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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Zettnow, Emil: Ueber Silber-Erythrosinplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0194

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178

Ueber Silber-Erythrosinplatten.

ich mich eines etwas zugeschärften Stückes Kupferblech als
Lineal eines Glasstreifens. Gewaschen wird bei fliessendem
weichen Wasser 7 — 8 Stunden, hierauf 4mal mit dest. Wasser.
Dasselbe, für Emulsion aus 10 g AgNO3 etwa 0,5 Liter, lässt
man jedesmal 1 — 2 Stunden einwirken und verdrängt auf diese
Weise das Leitungswasser, welches die Nudeln aufgenommen
haben. Beim Abgiessen des vorletzten Wassers geschieht die
erste Prüfung auf Abwesenheit von Chloriden. Ein Probir-
glas wird mit demselben angefüllt, hierauf mit 1 Tropfen
reiner Salpetersäure und 1 Tropfen verd. NO3-Lösung ver-
setzt: es darf auch nach 5 —10 Min. beim Hineinsehen von
oben nicht die geringste Trübung erkennbar sein; zum Ver-
gleich betrachte man eine nur mit Wasser angefüllte Probir-
röhre; andernfalls muss man nicht nur 4mal, sondern so oft
waschen, bis die Reaction nicht eintritt. Bei dieser Art zu
waschen nimmt die Emulsion ziemlich viel Wasser auf, so
dass man aus 10 g AgNO3 meist 250 — 280 g, bei weicher
Gelatine noch mehr erhält. Es empfiehlt sich daher die
Emulsion nach dem Abtropfen mit 10 Proc. ihres Gewichtes
Alkohol von 95 Proc. zu übergiessen und das entstandene
Alkoholwassser nach 12 —24 Stunden abtropfen zu lassen; es
bleiben etwa 5 Proc. von dem Alkohol zurück und machen die
Emulsion beim Guss gut fliessend; auch hat man durch noch-
malige Prüfung dieses Wassers auf Chloride eine vorzügliche
Controle, ob die Emulsion wirklich frei ist von Chloriden.
Ist die Emulsion in dieser sorgfältigen Art gewaschen, so kann
man sicher sein, dass dieselbe nur Spuren von Chloriden ent-
hält oder frei davon ist. Durch 3 — 8 tägiges Nachreifen an
einem 20 — 25 Grad C. warmen Orte gewinnt sie an Empfind-
lichkeit und Intensität in den hohen Nummern des Sensito-
meters. Als Normalausbeute betrachte ich 260 — 280 g giess-
fertiger Emulsion bei Anwendung von 10 g AgNO3.
Die Färbung geschieht auf folgende Weise:
a) Herstellung von Silber-Erythrosin: 2 g reines Erythrosin,
z. B von Schuchardt oder aus Höchst löst man in 200 bis
300 ccm dest. Wasser, filtrirt falls die Lösung nicht völlig
klar und blank ist, erwärmt sie auf 70 — 80 Grad C. und fügt
1 g AgNO3, in 15 — 20 g Wasser gelöst, hinzu; den rasch
sich ausetzenden Niederschlag filtrit man ab, spritzt ihn mit
Hilfe eines kräftigen, jedoch feinen Strahles Wasser in die
Spitze des Filters und wäscht ihn 1 — 2mal; das Wasser fängt
bald an schwerer abzufliessen; wenn nämlich der Ueberschuss
des AgNO3 fast vollständig entfernt ist; nun bringt man den
Niederschlag in eine vorher tarirte Flasche, spritzt die Reste
 
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