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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Rothe, Friedrich: Zum Verkauf des Reproduktionsrechts gegen Tantieme
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D.W.D.K.: Der Oldenburger Schneidermeister und die Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0633

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Heft H5.

Die Werkstatt der Kunst.

625

ten Voraussetzungen Wirkung gegen Dritte zuerkennt.
Diese ist aber notwendig, weil der Künstler sich
sonst bei einer Zuwiderhandlung gegen das Ver-
äußerungsverbot wiederum nur an seinen Vertrags-
kontrahenten halten könnte. Aus rechtlichen Gründen,
deren Erörterung hier zu weit führen würde, emp-
fiehlt es sich daher, nicht das Urheberrecht selbst
(ganz oder teilweise) zu übertragen, sondern der
Reproduktionsanstalt gewissermaßen eine Lizenz für
die Vervielfältigung und Verbreitung zu erteilen.
Line solche Lizenz kann dahin beschränkt werden,
daß sie an eine bestimmte Firma geknüpft ist und
von dieser nicht weitergegeben werden kann.
Lin derartiger Vertrag würde etwa folgenden
Wortlaut haben:
„Der Waler räumt der Firma N. N.
das (ausschließliche) Recht ein, sein Bild
„Lonnenuntergang an der Riviera" photo-
graphisch zu vervielfältigen und zu ver-
breiten. Line Uebertragung dieses Rechts
an einen Dritten ist ausgeschlossen.
Die Firma N. N. verpflichtet sich, dem
Waler L. (50/0 des Verkaufspreises von
jedem verkauften Lxemplar zu zahlen und
mit ihm vierteljährlich abzurechnen."
Oer Oldenburger Kckneiclerrneisler uncl
die Kunst.
Die Gldeuburger Künstler haben sich in den letzten
Jahren eifrig bemüht, in Stadt und Land Gldenburg ein

Kunstleben zu erwecken. Sie haben kürzlich eine recht
respektable Kunstausstellung zusammengebracht, die das In-
teresse des künstlerischer! Deutschlands auf das stille Ländchen
an der Wasserkante lenkte. In alle Winkel des oldcnbur-
gischen Landes drang das Bewußtsein, daß sich in Gldenburg
die Keime einer lebenskräftigen Landeskunst entwickeln. —
Nur an einem stillen Grt scheint man nichts davon ver-
nommen zu haben, nämlich dort, wo Kunst und Wissenschaft
von Staats wegen behütet werden — im Kultusministerium!
Dort aber traf eines Tages ein Schreiben des Herrn
Reichskanzlers ein, in dem Instruktionen für die Bil-
dung der vom Reichstag beschlossenen „Sachverständig en -
kammern für Werke der bildenden Künste und der
Photographie" enthalten waren. — Na, so etwas! Die
Preußen haben doch nichts Besseres zu tun, als anderen
Leuten Arbeit zu verursachen! was soll inan nun mit
diesem „absoluten Novum" beginnen? Halt, ein rettender
Gedanke: Kammer, Kammer?? Da tagt doch am 50. Juli
die „Handwerkskammer"! Die muß doch ungefähr wissen,
wie das mit den verfluchten „Kammern" angefaßt werden
muß! — Gesagt, getan, man unterbreitete das Schreiben
des Herrn Reichskanzlers der hochlöblichen Handwerks-
kammer, die unter dem Vorsitz des Herrn Schneidermeisters
würdevoll zusammentrat. Und man hatte sich in der Tüchtig-
keit dieser Leute nicht getäuscht: sie hielten sich in der Tat
für kompetent und — über die mühsam erkämpften
Rechte der Künstler wurde (gleichzeitig mit einein Zu-
schneidefachkurs, mit Fleischpreisen und mit einer Eingabe
der freien Vereinigung selbständiger Barbiere, Friseure und
Perückenmacher H entschieden, und zwar in diesem Sinne:
wir wollen da nichts von, sollen die Preußen man
sehen, wie sie damit zurecht kommen und die Paragraphen
auseinandertütern. — Erlöst atmeten die Hüter der Kunst im

Aünstler befaßten sie sich aber ohne Bedenken! — Red. d. VV. O. X.

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Algrupliien (Aluminium), kx-l-idris us^v. rverden
unter Beitung ertabrener Baebleute sorgkältigst
bergestellt.
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Mitglied ä. Allg. V. X., an ^rvsi deutseben Akademien
uuä üu Ausland studiert, aut allen massgebenden
Ausstellungen regelmässig vertreten, suolii Ztellung
an Lunstsebule tur ügürliebes 2eiebnen oder Malen,
bauxtsäobliob aus Interesse am vebren. Angebote
unter l). 233 an die Expedition dieses Blattes erbeten.

Künstler-k'insel-KLbrik: — -


V0VI8 MVVKlILR
vinärvurmstrasse 44. — Oegrünclet i8zo. —-
lVlünclien er Künstler- uncl korst-pinsel
in allsa ^talutensillsn-HLnälnnAon.

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