Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

DOI Artikel:
Internationaler Urheberschutz / Rigorose Kunsthändler / Internationale Ausstellungen im Carnegie-Institut / Briefkasten der Schriftleitung / Eröffnete Ausstellungen (Fortsetzung) / Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Aus Akademien und Kunstschulen / Aus Galerien und Museen / Staatsankäufe etc. / Personalien / Auszeichnungen / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Kunsthandel und Versteigerungen / Gerichtssaal / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0420

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Werkstatt der planst.

heft 30.

Internationale Ausstellungen im
Carnegie-Institut.
Die Gemäldegalerie im neu eröffneten „Tar-
negie-Institut" in prttsburg enthält eine ständige
Ausstellung von Gemälden und Elastiken; sie
soll aber ihren eigentlichen Wert erst durch die
jährlichen internationaler: Ausstellungen er-
halten, in denen Kunstwerke aus allen Teilen der
Welt vereinigt werden. Ts wird also nach dem
ausdrücklichen Wunsche des Stifters die moderne
Aunst hier eine Stätte ihrer besonderen pflege finden.
Die Jury dieser Ausstellungen wird durch
eine höchst sinnreiche Methode zusammenge-
setzt. Jeder Künstler vor: Ruf, der die Aus-
stellung des Ta rnegie-Instituts beschickt, ist
berechtigt, elf Maler zu nennen, die er aus
der ganzen europäischer: und amerikanischen
Künstlerschaft ausgewählt hat. Diejenigen
elf Künstler, die so die höchste Zahl der
Stimmer: erhalten, bilden dann die Jury.
kriekkasten cler Sckrlstlsrtuug.
Bildhauer in Dresden. Sie entrüsten sich darüber,
daß wir die Geschichte des „Lübecker Kaiser Wilhelm-Denk-
mals" noch einmal im Zusammenhang dargestellt haben,
nnd schreiben: „Mb die Summe eine angemessene Ent-
schädigung für die geleistete Arbeit darstellte, das hatte
Herr v. Ue. zu entscheiden, als er den Vertrag unter-
zeichnete. Unterschrieb er ihn, so ist anzunehmen, daß
ihn bestimmte Interessen leiteten, die Sache für annehmbar
zu halten. Ist er nachher in diesen Interessen enttäuscht
worden, so hat er vernünftigerweise kein Recht, sich zu be-
schweren. was man nut seiner Namensunterschrift aner-
kennt, gilt — nicht aber, was inan sich dabei gedacht
hat!" — Sehr richtig! Aber die mündlichen Zusicherungen,
die der Besteller macht, um den Künstler zur Annahme zu
bewegen? Der Vertrag ist unter den gegebenenVersprechungen,
die nachher vergessen wurden, wohl beinahe als „unsittlich"
anzusehen. Uebrigens tut es uns leid, daß Sie die Ten-
denz unseres Aufsatzes so -verkenne«. Für Herrn
v. Ue. die Kastanien aus dem Feuer zu holen, oder einen
Druck aus den Lübecker Senat auszuüben, lag uns sehr
fern, denn dazu ist unser Blatt nicht bestimmt. Mas wir
wollten, das kann nicht oft genug wiederholt werden, war,
die Künstler immer und immer wieder daran zu erinnern,
daß sie sich gleich bei Abschluß ihrer Verträge alle
möglichen Konsequenzen vor Augen halten und sich nicht
mit Versprechungen kirre machen lassen. Ilic Uboclos,
bio sultu! So muß es bei Vertragsabschlüssen heißen!
Mas nicht geschrieben steht, hat der Teufel gesehen!

Eröffnete Ausstellungen,
Regensburg. (Jin Kunstverein) umfaßte die
5. Ausstellung Merke von: F. Meushauscn-Labriola, A.
Dieffenbacher, M. Grosche, H. Grünzweig, Th. Minter, L.
Kleyn von Brandes, H. Kob, E. Richter, P. M. Ehrhardt,
Pros. Fr. Simin, Ul. Simm, E. Rave, G. Schmitt, G.
Koerner, h. Malger, h. Ulaß, Ul. Stegmayer, I. Frank,
F. Genntat, R. Strehmel, h. Steiner, h. Rousset, A.
proumen, E. Stumpf.
Straßburg. (Elsässisches Kunsthaus.) Vom
i». April bis 8. Ulai findet eine Gesamtausstellnng des
verstorbenen pariser Ulalers Th ar les Du lac statt.

Stuttgart. (Im Mürttembergisch en Kunstverein)
wurden neu ausgestellt: Gemälde von Ulaurice Berg (2),
L. Wolff (P, Max Roman (5), Gtto Jung Jo), Ul. Lind-
ner (5), Lurt Liebich (3), A. Lemmcr (2), A. Frind; Aqua-
relle von B. Roman; Federzeichnungen von Gtto Lau;
plastische Arbeiten von A. v. Donndorf (3); Medaillons
und Plaketten in Bronze (Fo) von M. Lberbach usw.
Stuttgart. (I mMürttembergischenKnnstverei n)
wurden verkauft die Gemälde: „Bachbett in Rapallo"
von Fritz Brandt s; „Interieur" von p. v. Wächter; „Die
alte Gder" von Louis Lejeune; „Vormittag" von Kl. Kolb.
Wien. (Frühjahrsausstellung des Künstler -
bundes Hagen.) In Privatbesitz gingen über: Malter
Hampel, „Kopie Peter Brueghel" (Tempera); Rudolf
Iunk, „In der Frühe"; Michael Powolny, 6 Blumen-
gefäße; Berthold Löffler, 8 Wandverkleidungen und 2
Majolika-Vasen.
Wien. (In der 34-. Iahresausstellung der Ge-
nossenschaft der bildenden Künstler Wiens) wurden
folgende Merke angekanft: L. Hackstock, „Das Duell" (drei
mal); A. Toßmauu, „ülx lidris Andorfer" (zweimal);
G. Hertel, „Ziehender Musikant" (dreimal); Thomas Hrucie,
Porträtstudie (zweimal); Ld. Zetsche, „An der Stadtmauer
von Kirchberg a. Jagst"; Ludw. Iungnickel, „Tannenwald";
L. Fahringer, „Tigerkopf"; Jul. Lengsfeld, Aktstudie;
Hugo Mühlig, „Vesper"; Hans Larcoin, „Branntweiner".
Wiesbaden. (Der Kunstsalon Aktuaryus) er-
öffnete gegen Ende März neue große Lokalitäten mit
Seiten- und Gber lichtsä len mit einer Gesamtausstellung
— etwa so Gemälde — der Münchener Künstlergenossen-
schaft. Ferner sind ausgestellt: Einzelwerke von Stuck, h.
v. Bartels, Dupre, Volkhart, Man. Wieland, T. Martin,
Kuschel, Stademann, Valentins Joseph, Bnchner, Lindenau,
hoguet, Iutz usw. — Im April wurden bis jetzt ver-
kauft: Turt Martin (2), Kuschel, Strützel, Velten, Vautier
(je ein Gemälde), sowie eine Anzahl Radierungen. — Im
Mai kommen Gesamtausstellungen von Stibbe und pili-
chowski (Paris), sowie Mar Rabes-Berlin und eine größere
Anzahl Düsseldorfer Künstler.
Würzburg. (Die neue Ausstellung des Kunst-
vereins) umfaßt Gemälde von: G. Popp-Herrnhut, G.
Lemm-Tharandt, h. Iversen-Berlin, Professor Leitzen
Braunschweig, G. Rachem-Böhlitz-Lhrenberg, M. Schlabitz-
Berlin, Fr. Keck-Gutach, I. Tillack-Berlin, M. v. Pechmann-
Berchtesgaden. — Zur Verlosung wurde an gekauft eine
Landschaft von T. heinisch-München.
Laufenäe Areisaussck>reiben.
Graz. (Der steiermärkische Kunstgewerbe-
verein) bringt hiermit zur Förderung des heimischen
Kunstgewerbes und behufs Belebung seiner ständigen Aus-
stellungs- und Verkaufshalle nach dem Vorgänge des Leip-
ziger Kunstgewerbevereines einen Wettbewerb zur Erlangung
von künstlerisch ausgcstatteten Gebrauchs- und Zier-
en eg en ständen zur Ausschreibung und widmet zum An
kaufe solcher Gegenstäude den Betrag von moo Kronen.
An diesem Wettbewerb können alle in Steiermark wirkenden
Künstler und Kunsthandwerker (auch Damen) in offenem
Wettbewerb mit beliebig gewählten Gebrauchsgegenständen
teilnehmen. Es sind in erster Linie billige Gebrauchs- und
Ziergegenstände aller Art erwünscht: Textilarbeiten, Tischler-
und Drechslerarbeiten, Eisen-, Zinn-, Bronze-, Küpser- und
Silberarbeiten, Lederarbeiten, Erzeugnisse der Lonindustrie,
Glasgemälde usw. und zwar zum Preise von tO—50 Kronen;
doch werden auch größere kunstgewerbliche Gegenstände, die
sich zum Verkaufe in der Halle besonders eignen und deren
Preis t60 Kronen nicht übersteigt, zum Wettbewerbe zu-
gelassen. Der Termin für die Einlieferung dieser Arbeiten:
t2. September ty07. — Näheres durch den Ausschuß des
steiermärkischen Kunstgewerbevereines.
 
Annotationen