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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0431

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Heft Zf.

Die Werkstatt der Kunst.

§23

Geplante Ausstellungen.
Berlin. Für die Sonderausstellung der „Freien
Vereinigung der Graphiker zu Berlin" in München sind
die Arbeiten spätestens bis zum 30. April bei dem Schrift-
führer Herrn Johannes Plato, Schöneberg-Berlin,
Gothaerstraße 5, anzumeldcn und ebenso spätestens am
30. April bei Herrn Hosspediteur G. Knauer, Berlin ^V.,
wichmannstraße s, einzureichen. Später eingehende Bilder
können nicht mehr angenommen werden.
Budapest. V. R. (Der hiesige „Nemzeti-Salon")
bereitet eine Ausstellung vor aus den Werken Gauguins
nnd Lezannes., die demnächst eröffnet wird.
Dresden. (Line Internationale photogra-
phische Ausstellung) in Dresden 1909 zu veranstalten
hat eine Versammlung von Regierungsvertretern, von Ver-
tretern der photographischen Industrie und von Fach- und
Amateurphotographen ganz Deutschlands unter Vorsitz des
Oberbürgermeisters Beutler beschlossen.
Düsseldorf. (Aquarelle auf der Deutsch-Ratio-
nalen Kunstausstellung Düsseldorf 1907.) Mancher
treffliche Künstler ist dadurch unverdient zurückgesetzt wor-
den. Der Kunstausschuß der diesjährigen Düsseldorfer Aus-
stellung hat beschlossen, dem Unternehmen eine in charakte-
ristisch ausgestalteten Räumen untergebrachte besondere
Aqua rel laus st cllung anzugliedern. Sie wird nur Aqua-
relle, Gouache- und Temperaarbeiten sowie Buntstiftarbeiten
in aquarellartigem Lharakter enthalten. Zwei kleinere
Aquarellausstellungen, die in den Räumen des Kunstge-
werbemuseums 1,898 und 1900 stattfanden, haben den Be-
weis erbracht, daß gerade in Düsseldorf künstlerische Ar-
beiten auf diesem Gebiete besonders geschätzt und gesucht
werden. Größere Summen zu Ankäufen von Aqua-
rellen usw. sind von dem städtischen Galerieverein, den:
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen und von
privaten für dieses Jahr bereit gestellt. Die ersten Aqua-
rellisten Deutschlands und von Deutsch-Mesterreich haben
ihre Beteiligung zugesagt, darunter Kühl, Skarbina, Schön-
leber, Dill, Hans von Bartels, Orlik, Hans Herrmann,
Arthur Kampf, Llaudius, Richard Müller, Dettmann; dazu
treten unsere Düsseldorfer Aquarellisten: Dücker, Bochmann,
Schill, Heinrich Hermanns, Lugen Kampf, Llaus Meyer,
Kröner, Graf Merveldt, Llarenbach u. a. Bis jetzt hat
keine Ausstellung einen so umfassenden Ueberblick über das
Kunstschaffen auf dem Gebiete des Aquarells und der ver-
wandten Techniken ermöglicht und diese Sonderausstellung
wird, besonders in dem für sie eigens geschaffenen intimen
Rahmen, eine Hauptanziehung des diesjährigen Düsseldorfer
Ausstellungsunternehmens bilden.
Nürnberg. (Albrecht Dürer-Verein.) Ausstellung
vom 15. Juni bis 1. August. Anmeldung bis 15. Mai
und Einlieferung bis 1. Juni beim Schriftführer Mayer
Felice, Frauentorgraben 5.
Perugia. (Ausstellung alter umbrischer K u n st.)
Perugia, die Hauptstadt Umbriens, rüstet sich, ein groß-
artiges Fest der Kunst zu feiern. Am 28. April d. I. wird
daselbst eine Ausstellung alter nmbrischer Kunst eröffnet im
altehrwürdigen Stadthause, einer der hervorragendsten
Schöpfungen italienischer Gotik. Besonders zahlreich wird
die Malerei vertreten fein. Aus allen Städten Umbriens
und der Marken treffen unausgesetzt kostbare Kunstwerke
ein. während der Dauer der Ausstellung, die im Oktober
geschlossen wird, sollen Festvorstellungen der Opern Gio-
conda, Othello und Rigoletto, sowie Konzerte umbrischer
Musik stattffnden. Lin besonderes Komitee wird Automobil-
ausflüge in die benachbarten Städte Umbriens arrangieren.
Um den Besuch der Ausstellung zu erleichtern, haben die
italienischen Eisenbahnen eine Ermäßigung von soOV
bewilligt.
Salzburg. (Die 23. Ausstellung des Künstler-
hauses und des Kunstvereins) wird Mitte Juni er-

öffnet und dauert bis 1. Oktober. Anmeldung bis
I. Mai an den Präsidenten des Kunstvereins. Einliefe-
rung bis 15. Mai. Nähere Auskunft durch den Präsi-
denten Ludwig Schmederer.
Schöneberg-Friedenau. (Die Herstellung einer
Kunstausstellung) auf dein Gelände der „Deutschen
Armee-, Marine- und Kolonialausstellung", i5.Mai
bis 15. September, wird in aller Eile betrieben. Die
Ausstellungsdirektion erblickt in der gedachten Kunstaus-
stellung eine erwünschte Ergänzung des ganzen Ausftellungs-
unternehmens. Der Mittelpunkt der Kunstausstellung
soll im Zeichen des grundlegenden Gedankens der Gesamt-
ausstellung stehen, während im übrigen jeder Zweig der
bildenden Kunst nnd jede Kunstschattierung ihrer Art nach
möglichst geordnet sich angliedern soll. Jede Kunstrichtung
soll ihren Raum finden, jeder deutsche Künstler eingeladen
sein. Das Niveau der Ausstellung soll nicht hinter den:
der „Großen Berliner Kunstausstellung" und der „Sezession"
zurückstehen. Künstlervereinignngen und einzelnen Gruppen
steht es frei, in beliebigen Abteilungen mit eigener Jury
und Hängekommission auszustellen, sofern sie der Aus-
stellungsleitung hinreichend bekannt sind und eine qualitativ
würdige Ausstellung gewährleisten. Die Bedingungen der
Ausstellung haben Neuerungen aufzuweisen: Ls werden
keine Werke darum ausgeschlossen, weil sie auf früheren
Berliner Kunstausstellungen gesehen worden sind. Nur
solche Werke sind zugelassen, die im Besitz der Künstler
selbst oder, wenn diese verstorben, im Besitz der Erben sich
befinden. Werke, welche auf der Ausstellung einen Käufer
gefunden haben, können entfernt und durch andere ersetzt
werden. Die Preise werden als unweigerlich feste
angegeben. Entree soll nicht erhoben werden, dagegen
zahlt jeder Aussteller eine Miete für den von ihm benutzten
Raum zur Deckung der Kosten. (Nachdem die Kosten der
Ausstellung auf die Aussteller abgeladen worden, ist es
eigentlich nicht gerechtfertigt, daß noch ;o"/g Verkaufs-
provision erhoben wird. Die Schriftleitung.) Die Miete
beträgt 15 bis 30 Mk. (für Gruppen so Mk. für das laufende
Meter) pro (Quadratmeter, je nach Lage, für die Zeit der
Ausstellung. Im ganzen werden 300 Ouadratmeter her-
gestellt. Unverbindliche Anmeldungen sind baldmöglichst
zu richten an den Vermittler der Ausstellung, Maler Lonrad
Fehr, Schöneberg-Friedenau, Fregestr. 5, wonach Zusendung
der Anmeldepapiere erfolgen wird. Die Einlieferung
der Werke in das Ausstellungsgebäude wird am 10. und
II. Mai zu bewirken sein. Größere Verlosungsankäufe
sind vorgesehen.
Eröffnete Ausstellungen.
Berlin. (Im Kunstsalon Paul Lasstrer,
Viktoriastr. 55) sind neu ausgestellt Werke von Theo
v. Brockhusen, Leo Klein-Diepolt, Oskar Kruse-Lietzenburg,
Alfred Kubin, Vincent van Gogh, A. Sisby, Gustave
Lourbet u. a.
Berlin. (Die Ausstellung der Berliner Se-
zession) wurde am 20. April eröffnet. Sie trägt diesmal
im allgemeinen deutschen Lharakter. Man war der
Ansicht, daß die markanten Persönlichkeiten des Auslandes
durch die bisherigen Veranstaltungen hinreichend bekannt
geworden sind. Ls fehlen aber auch ausländische Künstler
nicht. Von Deutschen sind insbesondere vertreten: Professor
Wilhelm Trübn er durch eine Auswahl von 7 bis 8 Werken,
darunter das Reiterbild des Königs von Württemberg in
Dragoneruniform; Maler E. R. weiß durch eine Gruppe
von 8 bis 10 Bildern, vorwiegend Stilleben; Bildhauer
August Kraus durch eine kleine Sammlung von Skulp-
turen. Louis Lorinth gab zur Ausstellung ein Porträt
Rittners als Florian Geyer, Baluschek ein bewegtes Ber-
liner Volksbild auf dem Tempelhofer Felde aus der „guten,
alten Zeit"; Professor Tuaillon brachte das große Guß-
modell seines jüngsten Werkes „Herkules mit dem Stier".
Paul Peterich-Rastede sandte drei Plastiken, darunter eine
„Medea" von großer Monumentalwirkung. Hans Thoma,
 
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