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F. M. FELDHAUS, GESCHÜTZKONSTRUKTIONEN VON LEONARDO DA VINCI
VI. BAND
bindest du die genannten Eisen alle 1/g Elle der
ganzen Länge, indem du die (aufgebogenen)
Kopfenden der genannten Gürtel mit Eisendraht
umwickelst. Darüber streichst du eine dünne
Schicht Lehm und armierst wieder mit anderen
Gürteln zwischen den unteren, und diese oberen
lasse unbedeckt, und du hast die Form voll-
endet.“
dreht. Beide Geschütze sind für Hinterladung
eingerichtet. Der Verschlufs scheint, wenigstens
bei dem unteren, durch einen Flachkeil zu ge-
schehen.
Hinterladegeschütze konnten sich früher nicht
einführen, weil es zu grofse Schwierigkeiten
machte, die Verschlüsse gasdicht zu bekommen.
Leonardo versuchte dies in verschiedener
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Abb. 2
Auf Blatt 26 v b des Cod. Atl. finden wir
Zeichnungen von Hinterladegeschützen auf ihren
Lafetten. In den beiden hier wiedergegebenen
Zeichnungen dieses Blattes (Abb. 3) geschieht das
Richten entweder durch Unterlegen eines Keiles
unter die Wiege, oder durch Drehen an der
Schraube.
Bei dem oberen Geschütz liegt die Wiege
auf der Radachse drehbar, während sie sich in
der unteren Zeichnung in einer besonderen Gabel
Weise zu erreichen. So sehen wir im Cod. Atl.
Blatt 34 R a das hier abgebildete Geschütz (Abb. 4),
das durch ein konisches Gewinde verschraubt wird.
Wenn ein solches sorgfältig gearbeitet ist, wird
es leicht gasdicht schliefsen.
Auf Blatt 56 v a des Cod. Atl. findet sich eine
ganzseitige Darstellung von drei sogen. Toten-
orgeln (Abb. 5). Der Text sagt: „Doppelhaken
oder Orgeln, auf diesem Karren sind 33 Büchsen,
sodafs man 11 davon auf einmal abschiefst“.
F. M. FELDHAUS, GESCHÜTZKONSTRUKTIONEN VON LEONARDO DA VINCI
VI. BAND
bindest du die genannten Eisen alle 1/g Elle der
ganzen Länge, indem du die (aufgebogenen)
Kopfenden der genannten Gürtel mit Eisendraht
umwickelst. Darüber streichst du eine dünne
Schicht Lehm und armierst wieder mit anderen
Gürteln zwischen den unteren, und diese oberen
lasse unbedeckt, und du hast die Form voll-
endet.“
dreht. Beide Geschütze sind für Hinterladung
eingerichtet. Der Verschlufs scheint, wenigstens
bei dem unteren, durch einen Flachkeil zu ge-
schehen.
Hinterladegeschütze konnten sich früher nicht
einführen, weil es zu grofse Schwierigkeiten
machte, die Verschlüsse gasdicht zu bekommen.
Leonardo versuchte dies in verschiedener
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Abb. 2
Auf Blatt 26 v b des Cod. Atl. finden wir
Zeichnungen von Hinterladegeschützen auf ihren
Lafetten. In den beiden hier wiedergegebenen
Zeichnungen dieses Blattes (Abb. 3) geschieht das
Richten entweder durch Unterlegen eines Keiles
unter die Wiege, oder durch Drehen an der
Schraube.
Bei dem oberen Geschütz liegt die Wiege
auf der Radachse drehbar, während sie sich in
der unteren Zeichnung in einer besonderen Gabel
Weise zu erreichen. So sehen wir im Cod. Atl.
Blatt 34 R a das hier abgebildete Geschütz (Abb. 4),
das durch ein konisches Gewinde verschraubt wird.
Wenn ein solches sorgfältig gearbeitet ist, wird
es leicht gasdicht schliefsen.
Auf Blatt 56 v a des Cod. Atl. findet sich eine
ganzseitige Darstellung von drei sogen. Toten-
orgeln (Abb. 5). Der Text sagt: „Doppelhaken
oder Orgeln, auf diesem Karren sind 33 Büchsen,
sodafs man 11 davon auf einmal abschiefst“.