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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0095

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Fortschritte auf dem Gebiets der Mikrophotographie.

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hauptsächlich dadurch, dass durch Wegfall des unter dem
Objecttisch angebrachten Schieberverschlusses (1. c. pag. 469,
Fig. 1) das Object fortwährend der Einwirkung des intensiven
Lichtes und der, trotz Einschaltung von Alaunlösung in die
Lichtbahn, jedenfalls nicht unbedeutenden Wärme ausgesetzt
ist. Ein weiterer Unterschied ist der, dass Capranica mit
Hilfe eines stereoscopischen Oculars von Zeiss, das vom
Objectiv kommende Licht in zwei Theile spaltet und den einen
Tueil zur Herstellung des zu photographirenden Bildes, den
anderen Theil zur Beobachtung des Objectes mittels des Auges
unter Mitwirkung eines Oculares verwendet Er erreicht auf
diese Weise, dass sein Apparat, ebenso wie der von mir be-
schriebene gestattet, dass der beste Augenblick zur Exposition
durch oculare Beobachtung abgewartet werden kann, eine
Bedingung, welche Capranica und zwar mit vollem Recht
als die allerwichtigste bei mikrophotographischen Moment-
Aufnahmen zu wiederholten Malen hervorhebt.
Capranica beschreibt seinen Apparat in folgender Weise:
„Mein Apparat besteht aus einer Holz-Camera von 30X30 cm
und 12 cm Tiefe. Auf ihrer vorderen Seite gleitet ein Brettchen
in Falzen; in der Mitte dieses Brettchens befindet sich ein
Metallring angeschraubt, dessen Oeffnung 5 cm Durchmesser
hat, und der ebenso construirt ist, wie der Objectivring eines
gewöhnlichen photographischen Objectives. Mit diesem Ring
verbindet sich entweder ein kurzer Tubus, welcher (s. u.) einen
Momentverschluss (Thury, Grimston etc.) trägt, oder anstatt
dieses Tubus ein anderer gerader Tubus, dessen man sich
dann bedient, wenn die unten beschriebene, mit Momentver-
schluss versehene Cassette verwendet wird. An diese Tuben
wird ein Apparat angeschraubt, welcher aus einem total reflec-
tirenden Prisma besteht, das im Innern einer runden Metall-
büch^, angebracht ist, von der rechtwinklig ein Tubus von
geringerem Durchmesser entspringt; letzterer vereinigt sich mit
einem binoculären stereoscopischen Oeular von Zeiss. Um den
Apparat mit dem Prisma auf dem stereoscopischen Oeular an-
zubringen, schraubt man die beiden Oculare von letzterem ab
und ersetzt das in der Richtung der centralen optischen Axe
'gelegene, durch einen Tubus von derselben Länge, dieser
passt mit sanfter Reibung in die Oeffnung des verticalen Tubus
des Prismen-Apparates und wird mit einer Klemmschraube
befestigt. An jener Stelle, wo das gegen die optische Haupt-
Axe geneigt stehende Oeular aufgeschraubt ist, bringt man
einen ausziehbaren Tubus an, der obendrein durch andere
Tuben von derselben Weite und von verschiedener Länge nach
 
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