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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 6.1931

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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.13708#0480

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Foto: A. M. Götz

Ausstellung „Das zeitgemäße Gebrauchsgerät"

Aus der Abteilung „Das billige Gerät". Wasser- u. Weingläser: Vereinigte Lausitzer Glaswerke
Teller, Glasnäpfe und Karaffe: E. Dressler und Glaswerke Küngendorf

Exposition de «l'Ustensile moderne». Quelques echantillons de la Section «Les ustensiles bon marche »
Verres ä boire et verres ä vin des verreries «Vereinigte Lausitzer Glaswerke»
Assiettes, Vases en verre et caraffe des maisons E. Dressler et Glaswerke Küngendorf

Exhibition "Up-to-date domestic Utensils". From the Department: Cheap domestic Utensils

Water and wine glasses: Vereinigte Lausitzer Glaswerke

Plates, glass-basins and decanter: E. Dressler and Glaswerke Küngendorf

Rundschau

Ausstellung: „Das zeitgemäße Gebrauchsgerät

Im Lichthof des Kunstgewerbemuseums in der Prinz-
Albrecht-Straße hat Direktor Curt Glaser eine beachtens-
werte Ausstellung veranstaltet, die den Titel „Das zeit-
gemäße Gebrauchsgerät" trägt. Für die Auswahl der
Gegenstände, für den Aufbau der Ausstellung wurde Frau
Anne Wertheimer herangezogen. Wir begrüßen es, daß
in Berlin, wo es leider kaum einen einzigen geeigneten
Raum für solche Ausstellungen gibt, dieses aktuelle
Problem an einer Stelle gezeigt wird, die trotz des
schlechten und ungeeigneten Raumes einen Anziehungs-
punkt für die Besucher darstellt. Der Titel der Aus-
stellung ist nicht ganz glücklich, wenn man bemerkt, daß
nur ein ganz geringer Teil von dem zu sehen ist, was
der Titel verspricht; es sind nur Gerätschaften für den
Eßtisch, hauptsächlich Bestecke und Porzellan, und dann
Lampen und Kleinuhren aufgestellt. Trotzdem sind das
gerade Gerätschaften, die traditionell im schlechten Sinn
belastet sind, bei denen moderne Formen nur sehr

schüchtern sich hervorwagen, und gerade diese modernen
Formen sind im Handel kaum zu haben. Ein anständiges
elektrisches Gerät oder ein einfacher Küchenartikel sind
viel leichter zu finden als ein gutes Besteck oder eine
gute Teekanne. Somit liegt der Wert dieser Ausstellung
darin, daß gerade ein Gebiet behandelt wird, auf dem
es wenig Gutes gibt. Die Auswahl ist ziemlich konse-
quent durchgeführt, man bemerkt natürlich Objekte,
die einem strengen Maßstab nicht standhalten, aber sie
treten im Gesamtbild fast vollständig zurück. Der aller-
größte Prozentsatz ist durchaus gut zu nennen, und der
Fleiß und die Mühe sind zu bewundern, mit denen man
an die Sammlung des Materials herangegangen ist. Die
Abteilung Lampen ist ausgezeichnet ausgewählt. Im
Porzellan sieht man die besten Schöpfungen. Bei der
anderen Keramik, bei dem Holz und bei dem Metall
hat sich manches sehr Harmlose eingeschlichen, und so
kommt es, daß im Verhältnis zum wirklichen Gebrauchs-

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