Ueber die Pbotometrie des Leuchtgases.
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Die deutsche Verei nsp ara f i'i 11 k erze soll bei der
Messung eine Flamme von 50 mm Höhe haben, gemessen
vom Ursprung der Flamme am Dochte bis zu deren Spitze.
Um diese Höhe zu erreichen, lässt man die angezündete
Kerze ruhig brennen, bis ein gleichmässig mit flüssigem
Paraffin angefüllter Teller sich gebildet hat. Durch vor-
sichtiges Putzen (Schneuzen) des Kerzendochtes bringt man,
wenn nöthig, die Flamme auf die Höhe von 50 mm.
Der Verbrauch der Kerze an Paraffin beträgt in diesem
Zustande 7,7 g in der Stunde.
Das Messen der Flammenhöhe geschieht nlittels des
Zirkels oder besser durch das Krüss’sche optische Flammen-
maass.
Di e englische Walrathkerze (London Standard Sperm
Candle) soll eine Flamme von 45 mm Höhe haben, ihr Ver-
brauch soll ebenfalls 7,7 g (= 120 grains) sein.
Das im Handel befindliche Amylacetat zum Speisen der
Hefnerlampe enthält häufig Beimengungen, welche es für
photometrische Zwecke unbrauchbar machen. Es ist deshalb
nothwendig, das Amylacetat aus einer zuverlässigen Handlung
zu beziehen und bei dem Ankaufe anzugeben, dass es für
photometrische Zwecke benutzt werden soll.
Auf Veranlassung der Lichtmess - Commission hat sich
die chemische Fabrik von C. A. F. Kahlbaum, Berlin SO.,
Schlesische Strasse, bereit erklärt, Amylacetat zu photo-
metrischen Zwecken in der dafiir erforderlichen Reinheit
herzustellen.
Zur Vornahme amtlicher Messungen soll die Flefnerlampe
an dem einen, der Gasbrenner an dem anderen Ende der
Photometerbank aufgestellt werden; eine Aufstellung der
Hefnerlampe auf dem beweglichen Schieber ist für amtliche
Messungen unstatthaft, sie ist nur bei Messungen zur Betriebs-
controlle eriaubt. Nach richtigem Brennen beider Flammen
wird mit dem Einstellen des Photometerkopfes begonnen; der
Schlitten muss so leicht beweglich sein, dass das Verschieben
ohne Störung der Flammen vor sich geht. Der Lummer-
Brodhun’sche Photometerkopf wird so lange verschoben,
bis der scharf sichtbare kreisrunde Fleck vollständig ver-
schwunden ist oder, bei geringer Verschiebung, ein Umschlag
in den Beleuchtungsverhältnissen eintritt. Nunmehr wird an
der Scala, wenn nöthig unter Beleuchtung mittels eines
kleinen Handspiegels, abgelesen; das Einstellen und Ablesen
wird fünfmal in Abständen von je 1 Minute wiederholt. Nach
Umdrehen des Photometerkopfes werden weitere fünf Mes-
sungen ebenso vorgenommen. Zweckmässig ist es, die erste
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Die deutsche Verei nsp ara f i'i 11 k erze soll bei der
Messung eine Flamme von 50 mm Höhe haben, gemessen
vom Ursprung der Flamme am Dochte bis zu deren Spitze.
Um diese Höhe zu erreichen, lässt man die angezündete
Kerze ruhig brennen, bis ein gleichmässig mit flüssigem
Paraffin angefüllter Teller sich gebildet hat. Durch vor-
sichtiges Putzen (Schneuzen) des Kerzendochtes bringt man,
wenn nöthig, die Flamme auf die Höhe von 50 mm.
Der Verbrauch der Kerze an Paraffin beträgt in diesem
Zustande 7,7 g in der Stunde.
Das Messen der Flammenhöhe geschieht nlittels des
Zirkels oder besser durch das Krüss’sche optische Flammen-
maass.
Di e englische Walrathkerze (London Standard Sperm
Candle) soll eine Flamme von 45 mm Höhe haben, ihr Ver-
brauch soll ebenfalls 7,7 g (= 120 grains) sein.
Das im Handel befindliche Amylacetat zum Speisen der
Hefnerlampe enthält häufig Beimengungen, welche es für
photometrische Zwecke unbrauchbar machen. Es ist deshalb
nothwendig, das Amylacetat aus einer zuverlässigen Handlung
zu beziehen und bei dem Ankaufe anzugeben, dass es für
photometrische Zwecke benutzt werden soll.
Auf Veranlassung der Lichtmess - Commission hat sich
die chemische Fabrik von C. A. F. Kahlbaum, Berlin SO.,
Schlesische Strasse, bereit erklärt, Amylacetat zu photo-
metrischen Zwecken in der dafiir erforderlichen Reinheit
herzustellen.
Zur Vornahme amtlicher Messungen soll die Flefnerlampe
an dem einen, der Gasbrenner an dem anderen Ende der
Photometerbank aufgestellt werden; eine Aufstellung der
Hefnerlampe auf dem beweglichen Schieber ist für amtliche
Messungen unstatthaft, sie ist nur bei Messungen zur Betriebs-
controlle eriaubt. Nach richtigem Brennen beider Flammen
wird mit dem Einstellen des Photometerkopfes begonnen; der
Schlitten muss so leicht beweglich sein, dass das Verschieben
ohne Störung der Flammen vor sich geht. Der Lummer-
Brodhun’sche Photometerkopf wird so lange verschoben,
bis der scharf sichtbare kreisrunde Fleck vollständig ver-
schwunden ist oder, bei geringer Verschiebung, ein Umschlag
in den Beleuchtungsverhältnissen eintritt. Nunmehr wird an
der Scala, wenn nöthig unter Beleuchtung mittels eines
kleinen Handspiegels, abgelesen; das Einstellen und Ablesen
wird fünfmal in Abständen von je 1 Minute wiederholt. Nach
Umdrehen des Photometerkopfes werden weitere fünf Mes-
sungen ebenso vorgenommen. Zweckmässig ist es, die erste
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