Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 6.1931
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.13708#0436
DOI article:
Graeff, Werner: Zur Form der Automobile
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.13708#0436
In beiden Fällen ist natürlich Voraussetzung, daß der
Kotflügel so berechnet ist, daß er auch wirklich voll-
kommen schützt. Er muß also hinten sehr tief gezogen
sein und gehörige Breite haben oder sogar in einen
ledernen Schmutzfänger münden. —
Der Zugänglichkeit des Motors wegen sind auch die
üblichen, langausgezogenen Vorderkotflügel nicht gut,
und es ist besonders unangenehm, in einer Mulde dieses
Kotflügels gar noch den Ersatzreifen zu haben (wie es
gegenwärtig wieder Mode ist). Ersatzreifen sollten, wenn
irgend möglich, am Wagenende untergebracht sein, wo
sie übrigens besonders dann vorteilhaft wirken, wenn die
Hintersitze nicht besetzt sind; denn ein hinten zu schwach
belasteter Wagen fährt sich nicht gut. Andererseits sollten
sie auch nicht allzuweit hinter der Hinterachse liegen,
da sie sonst die Schleudergefahr verstärken würden.
über die Farben, die jetzt Mode sind, ist noch etwas
zu sagen. Gemessen an den Tönen, die man vor Jahren
an den amerikanischen Wagen fand, ist der Rückschritt
beträchtlich. Damals wurden wenige klare und zuweilen
auch sehr intensive Farben verwendet. Zierleisten waren
kaum üblich, oder sie waren wenigstens so angelegt, daß
sie den natürlichen Linien des Wagens folgten und die
Proportionen nicht störten. In bezug auf Proportion und
Farbgebung sind Packard und Locomobile noch heute
vorbildlich; die meisten übrigen Marken sind darauf ver-
fallen, süßfarbige Zierstreifen anzulegen, die überdies
von widersinniger Form sind.
424
Kotflügel so berechnet ist, daß er auch wirklich voll-
kommen schützt. Er muß also hinten sehr tief gezogen
sein und gehörige Breite haben oder sogar in einen
ledernen Schmutzfänger münden. —
Der Zugänglichkeit des Motors wegen sind auch die
üblichen, langausgezogenen Vorderkotflügel nicht gut,
und es ist besonders unangenehm, in einer Mulde dieses
Kotflügels gar noch den Ersatzreifen zu haben (wie es
gegenwärtig wieder Mode ist). Ersatzreifen sollten, wenn
irgend möglich, am Wagenende untergebracht sein, wo
sie übrigens besonders dann vorteilhaft wirken, wenn die
Hintersitze nicht besetzt sind; denn ein hinten zu schwach
belasteter Wagen fährt sich nicht gut. Andererseits sollten
sie auch nicht allzuweit hinter der Hinterachse liegen,
da sie sonst die Schleudergefahr verstärken würden.
über die Farben, die jetzt Mode sind, ist noch etwas
zu sagen. Gemessen an den Tönen, die man vor Jahren
an den amerikanischen Wagen fand, ist der Rückschritt
beträchtlich. Damals wurden wenige klare und zuweilen
auch sehr intensive Farben verwendet. Zierleisten waren
kaum üblich, oder sie waren wenigstens so angelegt, daß
sie den natürlichen Linien des Wagens folgten und die
Proportionen nicht störten. In bezug auf Proportion und
Farbgebung sind Packard und Locomobile noch heute
vorbildlich; die meisten übrigen Marken sind darauf ver-
fallen, süßfarbige Zierstreifen anzulegen, die überdies
von widersinniger Form sind.
424