Erſcheint täglich, Sonntags ausge⸗
nommen. Preis monatlich 20 Pfg .
mit dem Illuſtrierten Unterhaltungs⸗
Malt 32 fg, — Wird in der ganzen
Stadt verteilt und an den Straßen:
ecken angeſchlagen.
Alle Zuſendungen werden frank s
erbeten.
Für die Aufnahme von Anzeigen
an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen,
wird feine Veraytwortlichkeit über⸗
nommen.
Mr. 182.
Concordia.
Nächſte Probe Donnerdtag.
Crnfral-Krankeu- und Sterbekaffe der
Schuhmather.
) Heute abend 8 Uhr alte Gundtei. Er⸗
bung der Beiträge.
Der Bevollmächtigte.
Kapitalien
3 erſtes Unterpfand in Liegenſchaften
derden fortwährend, jedoch nicht unter
a Mark, ausgeliehen von der
pargeſellichaft für Landge
neinden in Heidelberg und
nn Verlagſcheine im Hauje der
“Üben, Akademieftzaße Nr. 4, ein
Ereicht werden.
Todes Auzeige.
Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß
unſer lieber Sohn, Bruder
und. Schwager
Georg
} im Alter von 12 Jahren und
an 3.6 Monaten Sonntag früh nad
ugem ſchweren Leiden ſanft enſſchlafen iſt
Ph. Ralhgeber Wilwe,
C. Ralhgeber,
H. Rogge.
— Beidelberg, den 9. Auguft 1885,
Anwendung von Lachgas,
Zahnarzt Marcuse,
Hauptstrasse 167,
Edingen.
Den Gräfl. von Oberndorff'ſchen
Bier-Garten
—
ugsort beſtens empfohlen
SR der Buchhandlung von Hark Groo$
rſchien ſoeben:
Mitteilungen
dur Geſchichte des Heidelberger
Schloſſes,
herausge geben vom. Heidelberger
Pre mit 21 Tafeln. |
TS WE 8.—, für Mitglieder -de8 |
— Beyoing Mi. 4.—
8 Kieler Bücklinge,
yländische Voll-Heringe, |
. ä l’huile etc.
— C. W. Rom.
„Srijdje Pſirſiche,
® Sendung.
— F. Lukan, Plöckſtraße 3
Schweizerkäſe,
aſtigen per Bid. 70 Pig. bet
_ Georg Morr.
nz. Eine Zudenthehe
Sm 3 DerfauTEN, Hauptitraße 14.
“Mpfiehl
Um des Mammons willen.
Roman von W. Höffer.
(39. Fortſetzung.)
N
yet, „Waͤhrſcheinlich ſagt Ihnen Ihre eigene Ueber⸗
Es nn zu welchem Zwecke wir hier verſammelt find.
ich eine traurige, aber unabwendare Pflicht, welche
Ste zu erfüllen habe,“
tr Matthias verbeugte ſich leicht. Der letzte Bluts—
fon et Hatte Längft ſchon ſein Geſicht verlaſſen, er
diefent unmöglich noch bleicher werden, „Ih erwarte
zu OT Mitteilungen, welche mir der Herr Obrift
achen hat,“ verſetzte er.
verda um wohl — ſie ſollen Ihnen ſogleich zu teil
ltr, Ihre Herren Kameraden, die Officiere des
g ements, deſſen Commandeur zu ſein ich die Ehre
Küng. finden e8 mit ihrer Selbitadhtung unvereinbar,
Dar N Mit Jhnen zufammen zu dienen; fie find gegen:
iſt um dieſe meine Worte zu bezeugen. Es
ſchleu er an Ihnen, Herr Lieutenaut von Harrach,
Anger dem Kriegsminiſterium Ihr Abſchiedsgeſuch
Aijaiys Den und ſich außerlich ehrenvoll aus der
ſagen ziehen. Das ijt e8, was ih Ihnen zu
e.“
Herz Natthias trat dem Tiſche, an welchem der alte
ſein auch hier Platz genommen, langjam näher,
— U Körper zitterte,
dbriand wenn ich mich weigere das zu thun, Herr
Jede „Dann entfieht ein höchſt fataler Eklat, den
win eſonnene Maͤnn in Ihrer Lage zu vermeiden
en müßte.“
„Ya Aber ich nicht!“ rief außer ſich der Unglückliche.
andere De — boas that ich, um moraliſch miß—
lihla zu werden? Weshalb ſollte ich die Oeffent
ſcheu die genaueſte eingehendſte Unterſuchung zu
N haben? Sie iſt mir ganz im Gegenteil hoch⸗
Daft nen, denn vielleicht Fönnte durch ſie der wahr⸗
uldige entdeckt werden.“
Montag, den 9, Auguft
Ber no Forderungen an das Fejzugs-Comit6 zu
hat, wolle feine Rechnung, wenn noch keine abgegeben,
einreichen.
machen
baldigſt
Das Festzugs=Comile.
Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit wiederholt zur öffentlichen Kenntnis, daß der Beftätterei-Unternehmer der
badiſchen Bahn, Herr E. Mauk, verpflichtet ift, zu den gleichen Tarifſätzen wie die Abfuhr, ſo auch die Ver⸗
bringůng der Eil- und Frachtgüter von der Sehaufung des Abſenders nach den Güter⸗
hallen zu beſorgen. Die Anmeldekarten hiezu können eulweder mittelſt unverſchloſſener in Brief⸗
form zuſammengefalteter Zettel mit der Aufſchrift „Güter⸗Anmeldung für die Großh. Badiſche Bahn
dabhier“ oder in Form von gedruckten Güter-Anmeldekarten in jeden beliebigen Poſtbriefkaſten der
Stadt unfrankiert eingelegt werden.
Solche Anmeldekarten ſind unentgeltlich zu beziehen in den Geſchäftslokalen der Herren
C. W. Reuß. Georg Groebe. C. W. Rom. Georg Morr. Julius Mayer. Wilh.
Bürkle, Y. Mahler (Heumartt.) E, A, Thomas Nachf. Louis Frank, Jak. Schweikert.
Guftav Fetzner. Joſeph Stauch Nachf. N. Weſter. Carl Ed. Otto. Ehriſt. Schwarz—
ben, A, Broger. Robert Krauth. Aug. Held. Karl Maehler.
Schriftliche und mündliche Aufträge nehmen ach alle Bedienſteten der Güterbeſtätterei,
E. Kautz, Kettengaſſe 7, entgegen.
Heidelberg, den 1. Auguſt 1886.
Großh. Güler Verwaltung.
Jubiläums-Jieſthalle.
Tüglich drei Konzerke,
vormittags 11 bis 2, mittags 4 bis 6 und abends 8 bis 12 Uhr.
Eintrittspreis für die nicht mit Teltlarten ve fehenen Perfonen 20 Big.
SE
ſowie
A
C.Winter’sche Untversitätsbuchhandlung
Soeben erschien:
HFestrede
zur fünfhundertjährigen Jubelfeier der Ruprecht-Karls-Hoch-
schule zu Heidelberg, gehalten in der Heiliggeistkirche, den
4A, August 1886 von D. Kuno Fischer, Grossh. Bad. wirkl.
Geheimen Rat und o. ö. Professor der Philosophie, Gross-
kreuz des Grossh. Bad. Ordens vom Zähringer Löwen etc.
8° brosch. 2 Mark.
Inhalt: I. Vergangenheit und Gegenwart. II. Heidelbergs Schicksale, *
I. Die Epochen der Universität und ihr Ursprung. IV. Die Scholastik
und Marsilius von Inghen. V. Gründung und Anfang der Ruperta.
VI. Die mittelalterliche Universität. VII. Die Reform unter Friedrich I,
VI. Die Renaissance unter Philipp. IX. Die Anfänge der Reformation.
X. Die Universitätsreform unter Olto Heinrich. XI Die calvinistische
Universität, Höhe und Sturz. XIL ‚Die Schicksale der Bibliothek.
XIII. Die Wiederherstellung der Universität unter Karl Ludwig. XIV. Der
Verfall der Universität im achtzehnten Jahrhundert. XV. Die zweite
Stiftung durch Karl Friedrich. Die neue Universität oder die Ruperto-
Carola.
Aufforderung.
Etwaige Forderungen an un? wollen bi längſtens Donnerstag,
bei Burkhardt, Ingrimfiraße eingereicht werden.
Oedel. Burckhardt.
Jaeger.
Soeben eingetroffen:
Jubiläums-Tischdecken,
praktiſch für jede Haushaltung, empfehlen
Foerster & Griebel,
122 Hauptiraße 122.
Ananas,
shönfte Frucht zu Bowle, empfiehlt
per Pfd. 75 Pfg., empfiehlt
Jubilläums Feierlichkeiten ein
a 2
DES
auf dem Biamardplaß
ſtatt.
Das Comite.
General⸗Depots C. Reuland,
Vollmond, Heidelberag.
hat
Hauptſtraße
Nr. 35.
LBartien billiger.
Hauptüraße 78.
Hauptſtraße
Nr. 35.
Seideu-& Silshülen
Reiſehülen,
ſoden⸗& Jagd⸗
hüten,
Manillahũten,
561
Vorzügliches Tafelwasser,
Haupt-Depot für Heidelberg bei
Eleetrotechnische
Stroh-& Koßhant-
hüten,
Krife-Müben,
Sivre-Mühen,
Yanama- Hüten,
weichen Filzhüken.
Hüten
&g. Stachel,
Mineral-
7
Brunnen.
—
Ausstellung
1881.
F. 0. Erbacher, Hauptstrasse 184,
Fabrik Cannstatt
Eleectrolyse, Telegraphen-
»* — ® 7 A ,’ a * L
Heinrich Koch, Konditorei DT. Haas. NB. Die Beleuchtung der Schlossrestauration und des Schlossgartens während dem Jubiläum
Hauptſtraße 83. am Markt. ist nach obigem System eingerichtet.
"Rrafit bemerkte im Laufe der Sreignifje vielleicht
dieſes oder das, fein Verhältnis zu Ihnen wurde
täglich ſchlechter und geſpannter, bis kurz vor dem
Tage des begangenen Verbrechens der Conflict offene
GSeitalt annahm. Man weiß, daß während einer
Nacht im Garten von Holingen fatale Auseinander⸗
ſebungen ſtattfanden! — verweigern Sie auch hier
die Antwort, Graf Harrach?“
Rein. Ich gebe zu, daß zwiſchen mir und
meinem verſtorbenen Bruder bittere Worte gewechſelt
wurden.“
Mhl — Man vermutet ferner mit großer Wahr:
{cheinlichkeit, daß eine Herausforderung ſtattfand, daß
Graf Krafft der Fordernde war.“
Matthias fuhlte die frohlockenden Blicke des
Obriſien gleich Dölchſpitzen, aber zur Lüge hätte er
ſich ſelbſt in dieſem Augenblid nicht erniedrigen können.
„Es iſt fol“ antwortete er mit erfticter Stimme.
Eine Handbewegung des alten Herrn ſchien zu
ſagen: „Da haben wir es!“ — Laut fügte er bei:
„Und ‚am. Morgen vor dem beabfichtigten Duell
fand man den Grafen Krafit tot am Wegesrande.
Es war bequemer, ihn aus dem Hinterhalte zu
erſchießen, als ſich ſeiner Kugel ſtellen. Natürlich!
— Der Förſter von Eßlingen deponiert, eidlich ver—
nommen, außerdem, daß Sie bei dem Anblick der
Leiche ein: © mein Bruder, mein Bruder, vergieb
mir! murmelten. Sprach) er damit eine Unwahrheit 9“
Matthias brach in fih zujammen Ddiefer erdrü⸗
ckenden Beweislaſt gegenüber.
Dinge niemals in einer ſo gefährlichen ja furchtbaren
Verbindung gefehen, — das Entjegen [HlichH Kalt
durch alle feine Adern.
„Sie ſind moraliſch vollkommen überführt, Graf
Harrach,“ ſetzte der Obriſt hinzu „Sie verſuchen
nicht einmal, den Förfier der Lüge zu zeihen. Es
bleibt Ihnen nur eins: ſo ſchnell wie möglich Ihren
Abſchied zu nehmen und außer Landes zu gehen.“
Matlhias wußte jetzt, daß gegen ihn entſchieden
war, daß es keine Möglichkeit gab, dem drohenden
Verhängnis zu entrinnen. Eine Bitterkeit, die ihn
Ihnen als das Richtige erſcheint, Herr Lieutenant
von Harrach.“
„Sut!, rief Matthias. „Gut, ich werde es.
Meines Wiſſens erfolgte in der kriegsgerichtlichen
Sitzung die volle bündige Freiſprechung, — mit
welchem Rechte wagt man es daher, mich wie einen
überführten Verbrecher zu behandeln ?“
Jetzt lächelte der Obriſt. „Sie überſehen da
eins, Herr Lieutenant von Harrach,“ antwortete er.
Allerdings iſt Ihre Freiſprechung erfolgt, aber nur,
weil eben der Beweis gegen Sie durchaus nicht
zu erbringen war, keineswegs weil fi Das
Gericht von Ihrer Schuldloſigkeit überzeugen konnte.
Im Gegenteil, jeder einzelne der Beiſitzer deſſelben
ſt vollkommen ſicher, daß die Kugel, welche den
Grafen Krafft tötete, -— von Ihrer Hand entjendet
wurde.“
Die Augen des Beleidigten glühten wie Kohlen
in dem ganz weißen Geſicht. „Lüge!“ rief er, „Lüge
jedes Wort! ich werde den, ber es ausſpricht, zur
Rechenſchaft ziehen, er fei, wer ev wolle!“
Der Dbrift zucte die Adhfeln. „Sin gewagtes
Unternehmen,“ verſetzte er kühl. „Möglicherweiſe
urde der Herr Graf von Harrach nicht mehr für
jatisfaktionSfähig erachtet werden.“
„Seit wann!“ {Orie Matthias, kaum ſeiner
ganz mächtig.
„Seil Sie jenen Schuß abgaben, Lieutenant
Harrach. Es iſt unmöglich die Schuld hinwegzu⸗
leugnen, e8 ift unmöglid) auch nur einen Milderungs⸗
grund zu finden. Sie {tanden zu der Gräfin Iulisfa,
der Gemahlin des Srihoffenen in näheren Bezieh-
ungen, niht wahr?“ —
Jebt log Burpurglut über das blaſſe Geſicht
des jungen Mannes. „Wer auch nur mit einem
Gedaͤnken die Ehre dieſer Dame zu verunklimpfen
wagt, dem würde ich den feigen Verläumder, den
Schurken ins Geſicht werfen,“ tief er. „Im übrigen
verweigerte ih auf eine ſolche Frage natürlich jede
Auskunft.“
„Oas glauben wir Ihnen, Lieutenant Harrach.
er Obriſt blieb eiskalt. „Thun Sie, was
Die Thatſache ſteht indeſſen volllommen feft. Srafifaft erfticte, durchflutete feine Seele,
„Darf id noch eins Hinzufügen, Herr Obriſt ?“
fragte er kaum verſtändlich.
„Sprechen Sie, Graf Harrach, — wir Hören!”
Matthias hob langſam die Hand. „Es iſt
nach einem Zeugen der Blutthat bisher vergeblich
geſücht worden,“ ſagte er,— „und doch lebt einer,
der alles ſah. Auf ihn, auf den allgegenwärtigen
Herrn der Welt berufe ich mich. Ihn ſtelle ich als
meinen Bürgen! — Bei dem Namen Gottes, ich
habe den Mord nicht begangen !“
Das Schweigen des Todes heherr{chte die ganze
Verſammlung, niemand ſprach, niemand regte ſich,
als Matthias ohne Gruß, ohne Abſchied das Zimmer
verließ. Hinter ihm ſchloß ſich die Thür. Der Stab
war gebrochen über eines Menſchen ganze fernere
Zukunft, über ſein Glück, ſeine Ehre, alles, —
Haft gedanken loS ging er vorwärts, wie betäubt,
vernichtet von den Nebermaß des Schredlichen. Aber
doch ſchwebte einZ feiner Seele in deutlichen Umriſſen
vor, er wollte Suliska’s Stimme Hören, in ihre
Augen jehen, ihre Hand Halten. Die Einſamkeit
verwirrte feine Sinne, er fühlte, daß e8 nur noch
eine8 einzigen Stoßes bedurfte, um ihm den Vers
ſtand zu rauben.
Sein Herz ſchlug ſchneller. Juliska lauerte hinter
herabgelaſſenen Vorhängen in der Ecke des Divans,
verwirrt blidend, hohl und blaß wie eine Sterbende.
Sie flog auf, al8 fie den Geliebten ihrer Seele [abh,
| fie eilte ihm entgegen und |Mluchzte laut.
„O Matthias, Matthias, — weshalb ließelt
| Du mich damals umfonft warten? Weshalb kamſt
Du auch ſpäter nicht? Gilt Dir die arme Juliska
nichts mehr?“
Er hielt ihre beiden heißen Hände zwiſchen den
feinen. „Wäre id fonft hier, Liebe? AH Du ſiehſt
krank aus! — auͤch das noch! Juliska liebes Herz,
wie unglüclih find wir beide.“
} Sie fchüttelte den Kopf. „Vielleicht kann noch
alles gut werden, Matthias, — vielleicht. Du bift
alſo freigeſprochen?“
Er biß die Zähne zufjammen, unfähig zu [prechen,
er jah fie nur an,
„Matthias, ih bitte Did, — ODu bift freige⸗
ſprochen?“
Seine Stirn neigte ſich gegen die ihrige, plötzlich
umfaßte er ſie mit beiden Armen und drückte das blaſſe
Geſicht feſt in ihr Haar, — er weinte wie ein Kind.
Erft viel, viel {päter erkannte er, daß ihn die,
welche er liebte, in dieſer ſchrecklichen Stunde nicht
verſtand, daß ſie kaum ahnie, was in ſeiner Seele
vorging und dann die Botſchaft des Schrecklichen
aufnahm wie eine Erlöſung wie eine Verkündigung
des Glückes und der Freude.
„Juli,“ ſtammelte er, „ſie haben mich ausgeſtoßen,
meine Kameraden wollen mit mir nicht länger dienen.“
Cr hatte fig in das Sofa geworfen und
bedekte das Seficht mit den Händen. Seine Vers
zweiflung war ohne Grenzen,
Die junge Frau lag vor ihm auf den Knieen,
ſie hob wie bittend die weißen zuſammengefügtenFinger
empor. Matthias,“ hörte er ihre bebende Stimme,
und das ſchmerzt ſo? Laß doch die Menſchen,
was kümmern ſie uns?“
Er ſchüttelte den Kopf. Ehrlos fortleben, Julil
Weit lieber den Tod! In's Herz getroffen bin ich
ſchon, — die Wunde heilt nie wieder“
„Sage das nicht, Matthias,“ rief fie hände—
ringend, Du kannſt vergeſſen
„Niemals, niemals! Ich milfte mid {elbft ver-
achten, könnte ich es!“
Juliska lag immer noch auf ihren Knieen, ſie
bewegte leiſe wiegend den Oberkörper von einer
Seite zu der anderen. „Und das Alles verſchuldet
jener — Mörder! O Matthias, es kann nicht ſein!
Du biſt frei, wir dürfen gehen, wohin es uns beliebt,
es giebt zwiſchen Dir und mir kein Hindernis mehr
D Und övoch ſprichſt Du von untragbarem Weh?“
Er legte die Hand auf ihren Scheitel, ſeine Stimme
bezeugte den Kampf des Willens gegen die erſchüt—
terten Nerven. „Und bäteft Du mich tauſendmal,
ja, ftände Dein Befig, Deine Liebe zu mir auf dem
Spiel, ih ginge doch nicht fort, bis der Mörder
entlarvt iſt, Juliska. Ich thäte es nie und nimmer,
ſprich nicht wieder davon, Liebe.“ Gortſ. 9