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Baumeister: das Architektur-Magazin — 6.1908

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Jansen, Hermann: Gedanken über Architekturausstellungen spez. die Berliner von 1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.52603#0225

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DER BAUMEISTER » 1908, AUGUST

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lieh das Resultat einer engeren Konkurrenz, trägt dagegen
eine bewusste Ruhe zur Schau, wodurch er offenbar even-

ein mit kleinem Dach gedecktes Obergeschoss und dann erst
das Hauptdach setzt, so dass die Horizontale stark betont

tuellen Kontrasten
nebenstehende alte
Rathaus begegnen
wollte.
Arnold Hart-
manns kräftige
Hand verrät sich
in dem wuchtigen
Rotundenbau eines
Ausstellungssaales.
A. Fröhlich zeigt
Entwürfe für den
Bahnhof Darmstadt
u. das Krematorium
in Zürich. Cremer
und Wolffenstein
gruppierten mit
gutem Geschick ihre
Synagoge in Des-
sau, bei welcher
seitlich der in die
Strasse vorgerück-
ten Apsis sich vor
den an dieselbe an-
schliessenden Zen-

oder etwaiger Unterordnung unter das

ist, in deren Gegensatz der seitlich hohe Giebelbau tritt


(s. H.9, S. 105); bei
seinem Wiesbade-
ner Museum ist die
Mittelpartie beson-
ders wirksam durch
die Betonung zwei-
er Turmecklösun-
gen, die vor den
mit reichlich hohem
Dache betonten
Mittelbau vorge-
zogen sind.
Schaudts bekann-
tes Hamburger Bis-
marckdenkmal ist
begleitet von zwei
farbenkräftigen In-
nenräumen für das
K. d. W. und die
Moulin rouge in
Berlin. Durch H.
Jansens Bebau-
ungsplan für Stolpe
nebst Arbeiterkolo-

tralraum eine nied- Arch. Jak. Schmeissner, Nürnberg.
rige Zwerggalerie
und vor diese eine Bogengalerie vorlegt. Beim Duisburger
Börsengebäude von E. Rentsch sind Unter- und Erdgeschoss
zusammengefasst und durch ein Gesims gekrönt, worauf sich

Wohnhausgruppe im Laufertorgraben, Nürnberg

nie für Eschweiler
ist der Städtebau

auch dieses Jahr vertreten ; William Müller zeigt ferner ein
Direktorhaus für Emmagrube und die Urnenhalle für Berlin.
Nentwig und Simon dokumentieren in ihrem Gutsgehöfte,
Herrenhaus und Schulhaus gutes Gefühl


für grosse Baumassen; das Herrenhaus
hat prächtige Dachgestaltung.
Bodo EbhardsStudie zu einem Schloss-
eingang erfreut durch gut verteilte Mas-
sen, die auch im einzelnen kräftig ent-
wickelt sind; von den beiden Kirchen
von Jürgensen und Bachmann wirkt be-
sonders die St. Petrikirche in Flensburg
mit ihrer satten rotbraunen Färbung der
polygonen Holztonne; ruhig wirkt auch
ihr Herrenhaus in Gross-Rambin (s.
H. 9, S. 103); Brureins Kirchenentwurf
ist malerisch gruppiert, dem ansteigen-
den Gelände geschicktRechnungtragend;
Lahrs Ostseekirchen verraten den for-
mensicheren ernsten Künstler; Heiden-
reich & Michels Synagoge für Charlotten-
burg zeichnet sich ebenfalls durch grosse
Massen aus. In Reinhold Kiehl, der dies-
mal nur eine sachlich und schlicht sich
aufbauende Schule ausstellte, hat Rix-
dorf einen ausgezeichneten Leiter seines
Hochbauamtes, auf dessen Bauten wir
später noch zurückkommen. Das Gym-
nasium in Dahlem (H.9,S.105) vonGebr.
Hennings zeichnet sich durch malerische,
nicht ins Kleinliche sich verlierende
Gruppierung aus; als Gegengewicht
gegen das grosse Schleppdach hätten
wir gern eine stärkere architektonische
Betonung durch Giebel- etc. gesehen,
ebenso die zwei kleinen Eck- und
Erkertürmchen auch in Ziegel gedeckt.
Breslauers und Salinger Landhaus in
Müllrose (H. 9, S. 103) reiht sich ihren
besten Werken an, desgleichen Habichts
Bankgebäude, unter denen uns am besten
das urwüchsige Lüneburger Haus gefällt;
Sonderburg ist ihm fast ebenbürtig.
Mit der grossen Anlage für ein Offi-

Arch. Jak. Schmeissner, Nürnberg.

Eckhaus am Laufertorgraben, Nürnberg.

ziererholungsheim in Falkenheim i. T.
 
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