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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstllungen / Eröffnete Ausstllungen / Laufende Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Enthüllte Denkmäler / Aus Galerien und Museen
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0668

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660

Die Werkstatt der Kunst.

Heft H8.

straße und bildet dort ein spitzes Dreieck, das an der einen
Längsseite von dem Sophienkirchhof, an der anderen von
der Invalidenstraße und an der Schmalseite von der Acker-
straße begrenzt wird.
Budapest. D. Der Einsendungstermin der dritten
Konkurrenz für ein Munkäczy-Denkmal lief am 10. Sep-
tember ab. Ls wurden insgesamt 2 t Projekte eingesandt.
Die Konkurrenz wird demnächst entschieden.
Klagenfurt. Der Kunstverein für Kärnten er-
läßt im Auftrage des Herrn Hoteliers Franz Lerch ein
öffentliches Preisausschreiben für Entwürfe zu einer kärnt-
nerischen Weinstube „Koschatstüberl" für den i. November
d I. Alles Nähere finden unsere Leser iin An-
zeigenteil dieser Nuniiner.

Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Ort der Ein-
lieferung
8
30. Sept.
Lambertusbrunnen
Münster i. w.
20
I.Gkt.
Prämienblatt
Halle a. S.
20
I.Okt.
Tafeltuch
Freiwaldau
35
I.Okt.
Architektonische Möhnetalsperre
Essen
11
15.Gkt.
Plakate (Optik)
Berlin
17
3 I.Okt.
Vogelbrunnen
Berlin
38
3i.Okt.
Nationaldenkmal
Buenos-Aires
11
1. Nov.
Briefmarken und Münzen
Dresden
12
1. Nov.
Ausschmückung der Aula
Kiel
13
I.Nov.
Koschatstüberl
Klagenfurt
18
(5. Nov.
Museum
Innsbruck
11
f. Dez.
Plakate des Oesterreich. Lloyd
Triest
11
15. Dez.
Kxlibris
Berlin
35
4908
2. März
Schillerdenkmal
Dresden
11
(5. Juni
Griechen-Kaiser-Denkmal
Athen
11

Geplante Denkmäler.
weißeubach b. Liezen in Gbersteiermark. Neben der
Besitzung des verstorbenen Gouverneurs Or. H. v. wiß-
mann soll ein Wißmann-Denkmal errichtet werden. Das
Porträt-Relief wird Bildhauer Karl Hackstock-Wien aus-
führen.
Gntküllte Denkmäler.
Gleiwitz. Hier wurde die vom oberschlesischen Bezirks -
verein deutscher Ingenieure zur Erinnerung an sein ^jäh-
riges Bestehen gestiftete Gedenktafel für Holtzhausen,
dem Erbauer der ersten Dampfmaschinen in Gberschlesien,
feierlich enthüllt. Die Bronzetafel ist ein Werk des Bild-
hauers Siegfried Schellbach-Friedelshof in Zernsdorf.
Metz. Am n. August fand auf dem Schlachtfelde
bei Metz-Lolombey die Enthüllung des Schlachtendenkmals
des VII. Iägerbataillons statt. Der Schöpfer des Denkmals
ist der Berliner Bildhauer Arthur Schulz.
Kus Galerien uncl Museen.
Amsterdam, lieber den so wichtigen verkauf der
Galerie Six in Amsterdam erfährt die Kunstchronik,
daß die Angelegenheit schon abgeschlossen sein soll dergestalt,
daß die ganze Galerie in den Besitz der holländischen
Regierung für 750000 Fl. übergeht, wovon 200000 FI.

vom Verein Rembrandt, 550 000 Fl. aus Staatsmitteln auf-
gebracht werden sollen. Die Sammlung würde dann dem
Reichs museum einverleibt werden. Ganz offen scheinen
sich die Beteiligten über die Abmachungen noch nicht zu
äußern, denn es wird von anderer Seite auch behauptet,
daß die Sixschen Familienporträts nicht mitverkauft worden
wären.
Dresden, lieber die Herauslösung der modernen
Abteilung aus der Dresdener Galerie und Schaffung
eines eigenen Gebäudes dafür hat Direktor Vr. Karl
Wörmann für das sächsische Ministerium eine Denkschrift
verfaßt, die er in der „Museumskunde" veröffentlicht.
Bamburg. Die staatliche Kunstgewerbeschule
gibt in ihrem Jahresbericht 1906—1907 ein anschauliches
Bild ihrer stetiger! Entwicklung. Der Leiter der Anstalt,
Professor Meyer, hat durch die bereits früher gemeldeten
Engagements von künstlerisch bedeutenden Kräften bewiesen,
daß er einem klaren Ziele zustrebt. Im Vorwort zu diesem
Jahresbericht ist ein Programm entwickelt, das die Wege
zu einer ehrlichen deutschen Kultur weist und sich von den
üblichen trockenen oder hochtrabenden Worten anderer Schul-
programme vorteilhaft abhebt. — Zum Gktober d. I.
werden noch der Maler Ezeschka, bisher Lehrer an der
Kunstgewerbeschule in Wien, und der Maler Salzmann,
bisher Lehrer an der Akademie für graphische Künste in
Leipzig, für die Abteilung für Flächenkunst angestellt werden.
Zu Ostern d. I. sind zwei neue Lehrwerkstätten, die im
Jahresbericht abgebildet sind, eingerichtet worden, und als
Fachlehrer wurden Kunstbuchbinder Franz weise, früher in
Elberfeld, und Hofgoldschmied Alexander Schönauer, Ham-
burg, gewonnen. — Für die Beschaffung von Lehrmitteln
wurde ein Betrag von 25 000 Mk. verwandt.
Paris, wie bekannt, ereignete es sich in diesen Tagen
hier zum drittenmale, daß auf die Kunstwerke im Louvre
Attentate verübt wurden, in zwei Fällen von Unglücklichen,
die auf diese Art die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich
lenken wollten. Einer der Täter ist entkommen. Zuletzt
war es die herrliche „Sixtinische Kapelle" von Ingres, die
der Schere einer verirrten Frauensperson zuin Opfer fiel,
und lautet die Meinung der Experten, daß dieses Kunst-
werk wohl unrettbar verloren ist. Die Köpfe zweier Haupt-
figuren sind ganz durchlocht, die Farbe abgekratzt. Nun
endlich faßt man energische Entschlüsse zur Abwehr solcher
Attentate in der Zukunft, deren Zunahme um so mehr zu
befürchten steht, als das französische Gesetz verbrechen dieser
Art, da kaum vorgesehen, verhältnismäßig nicht allzuhart
bestraft, und der erste Täter wie gesagt in kurzer Zeit
zwei Nachahmer gefunden hat. Es soll eine aus 20 Mann
bestehende Sicherheitsbrigade kreiert und der Aufsichtsmann-
schaft des Louvres beigegeben werden. Die Schutzbarrieren
vor den Bildern in manchen Sälen sollen noch weiter von
der wand gerückt, und neue sollen in den Sälen, wo sich
noch keine Barrieren befinden, installiert werden. Die kleinen
Sälchen sollen ganz abgeschafft, eventuell durch einen
einzigen Korridor ersetzt werden, oder unter separater Be-
aufsichtigung der neu zu schaffenden Aufsichtsmannschaft
stehen, die ihren Posten überhaupt nicht zu verlassen hat.
Die Museumsordnung soll verschärft, und dies überall
deutlich sichtbar gemacht werden. — Ls wäre zu wünschen,
wenn diese Vorsichtsmaßregeln ihre Früchte trügen, denn
bei der bekannten Theorie von der Ansteckungsgefahr, die
Verbrechen auszuüben imstande sind, sind wir, nicht in
Frankreich allein, unserer herrlichsten Kunstschätze nicht
mehr sicher. Ls müßte ein Gesetz geschaffen werden, daß
Vergehen dieser Art hart bestraft — und zwar rasch,
dort, wo es nicht mehr heißt als: bösartige Beschädigung
staatlichen Eigentumes. — Weiter wird uns hierzu ge-
meldet: Der Unterstaatssekretär der Schönen Künste,
Dujardin-Beaumetz, hat, veranlaßt durch die wiederholten
Bilderbeschädigungen, im Einvernehmen mit dem Direktor
der Nationalmuseen und dem Lhef der Geheimpolizei,
Hamard, eine Reihe von Maßregeln ergriffen, von denen
(Siehe Fortsetzung der Rubrik auf Seite 6S?.)
 
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