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Baumeister: das Architektur-Magazin — 6.1908

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Beilage zu: 1908, April
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Pastor, Willy: [Rezension von: Karl Mohrmann, Ferd. Eichwede, Germanische Frühkunst]
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https://doi.org/10.11588/diglit.52603#0317

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DER BAUMEISTER 0 1908, APRIL » BEILAGE.

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teilungen geben, niemals aber lebendige Geschichte. Wenn
es bei der allgemeinen Weltgeschichte üblich wurde, von
den Ideen, von der Weltanschauung auszugehen und nach
deren Wandlungen den Stoff zu gliedern, so muss auch die
Altertumskunde diesen Grundsatz sich aneignen.
Die Anfänge sind gemacht. In alten Heiligtümern und
alten Gräbern haben wir die unzweideutigsten Zeugnisse
ganz bestimmter Weltanschauungsformen, und wie wir die
relative Chronologie dieser Heiligtümer und Gräber bestimmen
können, enthüllt sich uns in fester Gliederung die geistige
Entwicklung unserer Rasse in jener endlos langen Zeit, die
man „Prähistorie“ zu nennen gewöhnt ist. Die Möglichkeit
bietet sich uns, die kahle Zivilisationsgeschichte, die auf der
Basis einer Materialeinteilung im besten Falle zu gewinnen
ist, durch eine wirkliche Kulturgeschichte zu ersetzen.
Einen ernstlichen Versuch, sich zu einer solchen kulturge-
schichtlichen Behandlung der Prähistorie durchzuarbeiten,
haben Mohrmann und Eichwede leider nicht gemacht. Im
Gegenteil suchten sie die alten Materialerklärungen noch zu
vertiefen. Der Charakter des Materials soll den Künstlern
bestimmte technische Formen vorgeschrieben haben, deren
folgerechte Durchführung dann wie selbsttätig zu einem be-
stimmten künstlerischen Stil hinführte. In der Kunstgeschichte
hat man solche Erklärungen bereits als unhaltbar aufgegeben.
Die Erkenntnis hat sich durchgesetzt, dass nicht der Charakter
des Granits in der ägyptischen und frühmittelalterlichen Kunst
die bekannten Wandlungen herbeiführte, sondern dass ein
anders gewordenes Formgefühl die Künstler das neue Material
wählen liess. Diese Erkenntnis wird auch die Altertumskunde
sich aneignen und die nötigen Folgerungen ziehen müssen.
Aber wenn so auch am Theoretischen einiges auszusetzen
ist, so bleibt wieder bewundernswert, was die Verfasser als
Zeichner leisten. Es gibt, mit Ausnahme von Salins ger-
manischer Tierornamentik (einem Werk, das sich indessen
nur enge Schranken setzte) kein Buch in unserer gesamten
Altertumskunde, das eine so gewissenhafte und lehrreiche
Formenzergliederung bietet, wie die Zeichnungen auf S. X-X1X.
Und hätten Mohrmann und Eichwede nichts gegeben als
diese schematischen Zeichnungen, so könnte sie kein Forscher
der germanischen Vorzeit mehr umgehen.
In einem „Schlusswort“ erklären die Verfasser: „Die
Tafeln unseres Werkes können nur eine kleine Auslese aus
der Fülle der Schöpfungen germanischer Völker in früher Zeit
bieten, sie beschränken sich zudem auf die unbeweglichen
Erzeugnisse der Kunst, die Bauten und ihre feststehenden
Ausstattungsstücke, wie Altäre, Kanzeln u. dgl. Fällt unsere
Arbeit auf guten Boden, dann soll eine Ergänzung
unter Bevorzugung der beweglichen Werke der
Kleinkunst vorbehalten sein“. Hoffen wir, dass die Ver-
fasser sich in ihren berechtigten Erwartungen dem Publikum
gegenüber nicht täuschen. Sie sind die Männer darnach,
das in ihrem Schlusswort gegebene Versprechen einzulösen
und damit ein Werk zu schaffen, das für unser ganzes Kunst-
leben von stärkster Bedeutung ist. Willy Pastor.

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