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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 14.1916

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Heft 9
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4751#0488

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UKTIONSNACHRICHTEN

AMSTERDAM

Versteigerung der Sammlung
van Randwijk, am 11. April bei
Frederick Müller & Co. Die Ge-
mäldesammlung des verstorbenen W. I. van Randwijk
im Haag, die im April zur Versteigerung kam, gehörre
zu den bekanntesten Sammlungen moderner Meister,
die Holland besass. Auch wer sie im Haag nichr besuchr
hat, konnre sie in Wort und Bild kennen lernen durch
einige Aufsätze in englischen und französischen Kunst-
zeitschrifren. In dem ausserordenrlich gutillustrierten
und mit Mullerschem Luxus hergestellten Auktions-
katalog fehlen einige wenige der bekanntesten Stücke
der Sammlung, einige Bilder von M. Maris, Miller und
Rousseau: sie sind inzwischen dem Rijksmuseum in
Amsterdam vermacht worden, das gerade auf diesem
Gebiete eine Lücke aufwies. Sonst aber kam alles unter
den Hammer.

Herr van Randwijk hat sein Inreresse vornehmlich
der hollandischen Kunst seiner Zeit zugewandt, den drei
Brüdern Maris, von denen nur Matthis noch lebt, ferner
und vor allem Jozef Israels, Mauve und Mesdag. Einige
Künstler geringeren Grades wie Bosboom, Blommer,
Breitner und Neuhuys ergänzen dieses Bild der hollän-
dischen Kunst. Doch ist der Sammler bei der heimischen
Produkrion nichr srehen geblieben, sondern hat auch die
Ahnen der modernen Malerei seines Landes mir heran-
gezogen: ausser den Millets und Rousseau, die er dem
Rijksmuseum gab, besass er noch Bilder von Troyon,
Dupre, Jacques, Daubigny und Corot, ferner ein Bild
von Jongkind, dem Vorläufer beziehungsweise Mitläufer
des Impressionismus, der, als geborener Holländer, die
Brücke zwischen Frankreich und den Niederlanden
schlug.

Die Versteigerung gestaltete sich, wie uns berichtet
wird, zu einem hervorragendenEreignis imholländischen
Kunstleben, die Bereiligung war gross, und die 37
Bilder der Sammlung brachren einen Gesamterlös von
189,490 Gulden, also nach heutigem Kurse rund 700000
Mark. Das ist, wenn auch die Bilder fasr alle sehr gur, ja
einige ersten Ranges waren und ihre Meister in allerbester
Qualirär repräsentierten, immerhin ein sehr günstiges
Resultat, sogar überaus günstig, wenn man es mit den
von uns im vorigen Hefr mitgeteilten Preisen vergleichr,
die von den in New York versreigerten Bildern der
Sammlung Reisinger erzielt wurden. Politische und
nationale Momenre scheinen auch im Kunsthandel einen
gewissen Einfluss auf die Preisbildung zu haben. Die
Holländer schätzen nun einmal in gesundem Volksge-
fühl ihre eigene Kunst am höchsten, noch höher als die
bei ihnen immer sehr beliebt gewesene Kunst von Fon-
tainebleau; die Amerikaner machen es gerade so und

lehnen ausserdem nicht nur die deutsche Malerei ab,
sondern sehen auch alles, was aus deutschem Besitz
stammt, als minderwertig scheel an. Daher die kümmer-
lichen Resultate in den Preisen auch für französische
Bilder bei der Auktion Reisinger, von den deutschen
Meistern ganz zu schweigen. Denn dass eine zweire
Fassung eines Bildes von Israels, dessen erste Fassung
im Rijksmuseum hängt, bei Muller rund 80000 Mark
brachte, während Liebermanns zweites Polospiel bei
Reisinger mit 6000 Mark zu haben war, entspricht in
keiner Weise dem Qualitätsverhältnis der beiden Meister
und der beiden Werke. (Nebenbei: für Deutschland
ist der Ausgang der Auktion Reisinger auch aus dem
Grunde bedauerlich, weil der Erlös der Auktion der
Nationalgalerie in Berlin und derPinakothek in München
vermacht war. Hätte die Versteigerung der deutschen
Bilder nicht in New York, sondern, wie es geplant war,
in Deutschland stattgefunden, so wären diese beiden
Museen jetzt erheblich reicher.)

Das erwähnte Bild von Israels, „Muttersorgen", war
mit seinem Zuschlag von 37500 Gulden das teuerste
der Sammlung Randwijk, die „Dämmerung" erziehe
iijoo Gulden und die beiden Aquarelle die ersraun-
lich hohen Summen von 5700 und von 2800 Gulden.
A. Mauve, der feinste der holländischen Barbizon-Epi-
gonen, ward auch sehr hoch bezahlt: 37000 Gulden für
ein allerdings sehr schönes Werk ist verhältnismässig
sehr viel und würde auch für einen guten Daubigny,
der doch origineller ist, nur ausnahmsweise erreicht
werden. Der schöne typische Daubigny der Auktion
ging für 7300 Gulden forr, dagegen brachte ein andres
Bild des Meisters, das gleichzeitig mit der Randwijk-
Kollektion versteigerr wurde, 12400 Gulden. Eine
„Landschaft mit Vieh" von Corot erreichte trotz der
beinahe lyrischen Beschreibung im Katalog nur 6000
Gulden, ein Bild der bekannten weichen Art. Die Hol-
länder sranden eben durchaus im Vordergrund des
Interesses. Nur so lässt sich erklären, wie ein Kindes-
bildnis von M. Maris, das noch nicht einmal so gut ist,
wie die ähnlichen Arbeiten von Eugen Carriere, 12 joo
Gulden bringen konnte, und wie es möglich war, dass
ein Kircheninterieur von Bosboom, einem Künstler, der
ganz in den Bahnen der alten Niederländer, wie etwa
Emanuel de Witte, wandelt, für 13600 Gulden einen
Liebhaber fand.

Hier die Preisliste:

Nr. 3. Blommers, Die Freundin: 4000 Gulden. —
Nr. 4. Bosboom, Inneres der Kirche zu Breda: 6700
Gulden. — Nr. 5. derselbe, Die portugiesische Synagoge:
1 3600 Gulden. — Nr. 6. Breitner, Amsrerdamer Gracht
bei Schnee: 2800 Gulden. — Nr. 7. derselbe, Artillerie:
2000 Gulden. -- Nr. 8. Corot, Landschaft mir Vieh:
6000 Gulden. — Nr. 9. Ch. F. Daubigny, Landschaft:

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