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Neuhauss, R.: Die Sensibilisirung der Gelatineplatten für Lippmann's Farbenverfahren
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0141
Sensibilisirung der Gelatineplatten u. s. w.
121
für die rothen und gelben Strahlen zu erhöhen, so versuchte
Verfasser einen anderen Weg, um auch solche Sensibilisatoren,
die grosse Anfangswirkung erfordern, nutzbar zu machen:
Wir belichteten die Platten mit rothem Lichte vor. Benutzt
wurde hierzu eine doppelte Lage von dunkelrothem Rubin-
glase, welche bei spectroskopischer Prüfung lediglich Strahlen
zwischen A und D hindurchliess. Einige Vorversuche zeigten,
dass man die bereits in der Quecksilbercassette liegende, mit
dem rothen Glase bedeckte Platte 15 bis 20 Secunden dem
directen Sonnenlichte aussetzen muss, um die Reizschwelle
zu erreichen, d. h. um bei nachfolgender Entwicklung hart
an die Grenze des soeben beginnenden, allgemeinen Roth-
schleiers zu kommen. Die von Eberhard verlangte „Anfangs-
wirkung“ ist hierdurch gegeben. Wir prüften in dieser Art
mehrere Rothsensibilisatoren, u. A. auch Nigrosin, konnten
aber eine Verbesserung der Rothwirkung dadurch nicht er-
zielen. Die Allgemeinempfindlichkeit der Platte wurde durch
die Vorbelichtung erhöht; doch nahmen alle Farben daran
gleichmässig Theil. Eine derartige Vorbelichtung setzt uns
also in den Stand, die Empfindlichkeit der Lippmann-
Platteu zu steigern, was z. B. bei Portraitaufnahmen von
hohem Werthe ist.
M alachitgrün, von verschiedenen Autoren als Roth-
sensibilisator empfohlen. Von der Wasserlösung (1 : 500)
wurden 0,5 — 1,5 — 3,5 ccm zu 100 ccm Emulsion lrinzu-
gesetzt. Keine Spur von Roth-, Gelb-, Grünsensibilisirung.
Chlorophyll, als guter Rothsensibilisator vielfach.
empfohlen (vergl. Eder’s „Handbuch“, 3. Theil, 1890, S. 129).
Verfasser benutzte einen frisch hergestellten, alkoholischen
Auszug von jungen Epheublättern. Von der dunkelgrünen
Flüssigkeit wurden der Emulsion der Reihe nach 2 — 6—loccm
zugesetzt. Keine Spur von Roth-, Gelb-, Grünsensibilisirung..
Die Blauempfindlichkeit zeigte sich herabgesetzt.
Diazoschwarz 3B (Bayer), von Professor Miethe dem
Verfasser als guter Rothsensibilisator bei hochempfindlichen
Badeplatten empfohlen. Einen nahe verwandten Farbstoff:
Diazoschwarz BHN (Bayer) untersuchte Valenta bereits vor
mehreren Jahren und fand auch iu ihm einen brauchbaren
Rothsensibilisator für hochempfindliche Badeplatten (,,Phot.
Corresp.“ 7896, Heft 6, S. 315). Da Diazoschwarz 3B in
Alkohol schwer löslich ist, benutzte Verfasser eine Wasser-
lösung (1 : 500) und setzte davon zu 100 ccm Emulsion
0,5- 1,0 — 3,0 ccm hinzu. Nur bei sehr reichlicher Belichtung
zeigte sich ein schwaches Sensibilisirungsband zwischen.
C und D.
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für die rothen und gelben Strahlen zu erhöhen, so versuchte
Verfasser einen anderen Weg, um auch solche Sensibilisatoren,
die grosse Anfangswirkung erfordern, nutzbar zu machen:
Wir belichteten die Platten mit rothem Lichte vor. Benutzt
wurde hierzu eine doppelte Lage von dunkelrothem Rubin-
glase, welche bei spectroskopischer Prüfung lediglich Strahlen
zwischen A und D hindurchliess. Einige Vorversuche zeigten,
dass man die bereits in der Quecksilbercassette liegende, mit
dem rothen Glase bedeckte Platte 15 bis 20 Secunden dem
directen Sonnenlichte aussetzen muss, um die Reizschwelle
zu erreichen, d. h. um bei nachfolgender Entwicklung hart
an die Grenze des soeben beginnenden, allgemeinen Roth-
schleiers zu kommen. Die von Eberhard verlangte „Anfangs-
wirkung“ ist hierdurch gegeben. Wir prüften in dieser Art
mehrere Rothsensibilisatoren, u. A. auch Nigrosin, konnten
aber eine Verbesserung der Rothwirkung dadurch nicht er-
zielen. Die Allgemeinempfindlichkeit der Platte wurde durch
die Vorbelichtung erhöht; doch nahmen alle Farben daran
gleichmässig Theil. Eine derartige Vorbelichtung setzt uns
also in den Stand, die Empfindlichkeit der Lippmann-
Platteu zu steigern, was z. B. bei Portraitaufnahmen von
hohem Werthe ist.
M alachitgrün, von verschiedenen Autoren als Roth-
sensibilisator empfohlen. Von der Wasserlösung (1 : 500)
wurden 0,5 — 1,5 — 3,5 ccm zu 100 ccm Emulsion lrinzu-
gesetzt. Keine Spur von Roth-, Gelb-, Grünsensibilisirung.
Chlorophyll, als guter Rothsensibilisator vielfach.
empfohlen (vergl. Eder’s „Handbuch“, 3. Theil, 1890, S. 129).
Verfasser benutzte einen frisch hergestellten, alkoholischen
Auszug von jungen Epheublättern. Von der dunkelgrünen
Flüssigkeit wurden der Emulsion der Reihe nach 2 — 6—loccm
zugesetzt. Keine Spur von Roth-, Gelb-, Grünsensibilisirung..
Die Blauempfindlichkeit zeigte sich herabgesetzt.
Diazoschwarz 3B (Bayer), von Professor Miethe dem
Verfasser als guter Rothsensibilisator bei hochempfindlichen
Badeplatten empfohlen. Einen nahe verwandten Farbstoff:
Diazoschwarz BHN (Bayer) untersuchte Valenta bereits vor
mehreren Jahren und fand auch iu ihm einen brauchbaren
Rothsensibilisator für hochempfindliche Badeplatten (,,Phot.
Corresp.“ 7896, Heft 6, S. 315). Da Diazoschwarz 3B in
Alkohol schwer löslich ist, benutzte Verfasser eine Wasser-
lösung (1 : 500) und setzte davon zu 100 ccm Emulsion
0,5- 1,0 — 3,0 ccm hinzu. Nur bei sehr reichlicher Belichtung
zeigte sich ein schwaches Sensibilisirungsband zwischen.
C und D.