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Baumeister: das Architektur-Magazin — 6.1908

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Walter, Rudolf: Das neue Waisenhaus der Stiftung Luisens Andenken in Westend
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https://doi.org/10.11588/diglit.52603#0145

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DER BAUMEISTER » 1908, JANUAR.

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Arch. Prof. Dr. ing. Gabriel v. Seidl, München.

Wohnhaus Friedr. Meese in Barmen.

liegende Küche schliessen sich offene Vorhallen
für den Aufenthalt im Freien während der
Sommermonate an.
Der Garten ist vor den Gartensaal als
Schmuckgarten, auf der nördlichen Seite beim
Hauptzugang des Waisenhauses als Spiel- und
Turnplatz, endlich südlich zunächst der Küche
als Gemüsegarten angelegt; ein kleiner Lehr-
garten steht mit dem Gemüsegarten in Zu-
sammenhang.
Die Fassaden zeigen im Erdgeschoss licht-
gelbe Verblendung, in den oberen Geschossen
einfaches, vollfugiges Mauerwerk aus Kalksand
steinen, überschlemmt mit dünnem Putz. Die
Gesimse und das Südportal sind in schlesischem
Sandstein ausgeführt. Für die Dachdeckung
und für die senkrechten, ziegelbedeckten
Flächen der Giebelwände sind rote Rathenower
Pfannen gewählt worden.
An wenigen Stellen sind die in Sandstein
und teilweise aus vorgesetzten Kalksand-Hinter-
mauersteinen ausgehauenen Ornamente leicht
farbig behandelt. Die Tönung des Sprossen-
werks der Fenster, der Fensterläden und die
besondere Bemalung der letzteren an den
Fenstern des Tagesraumes sind die haupt-
sächliche Zier des Hauses, das im übrigen
durch die vorhandenen Bäume und das Grün
der Sträucher und Schlingpflanzen seinen
schönsten Schmuck erhält.
Auch das Innere ist durch Schlichtheit der
Formen, vorwiegend durch freundliche Farb-
stimmungim Anstrich der Wände und Paneele
und durch zurückhaltende Anwendung be-
scheidener Motive des malerischen Schmucks

bedeckter, teilweise offener Balkon, ausserdem die Wohnung
der Hauseltern und das Badezimmer; im Erdgeschoss sind
Speisesaal, Küche, Kleiderablage, Handfertigkeitsraum und
Wohnung für den Hausmeister, im Keller die Zentralheizungs-
und Vorratsräume. Von den Treppenpodesten zugänglich und
an diesen liegen die Klosetts und die Isolierräume für vorüber-
gehend erkrankte Kinder, jeder mit einem besonderen, für sich
lüftbaren Vorraum versehen.
Waschküche, Plättstube und Trockenboden, sowie noch zur
Erweiterung verfügbare Räume, endlich die Kammern für die
Aufbewahrung der Kleider sind im Dachgeschoss. Der Speise-
saal zu ebener Erde ist zugleich als Gartensaal mit vor-
gelagerter Laube ausgebildet. An ihn, wie an die daneben


gemütlich ausgestattet.
Als Unternehmer sind zu nennen: für Betonarbeiten Boswau & Knauer,
Charlottenburg. Maurerarbeiten Mattheus, Charlottenburg. Zimmerarbeiten
Körner, Charlottenburg. Steinmetzarbeiten Schilling, Berlin. Tischlerarbeiten
Heinr. Mittag, Charlottenburg und Cottbus. Schlosserarbeiten Gebr. Peters,
Charlottenburg. Glaserarbeiten Picher, vorm. Pahl, Charlottenburg. Zentral-
heizung Jos. Junk, Berlin. Be- und Entwässerung Seidel & Milde, Charlotten-
burg. Waschräume Deutsche Wasserwerke A.-G., Berlin. Bäder Ingenieur
Grün, Berlin. Garten Klawuhn, Gross-Lichterfelde. Die Bildhauer Brasche


Arch. Rich. Berndl, München.
Landhaus Picker in Partenkirchen. (S. Tafel 32 und Text Seite 27.)

Arch. Prof. Dr. ing. Gabriel v. Seidl, München.
Wohnhaus Fr. Meese in Barmen. Speisezimmer.
 
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