Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/1907
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0576
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Photoskulptur / Kleine Sorgen (Briefkasten der Schriftleitung) / Anfrage aus dem Leserkreis / Eröffnete Ausstellungen (Fortsetzungen) / Staatsankäufe etc. / Laufende Preisausschreiben / Aus Galerien und Museen / Personalien / Gerichtssaal / Vermischtes / Werbung
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Die Werkstatt der Kunst.
Heft 4 s.
Der ^urückgexviesene.
lllm Tage der Ausstellungs-Eröff-
nung erhielt er ein Schreiben, das er
ungelesen ins Feuer warf, denn er
wußte, welche Mitteilung es enthielt.
Er hatte sich nicht getäuscht: ein paar
Tage später erschien der Spediteur,
stellte den unglückseligen Schinken
wieder in die Ecke des Ateliers,
präsentierte eine niedliche Frachtrech-
nung und entfernte sich mit verständ-
nisvollem Grinsen. — Da stand es
also wieder, dieses erhabene Kunst-
werk, das niemand zu schätzen wußte!
— GH, man hätte es nur ausstellen
sollen, es wäre am ersten Tage ver-
kauft worden! Die Galerie hätte es
zweifellos erworben! — Aber daran
lag es ja gerade! Das hatten die
sauberen cherren Kollegen ja geahnt!
Und um das zu verhindern, hatten
sie sein Bild in elender Niedertracht
zurückgcwiesen! So ging es immer!!
Alle Kollegen waren sich einig darüber,
daß jede Zury nur nach egoistischen,
neidischen und absolut unkünstlerischen
Gesichtspunkten urteile! Und die be-
stochene, feige, moluskenhafte jllresse,
die an diesen Schandtaten mitschuldig
wurde, weil sie sie nicht an die
Geffcntlichkeit bringen wollte!!
„Erbärmliches Zeitalter, Banausengeschlecht!! Zhr verdient es nicht, daß ich euch mein
Merk hinterlasse! Nicht sollen Kunsthändler nach meinem Tode chundcrttausende aus ihm heraus-
saugen! Zch vernichte es!!! Schmach und Schande über Europa!!"-Einige wütende
Tritte und Schläge — — und die Welt hatte einen ewig unersetzlichen Verlust erlitten.
k. KolMnoko j ko., llösso!l!oof-k^fonboog
ksinst prs. parierter
tqusrsll- unil lempersfsrbsn
tüu tchiue Küustleraicheiteu, kür Ltuäieu nuä äeüorutive
-LpeLisIitslen: 38i
kMlNl-MlllW U.NWÜM klltent-WMIkllM.
Preislisten auf Wunsob kosten- unct portofrei.
Die Werkstatt der Kunst.
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Der ^urückgexviesene.
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nung erhielt er ein Schreiben, das er
ungelesen ins Feuer warf, denn er
wußte, welche Mitteilung es enthielt.
Er hatte sich nicht getäuscht: ein paar
Tage später erschien der Spediteur,
stellte den unglückseligen Schinken
wieder in die Ecke des Ateliers,
präsentierte eine niedliche Frachtrech-
nung und entfernte sich mit verständ-
nisvollem Grinsen. — Da stand es
also wieder, dieses erhabene Kunst-
werk, das niemand zu schätzen wußte!
— GH, man hätte es nur ausstellen
sollen, es wäre am ersten Tage ver-
kauft worden! Die Galerie hätte es
zweifellos erworben! — Aber daran
lag es ja gerade! Das hatten die
sauberen cherren Kollegen ja geahnt!
Und um das zu verhindern, hatten
sie sein Bild in elender Niedertracht
zurückgcwiesen! So ging es immer!!
Alle Kollegen waren sich einig darüber,
daß jede Zury nur nach egoistischen,
neidischen und absolut unkünstlerischen
Gesichtspunkten urteile! Und die be-
stochene, feige, moluskenhafte jllresse,
die an diesen Schandtaten mitschuldig
wurde, weil sie sie nicht an die
Geffcntlichkeit bringen wollte!!
„Erbärmliches Zeitalter, Banausengeschlecht!! Zhr verdient es nicht, daß ich euch mein
Merk hinterlasse! Nicht sollen Kunsthändler nach meinem Tode chundcrttausende aus ihm heraus-
saugen! Zch vernichte es!!! Schmach und Schande über Europa!!"-Einige wütende
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