vorgang in dein
Dorfe Einsiedel zeigt, daß die Bestrebungen des Bundes
„Heimatfchutz" und des Ausschusses für heimatliche Kunst
und Bauweise in Sachsen nnd Thüringen Erfolg haben.
Der Ausschuß hat in Anerkennung des trefflichen Preis-
ausschreibens zwei Ehrenpreise bewilligt, welche er selbst
znerkennen wird. Die Entwürfe sind bis zum z z. Februar
Z0O7 einzureicheu. Die Bedingungen des Preisausschreibens
versendet der Gemeindevorstand.
Dortmund. Die Leitung der Provinzial-Ansstellnng
für Botel- nnd Restaurationsbetrieb, verbunden mit Koch-
kunst und Volksernährung, zu Dortmund ZY07 schreibt unter
den in Deutschland ansässigen Architekten e:ncn Ideenwelt-
bewerb behufs Erlangung mustergültiger Entwürfe
zu eiuem bessere,: Hotel für eine Industriestadt von
200 000 Einwohnern ans. Für die besten Entwürfe sind
als Preise ausgesetzt: ein erster von 2000, ein zweiter von
tOOO, zwei dritte Preise von je soo Mk. Außerdem
ist die Verteilung von Medaillen nnd Ehrenpreisen der
Ausstellung in Aussicht genommen. Unter den Preisrichtern
befinden sich die Fachleute: Professor Frentzen, Aachen,
Stadtbaurat Kullrich, Dortmund, Architekt Markmann,
Dortmund, Regierung?- und Baurat v. pelfer-Berens-
berg, Arnsberg. Die Entwürfe sind bis zum 20. April
tyo? au die Geschäftsstelle der Ausstelluug zu Dortmund,
Markt 20, einzuliefern; ebendaher sind die Program,ubc-
stimmnngen unentgeltlich zu beziehe,:.
Friedberg in Hessen. Zum Zwecke der Erlangung
von Entwürfen zum Bau eines Wasser- nnd Aussichts-
turmes für die Stadt Friedberg in Hessen wird ein Wett-
bewerb veranstaltet. Drei Preise von 500, 500 und 200 Mk.
Preisrichter: Geheimer Gberbaurat Hofmann-Darmstadt,
Professor Paul Meißner-Darmstadt, Bürgermeister Bau-
rat Stahl-Friedberg. Die Eutwürfe sind bis zum ;6. März
 
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