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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Zettnow, Emil: Ueber Silber-Erythrosinplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0195

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Ueber Silber-Erythrosinplatten.

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vom Filter soviel wie möglich in dieselbe und bringt schliess-
lich das Gewicht der Masse auf 200 g; 1 ccm der gut auf-
geschüttelten Flüssigkeit, in welcher sich das Erythrosinsilber
leicht und gleichmässig, auch noch nach vielen Monaten ver-
teilen lässt, entspricht also 10 mg ursprünglich verwendeten
Erythrosins.
b) Lösung von Silbernitrat 1 :500, 1 ccm = 2 mg.
c) 10 ccm H3N 0,91 spec. Gew. versetzt mit 90 ccm Wasser.
Wünscht man mit diesen Stoffen die Emulsion pro kg mit
20 mg AgNO3 zu versetzen und sie 1:10000 zu färben, so
setzt man zu der giessfertigen Mutteremulsion, also nach dem
Filtriren derselben, pro 100 g 1 ccm Lösung b, hierauf 1 ccm a,
nach Lösung des Niederschlages durch 4—5 Tropfen c, so dass
das Silber-Erythrosin sich gerade klar löst und mischt durch
gutes Umrühren ohne unnöthig Schaum zu erzeugen. Von
dieser nun zum Guss fertigen Emulsion rechne ich bei nor-
malem Gehalt an Silberbromid von 3,5 — 3,7 Proc. und an
Gelatine von 4*/2— 5 Proc. pro Platte 13 >< 18 cm 10,5 bis
11 ccm. Diese iassen sich leicht und gut bis in die Ecken
vertheilen und erlauben bei bekanteten Platten nur bei starker
Neigung derselben ein Ueberfliessen.
Das Giessen geschieht bei rothem Licht, jedoch solcher
Helligkeit, dass man nahe der Lampe das Fliessen der Emul-
sion bequem verfolgen kann. Ich bedecke den rothen Cy-
linder mit weisser Glocke und vor dieselbe auf den Ring ge-
setztem Zinkblech. Die Augen des Arbeitenden befinden sich
alsdann im Dunkeln und können von der Flamme nicht
geblendet werden. Befindet sich das Nivellirgestell in der
Nähe, so genügt meistentheils das Licht derselben Lampe, um
die Platten auf die Spiegelscheibe legen zu können.
Vor dem Verpacken der Platten lasse man dieselben
recht gut trocknen. Die Aufbewahrung ist eine schwierige.
Legt man Schicht auf Schicht und wickelt je 4 oder 6 Stück
in Stanniol, hierauf erst in Papier, so erscheint mir diese Art
als die beste, falls die Platten einen weiten Transport nicht
auszuhalten haben ; andernfalls verursachen selbst die kleinsten
Staubkörnchen unliebsame Kratzfehler. Trennt man die Schich-
ten durch Cartonrahmen, so wird man, selbst bei Bepinselung
derselben mit 1 proc. NaCl-Lösung, bei wirklichen Silber-
Erythrosinplatten gar bald die Stellen verändert finden, wo
der Rahmen auf liegt. An diesen Randstellen reichen sich der
von der Zwischenlage und von den hochempfindlichen Brom-
silbertheilchen ausgehende Schleier die Hand. Für die Reise
statt der vollständigen Rahmen nur sogenannte Katzentreppen
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