Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (15.1901)

Ueber die Photometrie des Leuchtgases.

Messung nur als Vorprüfung anzunehmen und dann erst zehn
Einstellungen vorzunehmen.

Das arithmetische Mittel der zehn Messungen ergibt stets
die richtige Zahl für die Leuchtkraft des Gases in Hefner-
kerzen, bei Anwendung des vorschriftsmässigen Brennens und
des festgesetzten Consums.

Bei jeder Lichtprüfung wird der Druck in Millimetern
Wasser am Ausgang des Experimentir-Gasmessers, somit kurz
vor dem Brenner, und die Temperatur des Photometerlocals
aufgezeichnet.

Bei der grossen Verbreitung des Gasgliihlichtes war eine
Bestimmung über die Photometrirung desselben von grosser

Wichtigkeit; sie wurde
ebenfalls von der Licht-
mess - Commission ge-
geben a).

Der Glühkörper soll
eine Länge von 70 mm
haben von der Oberkante
des Brenners an gerechnet.
Der Gasdruck soll zwischen
30 und 40 mm, der Gas-
verbrauchzwischen 115 und
125 Liter in der Stunde be-
tragen. Der Brenner muss
vor der Messung eine halbe
Stunde lang gebrannt
haben. Die Messung ge-
schielat in zehn um 36 Grad
von einander entfernten Richtungen, wobei nicht nur der
Brennerkopf, sondern die Diise mit dem Brennerkopf gedreht
werden soll. Man bedient sich hierzu eines kleinen drehbaren
Aufsatzes (Fig. 18), welcher aus einem feststehenden Conus mit
drehbarem Obertheil besteht; letzterer ist zum bequemen Ein-
stellen mit zehn kleinen Handspeichen mit Nummern ver-
sehen. Das Mittel aus dem in zehn verschiedenen Richtungen
angestellten Messungen ergibt die richtige Leuchtkraft, da-
bei darf aber die Abweichung der Messung in den einzelnen
Stellungen niclrt inehr als 10 Hefnerkerzen betragen; bei
grösseren Schwankungen ist der Glühkörper wegen schlechter
Form zu verwerfen.

1) ,, Journ. f. Gasbef“, Bd. 42, S. 559 (1899).