Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

DOI Artikel:
Eine Stiftung von 100000 Mk. / Ein Schweizer Preisauschreiben / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Staatsankäufe etc. / Staatsaufträge etc. / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Architektur / Aus Galerien und Museen / Stipendien und Stiftungen / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Kunsthandel und Versteigerungen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0255

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
lieft s8.

Die Werkstatt der Kunst.

2F7

Gsterode in Gstpr. Der Drei Kaiser-Brunnen in
Osterode in Ostpreußen (ein Werk nach dem Entwurf des
Bildhauers Kühne) soll am ;. Juni d. I. enthüllt werden.
Wiesbaden. Dem verstorbenen Kurdirektor von Wies-
baden, Ferdinand peyl, soll zu dauernder Anerkennung seiner
Verdienste in den Kuranlagen daselbst ein Marmordenkmal
errichtet werden. Die Ausführung wurde dem Berliner-
Bildhauer Hugo Berwald übertragen.
Wiesbaden, ckvv. (Der Bildhauer Peter Feile)
wurde beauftragt, ein Grabdenkmal des im März hier ver-
storbenen Literarhistorikers, Professor Or. K. Beyer zu
schaffen. Bach dem Entwurf wird sich das Denkmal aus
einer ruhigen Architektur, einer Figur der Unsterblichkeit
und dem Porträt des Verstorbenen zusammensetzen.
Slaatsankäufe etc.
Dresden. (Ueber die Anschaffung von Kunst-
werken), welche der Bat der Stadt in den Jahren ;896
bis t9O5 meist auf Ausstellungen aus den dazu bewilligten,
öffentlichen Mitteln erworben hat, ist dem Stadtverordneten-
kollegium eine Zusammenstellung zugegangen, wonach im
ganzen 93H<O,5O Ulk. verausgabt wurden, im Durchschnitt
in jedem Jahre also 9550 Mk. Abgesehen von dem Bis-
marckbilde Lenbachs, das sich im Stadtmuseum befindet
und das für den Preis von 8000 Mk. gekauft werden
konnte, und dem für 8 t 58 Ulk. hergestellten Abgusse des
Grabmales ,,Kux morts" von Bartholome, der in der
Königlichen Skulptnrensammlung aufgestellt ist, sind, ent-
sprechend dem Zwecke der Käufe, nur Künstler aus Dresden
und dessen Umgebung berücksichtigt worden.
Hamburg. ckvv. Der Hamburger Kunstverein erwarb
für die Verlosung aus der Gesamtausstellung Alexander
Liebmanns in Dachau t- „Beim Grashof" (farbige Aqua-
tinta), 2. „Am Bach" (farbige Monotypie).
Prag. (Die Ankäufe der Modernen Galerie),
von denen wir kürzlich berichteten, bestehen in Werken von
folgenden deutsch-böhmischen Künstlern: Franz Iäger
(Raspenau), die Gelgemälde „Schloß Friedland" und „Früh-
lingslandschaft"; Karl Krattner, „Judas" (parzbild);
(von demselben Künstler erhielt die Galerie noch ein zweites
Werk, das vom Ministerium angekauste Gemälde „Petrus",
doch unter Wahrung des staatlichen Eigentumes daran);
Professor Richard Müller in Dresden (geb. in Tschirnitz),
„Alte Frau" (Gelgemälde); Viktor von Eckhardt (geb. in
Prag), „Abendsonne"; Eduard Ameseder (zuständig nach
Eger), „Heranziehendes Gewitter" (Gelgemälde), „pollän-
disches Dorf" (Tempera); Richard Teschner (Prag), „Der
Wassermann" (Tempera); Konstantin Korzendörfer (aus
Prag), „Damenporträt" (Tempera); Adalbert Martinka
(aus Prag), „Abendsonne" (Tempera); Eduard Lebiedzki
(aus Bodenbach), „Entwurf zu seinem Wandgemälde für
das Kaiserbad in Karlsbad"; Ferdinand Michl (aus Prag),
„Aussicht vom Lurme des kula^o Veneria in Rom" (Gel-
gemälde); August Roth, „Ziegenhirtin" (Gelgemälde);
ferner Graphiken von: Rudolf Iettmar (aus Wernstadt),
Richard Teschner, Adalbert Martinka, Ferdinand Michl,
Lilli Gödl-Brand Huber (Prag), Walter Ziegler (Def-
fernik), Fritz Pontini (aus Franzensbad) und eine Samin-
lung farbiger Holzschnitte von Walter Klemm und Karl
Thiemann (Libotz bei Prag), ebenso Kleinplastiken und
Plaketten von Heinrich Kautsch (aus Prag), Ludwig
pujer (aus wilhelmshöhe), Arnold partig, Richard
Placht, Michael Powolny (aus Deutsch-Beneschau). Der
gesamte Aufwand für diese Kunstwerke beläuft sich, wie
schon erwähnt, auf 76 000 Kronen.
Stuttgart, ckvv. Für die Stuttgarter Galerie wurde
vom Staate das Gemälde „Arena Goldoni", vom Stutt-
garter Galerieverein „Porta Romana" und ein Blumenstück
angekauft, sämtliche Arbeiten Werke von Amandus Faure,
der zur Zeit in Neapel sich studienbalbex aufhält.

Slaalsaufträge etc.
Dresden. (Den Dresdener Werkstätten für
Handwerkskunst) (Inhaber: Karl Schmidt) wurde die
Ausstattung der Räume des Kaiserdecks auf dem Schnell-
dampfer des Norddeutschen Lloyds „Kronprinzessin Läcilie"
übertragen. Diesem Auftrage gingen schon die Aufträge
zur Ausstattung hervorragender Räume in deutschen Kriegs-
schiffen voraus. Die Dresdener Werkstätten haben schon
für die Schiffe „Adalbert", „Roon", „Berlin", „Danzig"
und „Alexandrine" die Ausstattung der Gffiziersmeffen,
Kommandantensalons, Arbeitszimmer geliefert.
Aus Akacleniien unci Kunstschulen.
München. (Die Kgl. Akademie der bildenden
Künste) wird im laufenden Winterhalbjahr von insgesamt
Studierenden besucht: t57 Zcichenschüler, t79 Malschüler,
38 Komponierschüler, 88 Bildhauer und Radierer;
t-^5 Bayern, 7-t: Preußen, 23 aus Llsaß-Lothringen, je
aus Sachsen und Württemberg, Badener und 23 aus
den übrigen Bundesstaaten, ferner 86 aus Gesterreich-Ungarn,
28 Schweizer, ;8 Russen, t0 Nordamerikaner, 6 Serben,
je -r aus Rumänien, Griechenland und Großbritannien,
je 3 Türken und Italiener, 2 Spanier und Holländer und
je t aus Bulgarien, Japan, Monaco und Südamerika.
München, wie in den vorigen Jahren hält auch
dieses Jahr der Privatdozent Vr. A. Eibner Vorlesungen
über „Die Chemie in der Maltechnik" ab u. z. jeden Montag
und Donnerstag von 7—8 Uhr abends im alten chemischen
Hörsaale der kgl. technischen Hochschule. Die Vorträge be-
gannen am 7. Januar und endigen am t t-lUärz. Eintritts-
karten zu 5 Mk. für den Zyklus sind in der Versuchsanstalt
und Anskunftsstelle für Maltechnik, an den Vortragsabenden
an der Kasse vor dem Hörsaale und in den Hausmeistereien
der kgl. Akademie und der kgl. Kunstgewerbeschule zu haben.
Nürnberg. ckvv. (Der Graphiker und Klein-
plastiker Giorgio Graf v. Buonaccorsi di Pistoia),
künstlerischer Leiter der Kunstanstalt Zerreiß Lo. in
Nürnberg, einstiger Schüler der bekannten, gewesenen Mün-
chener graphischen Schule Wolff und Neumann, hat nun
in Nürnberg, Breitegasse 97, gleichfalls eine graphische
Schule gegründet, welche am 2. Januar d. I. eröffnet
wurde. Der Unterricht daselbst erstreckt sich auf Naturzeichnen,
Holzschnitt, Radierung und Lithographie, sowie auf Schwarz-
Weißkunst im allgemeinen, insbesondere auf Entwerfen
für Buchschmuck und Buchausstattung, Illustration, Pla-
kate usw. mit Einführung in die betreffenden gewerblichen
Techniken. Der Abcndakt wird von 5—6 Uhr gestellt und
umfaßt auch, je nach Bedarf, bewegten Akt und Beleuchtungs-
studium, welchem sich ein samstägiger Diskussionsabcnd an-
schließt. Da in Nürnberg bis jetzt noch keine derartige
Schule bestand, dagegen wünsche nach einer solchen, ins-
besondere unter der zeichnenden weiblichen Welt, bereits
inehrfach laut geworden sind, so dürfte die Eröffnung dieser
Schule mit Freude begrüßt worden sein, eine Annahme,
welche durch die bereits zahlreich erfolgte Anmeldung von
Schülerinnen bestätigt wird.
Personalien.
München. (Der Maler und Zeichner Gtto
Lohr) in München, der bisherige Teilhaber der Firma
Steinicken A Lohr, kunstgewerbliche Werkstätten in München,
wurde zum Professor an der Nürnberger Kunstqewerbe-
schule ernannt.
Auszeichnungen.
Graz. ckvv-. (Dem Professor Karl Lacher), Direktor
des steiermärkischen kulturhistorischen und Kunstgewerbe-
Museums zu Graz, wurde vom Kaiser von Oesterreich der
Orden der Eisernen Krone dritter Klasse verliehen.
 
Annotationen