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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Urban, Wilhelm: Didaktik der Raster-Photographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0479

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Didaktik der Raster- Photographie.

hierauf die Exposition durch 3^/2 Minute weitergeführt war,
wurde durch erneuertes Zurückziehen des Schiebers auch das
zweite Drittel der Plattenfläche einer läugeren Belichtung
entzogen und nun mit 6 Minuten zu Ende exponirt. Hier-
durch ergab sich eine Belichtungsscala, deren erster Streifen
durch % Minute, deren mittlerer durch 4 Minuten, deren
letzterer durch 10 Minuten Licht empfangen hatte, welches,
um auf die sensible Schicht zu gelangen, erst die Rasterfläche
hatte passiren müssen. Eine in dieserWeise belichtete Platte
zeigt nach dem Entwickeln und Fixiren unter der Lupe ein
Ausseheu, das durch Fig. 192 schematisch wiederzugeben
versucht ist. Die Zone der ersten Belichtung zeigt isolirt
stehende Punkte von geringem Durchmesser und unscharfer
Begrenzung, deren Silberkorn ein lockeres Gefüge und geringe
Deckkraft aufweist. I11 der zweiten Belichtungszone haben

©

I JT M

Fig. 192.

sich Punkte entwickelt, die etwa den doppelten Durchmesser
der vorigen, weit grössere Deckung und schärfere Abgrenzung
besitzen, während in der dritten Zone noch grössere Punkte
auftreten, deren stark gedecktes Korn von einem schmaleu,
uur minder dichten Ring umgeben ist. Dass erst dmxh die
nachfolgenden Verstärkungs- und Aetzmanipulationen einer-
seits der Kernpunkt mit dem ihn umgebenden Halbtonsaum
(Zoue 3) in Eins verschmolzen, d. h. auf gleiche Deckung
gebraclit und anderseits die Deckung und geschnittene Schärfe
sämmtliclier Punkte auf jenen Grad der Vollkommeuheit
gebraclit werden kann, welcher von einem gut copirfähigen
Auto-Negative verlangt wird, braucht hier wohl niclit näher
erörtert zu werdeu.

Wie kommt nun diese verschiedene Grösse und Deck-
kraft der Punkte zu Stande? Eine Erklärung dieses Phäuomens
gebeu zunächst die Gesetze über die geradlinige Fortpflanzuug
des Lichtes, nach welchen der Schatten eines GegeustaudesMil
 
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