t) U-i. Alli.
KONSTANTINOPEL, HALBINSEL MIT DEM SERAIL
KONSTANTINOPEL
VON
EDUARD HEYCK
in die Schacht
Man kommt mit dem Baedeker überallhin zu
spät. Natürlich spreche ich vom „man" nach
meinem und ähnlicher Leute Geschmack; anderen
ist es der Mühe nicht wert, wenn die Orte nicht im
Guide through Europa als notwendig bezeichnet
sind, den die Hamburg-Amerika-Linie überreichen
lässt. — In Heidelberg hätte man zur Zeit des Stu-
denten Eichendorff und Brentanos sein mögen, in
Paris zu der von Musset, in Moskau vor den Auto-
droschken, in Ägypten unter Mehemed Ali, und so
erkennt man immer ex post die Rechtzeitigkeit, die
Anm. d. Red.: Die diesem Aufsatz beigegebenen Abbil-
dungen sind nach Photographien von Dr. Franz Stödtner, Berlin,
angefertigt.
man versäumen musste. Wenn man dann mit
Eichendorff in Heidelberg wäre, würde man — und
er — wahrscheinlich wünschen, mit Matthison dort
gewesen zu sein. Zudem wechselt man die Chrono-
logie der verpassten Zeitpunkte nach der Dauer
seines Aufenthalts. An einigen Orten meinte man
sogar, noch gerade zurecht zu kommen, weil man
nach achtundvierzig Stunden schon wieder von
dannen zog.
In Konstantinopel hat man das vielfache dieser
achtundvierzig Stunden zu thun, um seine Schuldig-
keit mit Moscheen, Museen, Selamlik, tanzenden
Derwischen, Volksleben an den Süssen Wassern usw.
nur just zu erfüllen. Und um immer wieder, sei
57'
KONSTANTINOPEL, HALBINSEL MIT DEM SERAIL
KONSTANTINOPEL
VON
EDUARD HEYCK
in die Schacht
Man kommt mit dem Baedeker überallhin zu
spät. Natürlich spreche ich vom „man" nach
meinem und ähnlicher Leute Geschmack; anderen
ist es der Mühe nicht wert, wenn die Orte nicht im
Guide through Europa als notwendig bezeichnet
sind, den die Hamburg-Amerika-Linie überreichen
lässt. — In Heidelberg hätte man zur Zeit des Stu-
denten Eichendorff und Brentanos sein mögen, in
Paris zu der von Musset, in Moskau vor den Auto-
droschken, in Ägypten unter Mehemed Ali, und so
erkennt man immer ex post die Rechtzeitigkeit, die
Anm. d. Red.: Die diesem Aufsatz beigegebenen Abbil-
dungen sind nach Photographien von Dr. Franz Stödtner, Berlin,
angefertigt.
man versäumen musste. Wenn man dann mit
Eichendorff in Heidelberg wäre, würde man — und
er — wahrscheinlich wünschen, mit Matthison dort
gewesen zu sein. Zudem wechselt man die Chrono-
logie der verpassten Zeitpunkte nach der Dauer
seines Aufenthalts. An einigen Orten meinte man
sogar, noch gerade zurecht zu kommen, weil man
nach achtundvierzig Stunden schon wieder von
dannen zog.
In Konstantinopel hat man das vielfache dieser
achtundvierzig Stunden zu thun, um seine Schuldig-
keit mit Moscheen, Museen, Selamlik, tanzenden
Derwischen, Volksleben an den Süssen Wassern usw.
nur just zu erfüllen. Und um immer wieder, sei
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