Links: Stondardform (das bereits oben gezeigte versilberte Besteck von Ercuis, Paris, Muster „Baguette")
Mitte: silbernes, maschinell hergestelltes Besteck mit N e u - R o ko k o d e k o r aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Rechts: „modernes" Besteck
STANDARDFORM UND DEKORATIV KORRUMPIERTE FORM
Das mittlere Besteck zeigt, daß historizistischer Dekor
die gute Grundform keineswegs zu zerstören braucht.
Viel gefährlicher als solche Ornamentierung einer Stan-
dardform ist, die Grundform selbst zum Ornament zu
machen. Das gezeigte „moderne" Besteck, von einer
Firma, die auch ein ausgezeichnetes Standardbesteck
herstellt, ist praktisch unbrauchbar. Die ausgebogten
Griffendigungen pressen sich mit scharfen Kanten in den
Handteller, wie auch im übrigen mit scharfen Ecken, an
denen die Hand sich verletzen kann, nicht gespart ist.
Das Messer ist infolge falschen Querschnitts unhandlich
und viel zu schwer. Das Bestreben, aus einem Gebrauchs-
gerät durch Ornamentierung und willkürliche Verände-
rung der zweckmäßigen Form ein Kunstwerk zu schaffen,
hat die natürliche Schönheit der Gebrauchsform ver-
nichtet.
AUS DEN STANDARDFORMEN ENTWICKELTE VARIANTEN
Von links nach rechts: Eßbesteck von P. Bruckmann und Söhne A. G., Heilbronn a. N., Muster 5551, wird in massiv Silber,
wie silberplattiert maschinell hergestellt, entstanden 1915. Preis in massiv Silber für Löffel und Gabel je M. 8.50, Messer M 6.75
Silbernes Eßbesteck, entworfen und vertrieben von M. T.Wetzlar, Silberschmied, München. Wird maschinell hergestellt. Ent-
standen 1908. Preis für Löffel und Gabel je M 8.60, Messer M 10.25
Silbernes Eßbesteck, entworfen von Henry van de Velde 1914 für Th. Müller, Juwelier, Weimar, Muster van de Velde Nr. 3.
Wird maschinell hergestellt bei Franz Bahner A. G., Düsseldorf. Preis für Löffel und Gabel je M 10.50, Messer M 7.70
Silbernes Eßbesteck, entworfen und vertrieben von Ernst Schmidt, Goldschmiedemeister, Berlin SW 68. Einfache handwerk-
liche Herstellung: gewalzt und gesägt. Preis für Gabel und Löffel je MIO.—, Messer M 9.—
452
Mitte: silbernes, maschinell hergestelltes Besteck mit N e u - R o ko k o d e k o r aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Rechts: „modernes" Besteck
STANDARDFORM UND DEKORATIV KORRUMPIERTE FORM
Das mittlere Besteck zeigt, daß historizistischer Dekor
die gute Grundform keineswegs zu zerstören braucht.
Viel gefährlicher als solche Ornamentierung einer Stan-
dardform ist, die Grundform selbst zum Ornament zu
machen. Das gezeigte „moderne" Besteck, von einer
Firma, die auch ein ausgezeichnetes Standardbesteck
herstellt, ist praktisch unbrauchbar. Die ausgebogten
Griffendigungen pressen sich mit scharfen Kanten in den
Handteller, wie auch im übrigen mit scharfen Ecken, an
denen die Hand sich verletzen kann, nicht gespart ist.
Das Messer ist infolge falschen Querschnitts unhandlich
und viel zu schwer. Das Bestreben, aus einem Gebrauchs-
gerät durch Ornamentierung und willkürliche Verände-
rung der zweckmäßigen Form ein Kunstwerk zu schaffen,
hat die natürliche Schönheit der Gebrauchsform ver-
nichtet.
AUS DEN STANDARDFORMEN ENTWICKELTE VARIANTEN
Von links nach rechts: Eßbesteck von P. Bruckmann und Söhne A. G., Heilbronn a. N., Muster 5551, wird in massiv Silber,
wie silberplattiert maschinell hergestellt, entstanden 1915. Preis in massiv Silber für Löffel und Gabel je M. 8.50, Messer M 6.75
Silbernes Eßbesteck, entworfen und vertrieben von M. T.Wetzlar, Silberschmied, München. Wird maschinell hergestellt. Ent-
standen 1908. Preis für Löffel und Gabel je M 8.60, Messer M 10.25
Silbernes Eßbesteck, entworfen von Henry van de Velde 1914 für Th. Müller, Juwelier, Weimar, Muster van de Velde Nr. 3.
Wird maschinell hergestellt bei Franz Bahner A. G., Düsseldorf. Preis für Löffel und Gabel je M 10.50, Messer M 7.70
Silbernes Eßbesteck, entworfen und vertrieben von Ernst Schmidt, Goldschmiedemeister, Berlin SW 68. Einfache handwerk-
liche Herstellung: gewalzt und gesägt. Preis für Gabel und Löffel je MIO.—, Messer M 9.—
452