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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft / Mitteilungen des Künstlerverbandes Deutscher Bildhauer
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Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Stipendien und Stiftungen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Architektur / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Kunsthandel und Versteigerungen / Vermischtes / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0395

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Heft 28.

Die Werkstatt der Kunst.

387

Dresden. (Vom Wettbewerb um ein König
Georg-Denkmal.) Das Denkmal soll mit einem Auf-
wande von 80 000 Mk. als bronzenes Reiterstandbild auf
Steinsockel auf dein Georgsplatz oder in der Iohann-Georgen-
Allee zur Aufstellung kommen, doch können die Künstler
auch andere Plätze in Vorschlag bringen. Vier Preise von
5000, 2500, tSOO und ;ooo Mk.; Ankauf nicht preisge-
krönter Entwürfe zu je SOO Mk., und über die Uebertragung
der Ausführung freie Entschließung vorbehalten. Im Preis-
gericht befinden sich die Architekten Lrlwein, Frölich
und Schumacher, die Bildhauer Klinger und Diez,
sowie der Maler Prell. Termin: ;5. September ;yO7.
Erledigte Preisausschreiben.
Berlin. In einen: engeren Wettbewerb um Ent-
würfe zu einem Vereinshaus des „Deutschen Motorboot-
Elub", am Wannsee bei Berlin zu erbauen, siegte Rud.
Zahn in Berlin mit der Erlangung der Ausführung. An
dem Wettbewerbe waren neun Architekten Berlins beteiligt.
Berlin. Im Wettbewerb zur Umgestaltung des
pariser Platzes am Brandenburger Tor haben Reimer
Körte den ersten, Professor Bruno Möhring den
zweiten Preis errungen.
Zlaatsauflräge etc.
Dresden. Die Gottesackerkapelle zu Radeberg hat
von der Herrmann-Stiftung ein Gemälde in Lasetnfarben
erhalten, das der Dresdener Maler Hermann Behrens
gemalt hat. Dargestellt ist in vier großen Feldern die
Himmelfahrt Ehristi: in der Kuppelwö'lbung Ehristus auf
Wolken zum Vater emporgetragen, in den unteren drei
Feldern die Apostel, Maria und Magdalena, die dem Auf-
fahrenden nachschauen.
Ztaatsankäuke etc.
Bamburg. (Die Hamburger Kunsthalle) erwarb
auf der kürzlich in Berlin veranstalteten großen Buchholz-
Ausstellung ein Oelgemälde und zwei Skizzenbücher des
Meisters.
Wien. Die k. k. Hofbibliothek hat in der Frühjahrs-
ausstellung des Künstlerbundes Hagen folgende Werke
angekaust: Mar Svabinsky (Porträt); Rudolf Konopa,
„Pont Aven" und „Pont Michelle". In Privatbesitz gingen
folgende Werke über: Gtto Bauriedl, „Haus am Fluß";
Ferd. Gold, „Kuhstall"; Rudolf Iunk, „Dürnstein"; Bert-
hold Löffler, „Blumenvase", „Faun", „Taube"; Michael
powolny, „Till Lulenspiegel", „Blumengefäß"; Franz
Simon, „Ein sonniger Tag".
AusGalerien unct Museen.
Berlin, (Jin Kunstgewerbe-Museum)
wurden am 25. März auf etwa sechs Wochen verschiedene
umfangreiche neue Erwerbungen des Museums für Völker-
kunde ausgestellt, so im Lichthof eine große Sammlung
peruanischer Altertümer. Abgesehen von der großen Aus-
wahl plastisch gestalteter oder ornamental bemalter Töpfe-
reien liegt der Hauptwert dieser Grabfunde in den kostbaren,
guterhaltenen Geweben und Goldarbeiten, vor allem
denen von Pachacamac und Ira. Ergänzt werden diese
Funde durch einige Schränke mit peruanischen Altertümern
aus der dein Museum geschenkten Sammlung Baeßler,
welcher auch die daneben ausgestellten Südsee-Ethnographica
(größtenteils aus Polynesien, Samoa, Marquesas) ent-
stammen. Ferner fand im Anschluß an die Pcrusammlung
ein Leil einer in den Ealchaqui-Tälern in Argentinien zu-
sammcngebrachten Sammlung Aufstellung. — In den vorderen
Ausstellungssälen befinden sich große Schnitzereien aus
Nordwest-Kamerun, ferner eine Reihe siamesischer Metall-
gefäße, Kästen usw., welche zum Haus- und Toilettengerät
einer vornehmen siamesischen Familie gehören. Außerdem
hat die prähistorische Abteilung des Museums für Völker-
kunde einige ihrer kostbarste:: neuen Erwerbungen zur Aus-

stellung gebracht. Diese Funde stammen sämtlich aus der
Völkerwanderungszeit und gehören den fränkischen,
ost- und westgotischen, langobardischen und angelsächsischen
Knlturkreisen an.
Leipzig. (Die Prellerschen Ddyssee-Fresken)
sind nunmehr in dem Vestibül der Leipziger Universitäts-
bibliothek untergebracht worden. Die Ablösung von den
Wänden des Atriums im früheren Römischen Hause, das
aus Verkehrsrücksichten abgebrochen werden mußte, ist unter
der Leitung des Professors Donadini in Dresden vor-
trefflich gelungen.
Aus Akacieniien uncl Kunstschulen.
Dresden. (Von der Preisverteilung bei der
Königlichen Kunstakademie.) Das akademische Reise-
stipendium, diesmal den Architekten Vorbehalten, wird erst
zu Anfang des Monats August verliehen. An Maler und
Bildhauer wurden verliehen: 8 kleine goldene Medaillen,
und zwar an: Karl Brose aus Osnabrück und Georg
Türke aus Meißen (Atelier Schilling), Alexander Höfer
aus Keuern und Gskar Lindenberg aus Pößneck (Atelier
Diez), Walter Illner aus Leipzig (Atelier prell), Richard
Dietze aus Gbermeisa, Ernst Burmester aus Ratzeburg
(beide Atelier Kuehl) und Karl Hentschel aus Dessau
(Atelier Bracht). Je eine besondere Anerkennung erhielten
Karl Schulz aus Löbau und Mar Pechstein aus Zwickau
(Grnamentenschule Gußmann), weiter wurden verliehen
;2 große und 25 kleine silberne Medaillen, 2; Ehrenzeug-
nisse mit Prämien, 8 Prämien, ;o Geldpreise von je 50 Mk.
für Kompositionen. Außerdem wurden an Stiftungsstipendien
noch verliehen das Earlo Torniamentische (Reise-)Stipendium
von 2200 Mk. an Edmund Möller aus Neustadt i. S.-E.
(Atelier Diez) und ein dreijähriges Stipendium der Munckelt-
scheu Stiftung von jährlich goo Mk. an Hans Hanner
(Atelier Kuehl). Für die akademische Lehrmittelsammlung
wurden ;8 Gelgemälde, Zeichnungen usw. angekauft.
München, em. (Die Malschule des Münchener
Tiermalers F. B. Neuhaus) befindet sich von: ;5. April
an in einem Gebirgsdorfe der Meraner Gegend. Anmel-
dungen sind zu richten an F. B. Neuhaus in Meran, Villa
Sonnegg.
München. Mv. (Der Maler Willy Tiedjen) er-
teilt, wie in: vorigen Jahre, Unterricht in: Tier-, Land-
schafts- und Figurenmalen. Tiedjen, der bekanntlich Zügel-
schüler ist und im Monat Januar eine erfolgreiche Gesamt-
ausstellung in der Galerie Heinemann, hier, veranstaltet
hatte, begibt sich gegen Ende des Monats April nut seiner
Schule wieder aufs Land hinaus. Anmeldungen werden
von dem Künstler entgegengenommen in München, Schel-
lingstr. ?o IV.
München. (Die Diez-Schule) beabsichtigt zu Ehren
ihres Meisters gegen Ende dieses Monats oder zu Anfang
des Monats Mai in der Umgebung von Erding, wo Diez
zu Lebzeiten gern verweilte, eine Gedächtnisfeier abzn-
halten. Dort soll auch ein Gedenkstein seinen Namen blei-
bend verkünden.
Zlipenciien uncl SElungen.
Berlin. Der kürzlich verstorbene Generalkonsul Her-
mann Rothwanger vermachte der Stadt ;ooooo Mk. zu
einer Stiftung, deren Zinsen zu wohltätigen und gemein-
nützigen Zwecken, namentlich zur Förderung von Kunst
und Wissenschaft, verwendet werden sollen. Seine Gemälde
vermachte Rothwanger dem Kunstvereine.
Bern. (Eidgenössische Kunstkommission.) Um
die Stipendien dieses Jahres hatten sich wiederum 5y Be-
werber eingefunden, eine große Zahl gegenüber den zur
Verfügung stehenden Mitteln. Die Kunstkommission einigte
sich dahin, dem Departement neun Bewerber zur Berück-
sichtigung zu empfehlen, bei etwelcher Ueberschreitung der
vorschriftsmäßigen Summe.
 
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