11.2 Der Ausverkauf fürstlicher Herrschafts- und Besitzrechte
175
in Stralsund für insgesamt 4.000 Mark Wendisch an die Stadt zu verkaufen^, was gleich-
zeitig wichtiger Bestandteil der Aussöhnung mit Stralsund wäre" Die Verkäufe bildeten
einen zentralen Baustein für die weitere Entwicklung von Stralsunds städtischer Auto-
nomie, wie die Verkäufe und Verpfändungen an Landadel und Städte insgesamt - das
gilt es bei dieser Negativbilanz zu berücksichtigen - natürlich deren Partizipationsmög-
lichkeiten stärkten und erweiterten und auf diesem Wege zur Entstehung und Entfal-
tung eines ständischen Landesbewußtseins beitrugen - ein Effekt, der für die fürstli-
chen Handlungsspielräume zumindest nachfolgender Zeiten auch wieder von Nutzen
sein konnte.
Das politisch-dynastische Engagement des Hauses Mecklenburg in Skandinavien
wurde augenscheinlich ebenfalls in einem nicht unbeträchtlichen Umfang über Ver-
pfändungen finanziert: Für die Bezahlung der Kosten wegen der Unterstützung der
Holsteiner in Schonen erhielten so 1359 Reimar von Plessen zu Barnekow und Heinrich
von Bülow zu Plüschow Wittenburg und Hagenow verpfändet.^ Zwei Jahre später ka-
men auf dem Wege der Verpfändung Boizenburg an Vicke, Henneke und Johann Moltke
und Plau mit Krakow, seit 1356 selbst von seiten der Werler Herren im Pfandbesitz Al-
brechts'% an Otto von Dewitz.^ Es folgte die Verpfändung von Grevesmühlen an Hein-
rich von Bülow und von Neustadt und Marnitz an Gerhard von Wustrow (beides 1363) ',
1365 von Stavenow an die Familie Bozel gegen Abtretung der Ansprüche an Vogteien,
die ihnen 1356 verpfändet worden waren', 1366 von Röbel an die von Flotow, von Gnoien
an Otto von Dewitz und von Schwaan an den Schweriner Bischof Vicke von Bülow ",
von Bukow an Gottschalk Barnekow (1367) '* und wiederum fünf Jahre später von Dö-
für 550 Mark Wendisch an den Knappen Konrad Dotenberg (26. Mai 1316), Verpfändung von
24 Mark Rente aus der Bede von je zwölf Hufen in Martenshagen und Wobbelkow und sechs
Hufen in Kenz für 300 Mark Wendisch an die Brüder Konrad, Friedrich und Nikolaus Doten-
berg (12. Juni 1316). Die Verschreibungen erfolgten jeweils unter Vorbehalt des Wiederkaufs
bzw. der Wiedereinlösung; Nr. 3020: Verschreibung von jährlich 22 Mark von Wizlaws Bede an
die Brüder Ludolf und Heinrich Plötz bis zur Bezahlung der ihnen zur Ausrüstung für seinen
Dienst zugesagten 220 Mark aus ihren Gütern in Nesebanz, Saalkow und Sellentin (10. August
1316); Nr. 3022: Verschreibung einer Rente von jährlich 36 Mark aus der Bede in Koitenhagen,
Leplow und Drechow und der obersten Gerichtsbarkeit in Werder an Ritter Friedrich Behr
(20. September 1316); Nr. 3051: Verpfändung von sieben Drömt Getreide aus Lüdershagen, zehn
Mark Rente aus der Windmühle in Saal sowie 416 Drömt Getreide aus Borgstedt für 720 Mark
Wendisch an Werner und Gottschalk Bruneken (25. März 1317); Nr. 3055: Verpfändung von
80 Mark Wendisch aus der Bede von den in der Parrochie Grimmen gelegenen Gütern der von
Schmatzhagen, Duvendieck, Steinbeck und Metzekow für 800 Mark Wendisch an Ritter Hein-
rich von Böke (10. April 1317); Nr. 3066: Verpfändung von 180 Mark jährlich aus Wizlaws Zoll in
Stralsund für 1.800 Mark an den Ritter Heinrich von Osten und seine Brüder (2. Juni 1317);
Nr. 3070f.: Verpfändung von 200 Mark jährlich aus dem Zoll in Stralsund für 2.000 Mark an
Heinrich, Burchard und Friedrich von der Osten (9. Juni 1317); Nr. 3170: Verleihung von zwölf
Hufen in Schmedshagen, fünf Hufen in Zitterpenningshagen und drei Hufen in Bartelshagen
unter Vorbehalt des Wiederkaufs an Vogt Nikolaus Poddin (26. Februar 1318).
25 PUB V, Nr. 3222 (25. November 1318, mit Ausnahme der dem Ritter Heinrich von der Osten und
seinen Brüdern angewiesenen Rente in Höhe von 380 Mark); 3245 (23. März 1319).
26 Siehe die Privilegien Wizlaws in PUB V, Nr. 3244, 3247-3250.
27 MUB XIV, Nr. 8569.
28 MUB XIV, Nr. 8243. - RucHHÖFT 2006, S. 29.
29 MUB XIV, Nr. 8606f. u. 8908.
30 MUB XV, Nr. 9012,9209.
31 MUB XV, Nr. 9359.
32 MUB XVI, Nr. 9437
33 HAAK1984, S. 19.
175
in Stralsund für insgesamt 4.000 Mark Wendisch an die Stadt zu verkaufen^, was gleich-
zeitig wichtiger Bestandteil der Aussöhnung mit Stralsund wäre" Die Verkäufe bildeten
einen zentralen Baustein für die weitere Entwicklung von Stralsunds städtischer Auto-
nomie, wie die Verkäufe und Verpfändungen an Landadel und Städte insgesamt - das
gilt es bei dieser Negativbilanz zu berücksichtigen - natürlich deren Partizipationsmög-
lichkeiten stärkten und erweiterten und auf diesem Wege zur Entstehung und Entfal-
tung eines ständischen Landesbewußtseins beitrugen - ein Effekt, der für die fürstli-
chen Handlungsspielräume zumindest nachfolgender Zeiten auch wieder von Nutzen
sein konnte.
Das politisch-dynastische Engagement des Hauses Mecklenburg in Skandinavien
wurde augenscheinlich ebenfalls in einem nicht unbeträchtlichen Umfang über Ver-
pfändungen finanziert: Für die Bezahlung der Kosten wegen der Unterstützung der
Holsteiner in Schonen erhielten so 1359 Reimar von Plessen zu Barnekow und Heinrich
von Bülow zu Plüschow Wittenburg und Hagenow verpfändet.^ Zwei Jahre später ka-
men auf dem Wege der Verpfändung Boizenburg an Vicke, Henneke und Johann Moltke
und Plau mit Krakow, seit 1356 selbst von seiten der Werler Herren im Pfandbesitz Al-
brechts'% an Otto von Dewitz.^ Es folgte die Verpfändung von Grevesmühlen an Hein-
rich von Bülow und von Neustadt und Marnitz an Gerhard von Wustrow (beides 1363) ',
1365 von Stavenow an die Familie Bozel gegen Abtretung der Ansprüche an Vogteien,
die ihnen 1356 verpfändet worden waren', 1366 von Röbel an die von Flotow, von Gnoien
an Otto von Dewitz und von Schwaan an den Schweriner Bischof Vicke von Bülow ",
von Bukow an Gottschalk Barnekow (1367) '* und wiederum fünf Jahre später von Dö-
für 550 Mark Wendisch an den Knappen Konrad Dotenberg (26. Mai 1316), Verpfändung von
24 Mark Rente aus der Bede von je zwölf Hufen in Martenshagen und Wobbelkow und sechs
Hufen in Kenz für 300 Mark Wendisch an die Brüder Konrad, Friedrich und Nikolaus Doten-
berg (12. Juni 1316). Die Verschreibungen erfolgten jeweils unter Vorbehalt des Wiederkaufs
bzw. der Wiedereinlösung; Nr. 3020: Verschreibung von jährlich 22 Mark von Wizlaws Bede an
die Brüder Ludolf und Heinrich Plötz bis zur Bezahlung der ihnen zur Ausrüstung für seinen
Dienst zugesagten 220 Mark aus ihren Gütern in Nesebanz, Saalkow und Sellentin (10. August
1316); Nr. 3022: Verschreibung einer Rente von jährlich 36 Mark aus der Bede in Koitenhagen,
Leplow und Drechow und der obersten Gerichtsbarkeit in Werder an Ritter Friedrich Behr
(20. September 1316); Nr. 3051: Verpfändung von sieben Drömt Getreide aus Lüdershagen, zehn
Mark Rente aus der Windmühle in Saal sowie 416 Drömt Getreide aus Borgstedt für 720 Mark
Wendisch an Werner und Gottschalk Bruneken (25. März 1317); Nr. 3055: Verpfändung von
80 Mark Wendisch aus der Bede von den in der Parrochie Grimmen gelegenen Gütern der von
Schmatzhagen, Duvendieck, Steinbeck und Metzekow für 800 Mark Wendisch an Ritter Hein-
rich von Böke (10. April 1317); Nr. 3066: Verpfändung von 180 Mark jährlich aus Wizlaws Zoll in
Stralsund für 1.800 Mark an den Ritter Heinrich von Osten und seine Brüder (2. Juni 1317);
Nr. 3070f.: Verpfändung von 200 Mark jährlich aus dem Zoll in Stralsund für 2.000 Mark an
Heinrich, Burchard und Friedrich von der Osten (9. Juni 1317); Nr. 3170: Verleihung von zwölf
Hufen in Schmedshagen, fünf Hufen in Zitterpenningshagen und drei Hufen in Bartelshagen
unter Vorbehalt des Wiederkaufs an Vogt Nikolaus Poddin (26. Februar 1318).
25 PUB V, Nr. 3222 (25. November 1318, mit Ausnahme der dem Ritter Heinrich von der Osten und
seinen Brüdern angewiesenen Rente in Höhe von 380 Mark); 3245 (23. März 1319).
26 Siehe die Privilegien Wizlaws in PUB V, Nr. 3244, 3247-3250.
27 MUB XIV, Nr. 8569.
28 MUB XIV, Nr. 8243. - RucHHÖFT 2006, S. 29.
29 MUB XIV, Nr. 8606f. u. 8908.
30 MUB XV, Nr. 9012,9209.
31 MUB XV, Nr. 9359.
32 MUB XVI, Nr. 9437
33 HAAK1984, S. 19.