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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen der Allgemeinen Deutschen Kunstgenosssenschaft / Mitteilungen des Künstlerverbandes Deutscher Bildhauer / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0346

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Die Werkstatt der Kunst.

338

Heft 25.

Mitteilungen äer Allgemeinen deutschen
Mnztgenoszenschatt.
Kericht über üie oräentiiche Hauptversammlung am
22. fedruar IM im Uünstierhause ru München.
Nachmittaassi1,nng. (Schluß.)
Gelegentlich des Frühstücks sprach der neu ge-
wählte I. Vorsitzende, Herr Professor K. A. von Baur,
der Hauptversammlung seine Freude und seinen Dank
aus für das große Vertrauen, welches ihm die Haupt-
versammlung durch die einstimmige Wahl zum I. Vor-
sitzenden erwiesen habe und versprach, alles, was in
seinen Kreisten stehe, daran zu setzen, der A. D. K. G.
zu dienen. Er leerte sein Glas, unter freudigem
Beifall der Versammlung, auf die gedeihliche weitere
Entwicklung der A. D. K. G. Nach der Frühstücks-
pause wurde um 3 Uhr die Hauptversammlung von
dem Vorsitzenden, Herrn Professor Löwith, wieder
eröffnet. Zn erster Linie wurde Punkt 6 der
Tagesordnung, der auf das Vereinsorgan, die
„Werkstatt der Kunst", Bezug hatte, in Angriff ge-
nommen. Der antragstellende Ortsverein München I
berichtet durch seinen Vertreter, Herrn Professor von
Petersen, eingehend über die Gründe, welche den
Ortsverein München I veranlaßten, die Abschaffung
der Vereinszeitschrift zu wünschen. Er bittet die
Hauptversammlung, sich seinen Ausführungen an-
schließen zu wollen. Hieran schließt sich eine längere
Besprechung, in welcher die Hauptversammlung genau
die Gründe abwägt, welche für und wider das Vereins-
organ sprechen. Endlich wird durch Umfrage bei
den vollzählig versammelten Vertretern der Orts-
vereine festgestellt, daß die Mehrheit der Ortsvereine
der A. D. K. G. ein Vereinsorgan als notwendig hält
und die „Werkstatt der Kunst" beibehalten werden
soll. Die Beeinflussung der Redaktion der „Werk-
statt der Kunst" im Sinne der A. D. K. G. wird dem
Hauptausschusse überlassen.
Nach Erledigung dieses Punktes der Tages-
ordnung tritt die Versammlung in die Beratung
des Punktes 7 der Tagesordnung: „Geplante
Ausstellungen" ein. Zunächst berichtet Herr Pro-
fessor Löwith über den Stand der Verhandlungen
des Hauptausschusses mit der Münchener Künstler-
genossenschaft bezüglich der geplanten Jubiläums-
ausstellung der A. D. K. G. im Jahre (908 in
München. Die provisorisch zwischen beiden Korpora-
tionen festgelegten Ausstellungsbedingungen werden
verlesen. Aus diesen Bedingungen geht hervor, daß
der Ortsverein München I sich nicht an der geplanten
Jubiläumsausstellung zu beteiligen wünsche und die
Münchener Künstlergenossenschaft nicht die Reihe der
Münchener Zahresausstellungen unterbrechen könne.
Von verschiedenen der anwesenden Herren werden
zwar die Gründe, welche für die Nichtbeteiligung
der Münchener Künstlergenossenschaft sprechen, an-
erkannt, aber es wird doch aufs lebhafteste bedauert,
daß es nicht möglich sei, die gesamte A. D. K. G. in

dieser Ausstellung zu vereinigen. Die Münchener
Künstlergcnossenschaft wird gebeten, doch nochmals
zu erwägen, ob eine Beteiligung nicht noch möglich
wäre. Der Vertreter des Ortsvereins München I,
Herr Professor von Petersen, hält eine Aenderung
des auf die Jubiläumsausstellung der A. D. K. G.
bezüglichen Beschlusses der Generalversammlung der
Münchener Künstlergenossenschaft nicht als möglich
und befürwortet, die Jubiläumsausstellung unter den
festgesetzten Bedingungen abzuhalten. Er bittet die
Versammlung, begeistert an die Arbeit zu gehen und
dadurch der A. D. K. G. den Erfolg zu sichern.
Nach vorhergegangener erschöpfender Erörterung
stellt der Hauptausschuß den Antrag: „Die Jubi-
läumsausstellung der A. D. K. G. möge unter den
vereinbarten Bedingungen abgehalten werden" und
bittet über diesen Antrag abstimmen zu wollen.
Durch namentliche Abstimmung wird der Antrag
des Hauptausschusses mit großer Majorität (30:5
Ausstellerstimmen) angenommen.
Bodann geht die Hauptversammlung zur Be-
sprechung der geplanten großen, Deutschen Kunst-
ausstellung der A. D. K. G. in Wien im
Zahre (909 über. Zunächst verliest der Vorsitzende
die zwischen dem Hauptausschusse der A. D. K. G.
und der Wiener Künstlergenossenschaft provisorisch
festgelegten Ausstellungsbedingungen, unter denen die
Ausstellung zustande kommen könnte. Die Versamm-
lung spricht ihre große Befriedigung über die vor-
gelesenen Bedingungen aus und genehmigt einstimmig
die Ausstellung der A.D.K. G. in Wien im Zahre (909-
Der Vorsitzende spricht der Wiener Künstlergenossen-
schaft den besten Dank der Hauptversammlung für
ihr so liebenswürdiges und weitgehendes Entgegen-
kommen aus.
Auf Vorschlag des Hauptausschusses wird hierauf
von der Hauptversammlung einstimmig dem hoch-
verdienten Gründungsmitglied, Herrn Heinrich
Deiters, Düsseldorf, die Lhrenmitgliedschaft ver-
liehen. Herr Deiters hat in den 50 Zähren, welche
er der A. D. K. G. angehört, stets zu den begeistertsten
Anhängern derselben gezählt und seine ganze Kraft
aufgeboten, um dieses große deutsch-nationale Unter-
nehmen zu fördern. Bei seinem Wiedereintritt in
den Baal, den er kurz vorher verlassen hatte, wird
Herr Deiters von der Hauptversammlung enthusiastisch
begrüßt und ihm zu der seltenen Auszeichnung vom
Vorsitzenden gratuliert. Herr Deiters dankt gerührt
der Hauptversammlung für die große Ehre.
Nach dieser Ernennung wird der letzte zu er-
ledigende Punkt der Tagesordnung: „Verschiedenes"
irr Angriff genommen. Einem Vorschlag des Herrn
Geheimen Hofrates Kießling, Dresden, „Der
Hauptausschuß möge eine Besprechung über Zwing-
Kry veranlassen", wird Folge geleistet. Auf die
Bitte um Erläuterungen von feiten des Hauptaus
schusses spricht Herr Professor Löwith die Hoffnung
aus, daß sich im Laufe der Zeit wohl das Znteresse für
den schönen Landsitz in der A. D. K. G. steigern werde;
 
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