Baumeister: das Architektur-Magazin (6.1908)

DER BAUMEISTER » 1908, JULI » BEILAGE.

B 117

Oberschöneweide und Arch. Jürgensen & Bachmann, Charlottenburg; Arch.
Dinklage, Paulus & Lillon, Berlin; Arch. F. Berger, Friedenau; Müller,
Charlottenburg sowie Arch. Gust. Jänicke, Berlin u. a.
WIEN. Amtsgebäude für das Kriegs-Ministerium, ausgeschrieben unter
Architekten der österreich-ungarischen Staatsangehörigkeit. 1. Preis von
20000 K. Ob.-Brt. Ludw. Baumann, Wien; 2. Preis von 15000 K. Milit.-
Bauing.-Assistent Ludw. Sommerlatte und Arch. Job. Marschall, Wien;
3. Preis von 10000 K. Arch. Marczell Komor und Desiderius Jakab, Buda-
pest. Zum Ankauf empfohlen wurden die 4 Entwürfe von Arch. Leopold
Bauer; Arch. Rud. Dick, Milit.-Bauing.; Arch. Gust. König und Arch. Max
Haegele & Karl Badstieber. Für Ankäufe waren ausgesetzt inkl. der
zweite 3. Preis 20000 K.
ZEHLENDORF b. BERLIN. Betr. Seemanns-Erholungsheim, ausge-
schrieben von der ,,Vereinigung Berliner Architekten“. Zwei 1. Preise von
je 2000 M. Arch. Giesecke & Wenzke und Ernst Lessing & G. R. Risse;
2. Preis von 1000 M. Arch. Reimarus & Hetzel gemeinsam mit Reg.-Bau-
meister Em. Heimann-Neubabelsberg. Die Entwürfe von Heger, Breslau und
Prof. Bruno Möhring-Berlin wurden zum Ankauf empfohlen.

Verschiedenes.
Ein moderner Pferdestall mit Geschirrkammer. Wer an schönen Dingen
Gefallen hat, die eine ästhetische Befriedigung gewähren, dem bietet der
Sport und alles, was mit ihm zusammenhängt, eine Fülle vorzüglicher Beispiele,
ja vieles von dem, was man hier zu sehen bekommt, hat eine Schönheit,
die uns tiefer berührt und dem heutigen Geschmacksempfinden näher steht,
als das meiste, was wir in den kunstgewerblichen Magazinen zu sehen
bekommen.
Ein Automobil, ein Fahrrad, ein Segelboot, ein Outrigger, ein Racket,
das alles sind Dinge, die uns unmittelbar ansprechen durch die Eleganz
ihrer Erscheinung, in der sich klar und bestimmt ihr Zweck ausspricht und
bei der zugleich die feine und verständnisvolle Art unser Gefallen erregt
mit der immer das Material ganz seinem Zweck und seinem Wesen gemäss
behandelt ist. Das gilt auch von dem mit einer reich ausgestatteten Ge-
schirrkammer verbundenen Pferdestall der Eisengiesserei und Maschinen-
fabrik Kaspar Berg in Nürnberg, der s. Z auf der III. bayer. Landes-
ausstellung Nürnberg ausgestellt war. Nichts finden wir hier von jener
Scheinkunst, durch deren ,,Anbringung“ man gewöhnlich glaubt, zur Ver-
schönerung solcher Dinge beizutragen, die aber in Wirklichkeit nichts
anderes bewirkt, als dass sie die in der technischen Schönheit, liegenden Reize
ertötet. Alles daran ist zu rühmen, alles erscheint aus einem Guss, selbst
das Unscheinbarste und Kleinste ist mit liebevollster Sorgfalt durchgebildet.
Da ist vor allem alles vermieden, was eine Beschädigung der Tiere herbei- I
führen kann, alles ist einfach, glatt, rundlich und deshalb leicht zu reinigen. I
Statt in Eisen gegossen und mit den üblichen Verzierungen, die schwer zu '
reinigende Staubfänger sind, versehen, sind die Trennungsgitter, Säulen-
köpfe und Sattelhalter höchst gediegen und in wohltuender Ornamentlosig-
keit in dem viel haltbareren Schmiedeeisen ausgeführt. Sehr praktisch sind
mit ihren Rundungen die Futterbarren, die sowohl die Verletzung der
Pferde als auch das Herauswerfen des Futters ausschliessen. Sehr zweck-
mässig sind auch die Vorrichtungen zur praktischen Beibringung des Futters,
wie Heu- und Haferschlauch nebst Hafermesser, ferner die Anhängvor-
richtungen, die Halter für die verschiedenen Stallgeräte, sowie die Geräte
und Apparatejzum Reinigen der Geschirre, Gurte, Gebisse usw. Sehr nütz-
lich ist der im Laufstand eingerichtete Schwebeapparat für kranke Pferde,
der sich schon vorzüglich bewährt haben soll. Überall ist dafür gesorgt
dass an den Stücken keine Verbiegungen und Brüche vorkommen können.
Es sei noch erwähnt, dass die Firma besonders darauf Bedacht nimmt,
alle Zubehörteile selbst herzustellen, um so in der Lage zu sein, eine so
schöne Zusammenstimmung aller Einzelheiten herbeizuführen, wie sie hier
erreicht ist. Deshalb liefert sie auch die Fussböden, Entwässerungen und
Lüftungen, den Insekten fernhaltenden Wände- und Deckenanstrich, die
Imprägnierten Holzvertäfelungen u. a. m. — Unsere Leser machen wir auf
den dieser Nummer beigelegten Prospekt dieser Firma besonders aufmerksam.
Ree.
Entstäubengspumpe nennt sich ein Apparat, der, von den Siemens-Schuckert
Werken gebaut, dazu bestimmt ist, den Staub, der sich in geschlossenen Auf-
enthaltsräumen ansammelt und fortwährend erneuert, nicht allein gründlich
zu entfernen, sondern auch unschädlich zu machen. Ist der Aufenthalt in
stauberfüllten Räumen infolge des Eindruckes herrschender Unsauberkeit an
sich schon höchst unbehaglich, so wird dieses Gefühl noch gesteigert, wenn
man bedenkt, dass jeglicher Staub als Träger und Verbreiter krankheit-
erregender Keime für den, der gezwungen ist, ihn einzuatmen, eine fort-
währende Gefahr in gesundheitlicher Beziehung in sich birgt. Durch An-


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maschineller Vorrichtung wird die Mauer
in einer Fuge von 1 cm Stärke durch-
schnitten, in welch letztere die mit As
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zogen werden. Die Mauern werden dann
aufgekeilt und die Fugen mit Zement aus-
gegossen. Mit einem Wort: es wird die bei
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