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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 14.1916

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Heft 10
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4751#0536

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FRANZ MARC, KUH

FRANZ MARC\

[Dass Franz Marc im Alter von nur 34 Jahren als
Artillerieleutnant ein Opfer des Krieges geworden ist,
bedeutet für die Münchner Künstlerschaft, für die neue
deutsche Kunst überhaupt einen noch weit schwereren
Verlust, als es der Albert Weisgerbers im vergangenen
Jahr war. Ein deutscher Künstler, der nicht nur von
einer neuen deutschen Malerei träumte, sondern auch
durch seine Thaten neue Wege und Ziele klar aufwies
und in einer heiligen Begeisterung für dieses Neue mit
der Feder, dem Wort und dem Pinsel warb, das war
Franz Marc. Gewiß hat ihn ein grausames Schicksal
hinweggerafft, noch ehe er auf der Höhe seines Wollens
und Könnens angelangt war, was wir aber von ihm
besitzen, zeigt, daß er zu den wirklich Auserwählten
gehörte. Von ihm als Menschen wie als Künstler darf
man sagen, daß er „streng und glühend" war, ein Süd-
deutscher, ein Münchner Kind, ein Maler, der seine
Herkunft auch in seinen expressionistischen Werken
nicht verleugnen konnte (und es auch nicht wollte):
seine ausserordentliche dekorative Begabung, sein kolo-
ristischer Sinn, der musikalische Klang, die heroische,
pathetische Note seiner Schöpfungen offenbaren restlos
seine vollblütige süddeutsche Art. Eine neue Schön-
heit, eine neue Menschlichkeit schwebte ihm vor, und
bei seiner bewußten Abwehr von jedem Naturalismus
konnte man immer mehr erkennen, daß Franc Marc ehr-
fürchtiger denn viele andere vor der Natur stand. Er

war ein pathetischer Romantiker, voll farbiger Visionen,
der uns ganz neue Märchen von Tieren und Menschen
in seinen Bildern, Holzschnitten und Zeichnungen als
wahrhafter Maler und Graphiker geschenkt hat. Dass
er für seine Malerei noch nicht die großen Freskoauf-
träge gefunden hatte — und erst in Wandgemälden hätte
Marc seine ganze Eigenart und Stärke richtig entfalten
und beweisen können —, das gehört zu dem vielen Tra-
gischen, das sich mit seinem nur allzu kurzen Leben
verbindet. A. L. M.

FRITZ BURGER f

Am 22. Mai ist Fritz Burger, ausserordentlicher
Professor der Kunstgeschichte an der Universität
München, im Alter von achtunddreissig Jahren vor
Verdun gefallen. Er hat nur einen kleinen Bruchteil
von dem hinterlassen, was er der Fachwelt und Kunst-
freunden mitteilen wollte und gerade das Beste, was
der sich zu immer grösserer Ruhe und Reife durch-
ringende Mann zu sagen hatte, wird wohl unveröffent-
licht bleiben. Burger war ein reichtalentierter, auch als
ausübender Künstler begabter Mensch, der als Universi-
tätslehrer wie als Schriftsteller sehr anregend zu wirken
verstand. Er besass ein lebendiges Verhältnis zur Kunst
und suchte die grossen Zusammenhänge in der Kunst-
geschichte zu klären und zu deuten, auf eine Geschichte
der künstlerischen Probleme, eine wirkliche Kunst-

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