Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann: Heidelberger Anzeiger: unparteiische Tageszeitung für jedermann (1886)

Bekanntmachung.

Die Feſtſtellung der Kapital⸗
rentenſteuer für 1886 betr.

Für die Einreichung der Kapitalrentenſteuer⸗
erklärungen für das laufende Jahr wird hiermit
in Gemäßheit des Artikels 22 des Kapitalrenten⸗
ſteuergeſetzes eine 14tägige Friſt vom

29. Mai bis mit 11. Juni d. J.
anberaumt.

Dabei wird bekannt gemacht:

1. Die Abgabe der Steuererklärungen hat beim
SchagungzZrate, Rathaus, 2 Stiegen hoch, Zim-
mer Nr. 4, zu erfolgen.

2. Die Aufſtellung der Steuererklärungen geſchieht
nach dem Stande der Vermögensverhältniſſe
vom 1. April d. J.

3. In obiger Friſt haben alle jene Pflichtigen Steuer⸗
erklärungen einzureichen:

a) welche nach dem Stande ihrer Vermögens⸗
berhältniffe vom 1. April d, I. ein In Hiefiger
Gemeinde zu bveranlagendes Zinfen= und
Renteneinkommen von mehr al8 60 ME. jährlich
beziehen und hier nod) nicht zur Kapital-
rentenftener veranlagt find.

b) welche Hier zur Mentenfteuter zwar veranlagt
find, aber nach dem Stande ihrer Vermögens⸗
verhältniſſe vom 1. April d. I. ein fteuer-
bares Zinſen⸗ und Renteneinkommen beziehen,
welches den veranlagten Jahresbetrag um
mehr als 60 Mk. überſteigt.

4.Steuerpflicht ig ſind:

a) Landes- und ſonſtige Reichsange—
hörige, wenn ſie im Sinne des Reichs⸗
geſetzes vom 13 Mai 1870, die Beſeitigung
der Doppelbefteuerung betreffend, ihren Wohn-
fig (Aufenthalt) im Großherzogtum haben,
desgleichen Reichausländer, welche des
Erwerbs wegen ihren Wohnſitz im Groß-
Herzogtum haben: mit dem ganzen Betrag
ihres nach Artikel 2 des Se]: 6:28 ſteuerbaren
Zinſen und Rentin-Bezuge3, ohne Rückficht
darauf, ob da3Z gedachte Sinkommen von im
Inlande, im übrigen Reichsgebiete oder im
MAuslande angelegten Kapitalten oder von
inländijhen oder von fremden BezugZorten
herſtammt;

b) Reichsausländer, welche nicht des Er⸗
werbs wegen ihren Wohnſitz im Großher⸗
zogtum haͤben: nur inſoweit, als die be⸗
zůglichen Kapitalien im Reichsgebiete ange⸗
legt find oder die Bezüge aus letzterem her⸗
kommen.

5. Kapitalrentenſteuerpflichtige, welche zur Abgabe
einer Steuererklärung keine Verpflichtung haben,
ſind gleichwohl befugt, eine ſolche innerhalb der
oben beſtimmien Frift abzugeben, wenn ſie eine
Steuerminderung beanfpruchen zu können glauben
oder au8 irgend einem Grunde eine Berichtigung
ihrer Steueranlcge bewirken wollen. Ebenſo
find Geſuche um Strich im Steuerregiſter, des—
gleichen um Berechnung von Steuerabgäugen
und Steuerrücbergütungen unter entſprechender
Begrůndung innerhalb jener Friſt vorzubringen.

6. Formulare zu den Steuererkärungen jamt An-
Teitung zu deren Aufftelung werden auf dem

Luftkurort Neckargemünd,
15 Minuten von Heidelberg,

Mit dem Heutigen Habe ih den Gafthof und Penfion zur Pfalz vo
Herrn Fr. Burchl KänufliH übernommen und bitte die geehrten Herreſchaften, das dem
Herrn Julius Cbhert entgegengebracdhte Bertrauen auch auf mich Übertragen zu
wollen. Hochachtungsvoll

Fr. Bullerdieck,

ſeither Bahnkofs Reſtaurateur in Weilberg an der Lahn.

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—— 63.


lich verabreicht.

7, Wer die iHın obliegenden Steuererklärungen
nicht rechtzeitig oder in wahrheitämidriger Weile
erftattet, unterliegt der gejeglichen Strafe,

Heidelberg, den 25, Mai 1886,
Der Vorſitzende des Schatzungsrates:

Dr. Wilckens.

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In Folge richterlicher Verfügung wer⸗
den den Mühlenbeſitzer Ludwig Werle
Eheleuten dahier am

Montag, den 5. Juli d. J.,

mittags 3 Uhr

auf dem Rathaus dahier folgende Liegen⸗

ſchaften zum zweitenmal öffentlich ver⸗

ſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn
der Schätzungspreis auch nicht erreicht wird.

Beſchreibung der Liegenſchaften:

1. Im Stadtbezirk:

a) Nr. 11 der
oberen Neckarſtraße, ein zweiſtöckiges
Wohnhaus mit Souterrain, unten Stall,
oben Wohnung mit Dachzimmer von
Stein, nördlich vier, ſüdlich zwei Stock
ho mit Magazinen, Siitengebäude,
Sommer⸗Wirtſchaft und Waſchküche;

b) Die Neckarinſel Luiſenruhe, Bleiche,
Vorland und Mühlkanal,

a und b zuſammen 89 Ar, 55 qm. ent-

haltend, alles zuſammen mit Waſſerkraft,

Waſſerbauten, Betriebsmaſchinen u. ſ. w.

Tor 194,280 Mi.
darunter begriffen die Toye für Wafjer-
kraft und Maſchinen ad. 84,680 ME.

2. Ackerfeld:

6 Parzellen Aecker und Wieſen in ver—
ſchiedenen Gewannen hieſiger Gemarkung
gelegen, zuſammen 1 Gektar, 29 Ar ent-
haltend; Tax 7100 Mk.

Nähere Beſchreibung und Bedingungen
können bei dem Unterzeichneten jederzeit
eingeſehen werden.

Heidelberg, den 1. Juni 1886.

Großh. Notar:

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per Pfd. 1 Mk.
empfiehlt zur geneigten Abnahme
Emil Roesler,
Conditoreiwaren-Fabrik.

Bekanntmachung.

Der jetzige Aufenthalt meines Sohnes
Johann Alfred in Heidelberg wieder—
Mreitet nach den bekannten Vorgängen
jedem Pflicht- und Anftandsgefühl und
veranlaßt mich, deshalb demſelben die Mittel
zum weiteren dortigen Unt rhalt zu ver-
weigern.

Demzufolge wiederhole ich hiermit die
im Heidelberger Anzeiger vom 11. Aug. 1884
befindliche

Warnung,
meinem Sohne Johann AI:
jred Securiuns irgend et:
was zu leihen oder zu credi:
tieren, da ih für nicht® auf:
komme.

W. A. Securius,

Rentner in Wiesbaden.

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