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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 14.1916

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Heft 4
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Scheffler, Karl: Wilhelm Bode
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https://doi.org/10.11588/diglit.4751#0218

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LODEWIJK SCHELFHOUT, CHRISTUS

WILHELM B O D E

VON

KARL SCHEFFLER

Am io. Dezember hat Wilhelm Bode seinen sieben-
zigsten Geburtstag gefeiert: geadelt, als Exzellenz
und Generaldirektor der Museen in Berlin — dicht um-
geben von Bewunderern, Freunden, Schmeichlern und
Feinden -- als Zielpunkt laut rühmender und leise
scheltender Worte. Dieser merkwürdige Mann versteht
es noch in seinem siebenzigsten Lebensjahre, die Ge-
müter durch seine blosse Gegenwart zu erregen. Wie
es denn recht eigentlich von je das Talent und die
Sendung Bodes gewesen ist, die Menschen kraft seines
Temperaments in Bewegung zu setzen. In Bewegung
zu setzen für eine Aufgabe der künstlerischen Kultur.

Dieses rasche Naturell, das noch heute mehr vom
Jüngling als vom Patriarchen hat, war berufen, die
notwendige Entwicklung unseres Museumswesens in
ein persönliches Lebenswerk zu verwandeln. Bevor er
kam, wurden die Museen entweder bürokratisch ver-

waltet, oder es stand an leitender Stelle ein Hofmaler
im JSIebenamt. Bode erst hat endgültig aus den könig-
lichen Kunstkammern und fürstlichen Sammlungen einen
Volksbesitz grosser Art gemacht und gezeigt, wasMuseen
als Staatsinstitute für eine Bedeutung erlangen können.
Er hat die Berliner Bildersammlung so vergrössert, dass
sie eines eigenen Museums bedarf, er hat mit der Ab-
teilung der italienischen Kleinplastiken ein neues Sammel-
gebiet erschlossen, er hat den Plan eines ostasiatischen
Museums und einer islamischen Sammlung verwirklicht,
er hat die Grundlage für ein Museum deutscher Kunst
gelegt, kurz, seine organisatorische Sammlerarbeit hat
so sehr den verfügbaren Raum gesprengt, dass unter
seinem Regiment das freie Gelände der Museumsinsel
bis auf den letzten Quadratmeter mit neuen Museums-
gebäuden bebaut worden ist oder jetzt bebaut wird. Um
die komplizierten und kostspieligen Pläne auszuführen,

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