Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

DOI article:
Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalinen / Todesfälle / Stipendien und Stiftungen / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Gerichtsaal / Kunsthandel und Versteigerungen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0478

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
^70

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 3^.

München. (Die Malschule von Margarethe
Stall) begibt sich Mitte Juni nach Sterzing in Tirol.
Anmeldungen im Atelier Theresienstr. 420, Rückg. 4;. Auch
sind dort Wohnungsadressen zu erfragen.
Personalien.
Berlin. Der Malerarchitekt Willy G. Dreßler
hat seinen Wohnsitz für die Sommermonate studienhalber
nach Seebad Arendsee in Meklenburg verlegt.
Berlin. Geh. Regierungsrat Dr. ing. p. Muthe-
fius ist vom königlichen Institut britischer Jour-
nalisten in London zum korrespondierenden Ehrenmitglied
und von: kaiserlichen Petersburger Architekten-
verein zum korrespondierenden Mitglied ernannt worden.
Budapest. O. K. Der Kunstmaler Ignacz Ujvüry
und der Bildhauer Geza Marothy wurden zu Professoren
der hiesigen Kunstgewerbeschule, der erste für die dekorative
Malerei, der zweite für die dekorative Skulptur, ernannt.
München. In die neu gebildete Gen eral komMission
der Kunstsammlungen des Staates find berufen wor-
den: Kunsthistoriker Ör. Ernst Bassermann-Jordan, Bild-
hauer Professor Adolf v. pildebrand, Akademiedirektor a. D.
Fritz August v. Kaulbach, Akademiedirektor Ferd. v. Miller,
Universitätsprofessor Or. Alfred pringsheim, Akadeinie-
profesfor Franz v. Stuck, der bayerische Gesandte in Wien
peinrich Freiherr Tücher v. Simmelsdorf und Maler Pro-
fessor Fritz v. Uhde. (Diese Generalkommission ersetzt den
Generaldirektor für staatliche Kunstsammlungen, wie er in
anderen Ländern, z. B. in Preußen Bode, tätig ist.)
München. (Professor Joseph Weiser) feierte am
40. Mai seinen so. Geburtstag. Geboren in Patschkau in
Schlesien, besuchte er in den Jahren 4872 bis 4876 die
Münchener Akademie, wo er von Wilhelm Diez nachhaltige
Anregungen erhielt.
München. Dem Kunstantiquar Jacques Rosenthal
sind für seine Verdienste um die wissenschaftlichen Anstalten
Frankreichs die kalines ck'OMcier cl'Kcacleinle verliehen
worden.
^oäesfälle.

Paris. Der Maler Georges Regainey ist in Nizza
im Alter von 63 Jahren gestorben.
Stipendien unci Stiftungen.
Berlin. Die von der Königlichen Akademie der Künste
für das Jahr 490? ausgeschriebenen Wettbewerbe um
den großen Staats preis aus den Gebieten der Archi-
tektur und der Malerei sind ergebnislos verlausen, und
zwar ersterer wegen künstlerischer Gleichwertigkeit mehrerer
Bewerber, letzterer wegen ungenügender Gualistkation der
eingereichten Arbeiten. Dagegen wurden in Anerkennung
der von nachstehenden Konkurrenten eingereichten Entwürfe
und Arbeiten Prämien im Betrage von je 4400 Mk. ver-
liehen an die Architekten peinrich Adam-Malmö, Ed-
mund Körner-Berlin, Karl Krause-Berlin; die Maler
Karl Alexander Brendel und Bruno Marquardt
in Berlin.
Frankfurt a. M. Der Stadtrat beschloß, die pfungstfche
Stiftung anzunehmen. Die Annahme ist an Gewährung
einer Abstandssumme und Zahlung einer Rente geknüpft.
Der Stadt verbleiben etwa 4 360 000 Mk.
München. (Eine Künstlerstistung) hat Akademie-
direktor v. Kaulbach mit dem Erlös seines vom letzten
Bundesschießen her bekannten Bildes „Die alte Schützen-
liesl" errichtet. Aus den Zinsen der vom Magistrat zu
verwaltenden Stiftung, der zur Zeit noch kein hoher Betrag
zur Verfügung steht, der aber voraussichtlich noch
weitere Anstiftungen zustießen, werden unterstützungs-
bedürftige Künstler und Künstlerinnen unterstützt.

Aus Künstler- unci Kunst-Vereinen.
Berlin. Zum Ehrenmitglied des Vereins Berliner
Künstler ist der Geheime Baurat Professor Beinrich Kayser
ernannt worden, der Jahre hindurch den Verein als erster
Vorsitzender geleitet hat.
Budapest. O. K. (Der „Landesverein für Bil-
dende Künste in Ungarn") hielt am 28. April seine
Generalversammlung. Aus dem Berichte geht hervor, daß
in den Ausstellungen des Landesvereins im Jahre 4906
insgesamt 737 Kunstwerke im werte von 344647 Kronen
verkauft wurden. Die Zahl der Mitglieder beträgt jetzt
beinahe 8500.
Dessau. Anfang März d. I. vollzog sich in Dessau
die Gründung eines Grtsverbandes der Renten- und
Pensi 0 nsanstalt für deutsche bildende Künstler. Es
traten sofort 15 Mitglieder den: Grtsverband bei, und wurden
die Aemter in der weise verteilt, daß Professor Paul Rieß,
der in früheren Jahren den: Direktorium der R. u. p. A.
angehörte und auch zu den Gründern dieser Anstalt zu
zählen ist, zum Vorsitzenden und der Bildhauer püllweck
zum Schriftführer und Kassenwart gewählt wurden. Der
Grtsverband Dessau will sich nun über ganz Anhalt aus-
dehnen und durch die Erwerbung von unterstützenden Mit-
gliedern, Freunden und Gönnern seinen Mitgliedern und
der Zentrale in Weimar wichtige Lebensfaktoren zuführen.
Dresden. (Eine neue kunstgewerbliche Ver-
einigung) hat sich in den letzten Wochen neben den zahl-
reichen hier bereits bestehenden ähnlichen Genossenschaften
gebildet. Die neue Vereinigung nennt sich in: Gegensatz
zu der vor zwei Jahren ans Anlaß der III. Deutschen
Kunstgewerbe-Ausstellung begründeten,,Zunft", deren Leitunq
in den Bänder: des Stadtbaurats Bans Erlwein liegt, die
„Gilde". Die Mitglieder der „Gilde" setzen sich aus den
Inhabern der in Dresden bestehenden und anerkannten
kunstgewerblichen Firmen zusammen, die ja bereits fast alle
dein dortigen Kunstgewerbeverein angehören, die sich jedoch
zusammengeschlosscn haben, um das gute und solide Dres-
dener Kunsthandwerk und -gewerbe zu schützen und zu
fördern. Die Gilde will möglichst mit den bereits bestehen-
den künstlerischen und kunstgewerblichen Vereinigungen
Band in pand gehen, sie will jedoch auch gewissen Aus-
wüchsen auf dein kunstgewerblicher: Gebiete energisch ent-
gegentreten. (Es scheint also, als ob in dieser Gründung
eine Spitze gegen die Künstlerschaft Dresdens, insbesondere
gegen die „Zunft" liege.)
Krefeld. (Der Musen ms verein), welcher im ver-
gangenen Geschäftsjahre wieder 40000 Mk. an die Kasse
des Kaiser Wilhelm-Museums hat abführen können,
versendet feinen Jahresbericht. Die Sammlung von Bei-
trägen für den Ausbau des Museums hat bereits eine air-
sehnliche Summe — über 43OOOO Mk. — ergeben. Die
Einnahmen und Ausgaben des Vereins balancieren mit
45044,04 Mk. Er zählt 4223 Mitglieder mit 44869 Mk.
Beiträgen. Von Schenkungen sind zu erwähnen:
aus den: Vermächtnisse des perrn Arthur von Beckerath
40000 Mk., woraus das Gemälde „Stille vor dem Sturme"
von Pans Thoma und ein Aquarell „Pflügender Bauer"
von Gregor von Bochmann erworben wurden, perr
Adolf Mottau stiftete für 48 000 Mk. ein des Künstlers
Gattin darstellendes Bildnis von Fritz v. Kaulbach. Mit
Unterstützung von vier Kunstfreunden konnte das Gemälde
„Dorfstraße in den Kempen" von Eugen Kampf erworben
werden. Zahlreiche Schenkungei: erhielten die Abteilungen
für angewandte Kunst. — Angekauft wurden u. a.: ein
Gelgemälde (Interieur) von I. G. Dreydorff, die Bronze-
figur eines Kalbes von Anne Marie Earl-Nielsen in
Kopenhagen, Medaillen und Plaketten von Rudolf Bosselt,
I. L. LHapla in, Daniel Dupuis, p. Kautsch, I. Ko-
warzik, A. patey und G. Roty, Porzellangefäße von
Th. Sch inuz-Baud iß, Tonarbeiten von I. I. Schar-
vogel, I. A. Schmid t-Pecht, Julius Diez, Metallarbeiten
von I. Win hart und Stein ick en §5 Lohr, ferner Buch-
arbeiten und zahlreicheBlätter für die graphischen Sammlungen.
 
Annotationen