DOI issue:
Heft 4
DOI article:Ebinghaus, K.: Ein bergischer Baumeister
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.26494#0139
Abb. 1. Kmderheim m Marpe bei Barmen des Herrn C. Neumamp Barmen.
(Rechts altes umgebautes Bauernhaus, links neue Waschküche.)
,eitdemvor mehrals
emem Jahrzehnt
in diesen Blattern
die Anregung gegeben wur-
de, aus der bergischen Bau-
weise für unsere Aeit die
in ihr liegenden überaus
günstigen Möglichkeiten für
den bürgerlichen Hausbau
auszunutzen: ist viel in dieser
Richtung geschehen, Erfreu-
liches und Unerfreuliches.
Nicht alle Verst>che, aus dem
Material: Schicferbeschlag,
wciße Holzrahmtingen, grü-
ne Laden eine für die heuti-
gen Verhältnisse brauchbare
Bauweise zu gcwinnen, sind
gelungen; manches wird
man im Sinn meiner Aus-
führungen über „Architektur
und Baukunst" im Febrc>ar-
heft d. I. als Architektur
bezeichnen müssen, die fast
mehr einer Karikatur als
einer vernünftigen Anwen-
dung gleicht.
Sehen wir genau zu,
war damals, als die ischö-
nen bergischen Häuser ge-
baut wurden, die Grund-
lage desH Materials schon
vorhanden: es kam dazu eine
ungewöhnlich taktvolle An-
wendung nach der „zeit-
genössischen Mode"; diese
Mode, wenn wir es so nen-
nen wollen, war aber an
sich eine gute; geschmack-
voll und sclbstbewußt wußte
sie ihre Neuheiten mit dem
Alten zu verbinden: unsere
Mode ist, wer zweifelt dar-
an, bis vor kurzem eine
schlechte gewesen und ist es
teilweise leider immer noch:
Auffälligkeit und Unordnung
sind ihre Fehler. Und beides
vertragt gerade die bergi-
sche Bauweise, die ganz
auf bürgerliche Solidität ge-
stellt war und ist, durchaus
nicht.
Man kann ihr Material
oder gar ihre Motive nicht
aufnehmen, ohne sich auf
das solide Fundament zu
stellen, und weil er das
tut, seien heute die anschei-
nend so einfachen Ar-
beiten des Barmer Bau-
meisters Peter Klotzbach in
eine kurze Betrachtunq ein-
gestellt.
Abb. 2. Kmderheim in Marpe b. Barmen des Herrn C. Neumann.
Brunnen im Hof (Verwendung der alten Pumpe).
121
(Rechts altes umgebautes Bauernhaus, links neue Waschküche.)
,eitdemvor mehrals
emem Jahrzehnt
in diesen Blattern
die Anregung gegeben wur-
de, aus der bergischen Bau-
weise für unsere Aeit die
in ihr liegenden überaus
günstigen Möglichkeiten für
den bürgerlichen Hausbau
auszunutzen: ist viel in dieser
Richtung geschehen, Erfreu-
liches und Unerfreuliches.
Nicht alle Verst>che, aus dem
Material: Schicferbeschlag,
wciße Holzrahmtingen, grü-
ne Laden eine für die heuti-
gen Verhältnisse brauchbare
Bauweise zu gcwinnen, sind
gelungen; manches wird
man im Sinn meiner Aus-
führungen über „Architektur
und Baukunst" im Febrc>ar-
heft d. I. als Architektur
bezeichnen müssen, die fast
mehr einer Karikatur als
einer vernünftigen Anwen-
dung gleicht.
Sehen wir genau zu,
war damals, als die ischö-
nen bergischen Häuser ge-
baut wurden, die Grund-
lage desH Materials schon
vorhanden: es kam dazu eine
ungewöhnlich taktvolle An-
wendung nach der „zeit-
genössischen Mode"; diese
Mode, wenn wir es so nen-
nen wollen, war aber an
sich eine gute; geschmack-
voll und sclbstbewußt wußte
sie ihre Neuheiten mit dem
Alten zu verbinden: unsere
Mode ist, wer zweifelt dar-
an, bis vor kurzem eine
schlechte gewesen und ist es
teilweise leider immer noch:
Auffälligkeit und Unordnung
sind ihre Fehler. Und beides
vertragt gerade die bergi-
sche Bauweise, die ganz
auf bürgerliche Solidität ge-
stellt war und ist, durchaus
nicht.
Man kann ihr Material
oder gar ihre Motive nicht
aufnehmen, ohne sich auf
das solide Fundament zu
stellen, und weil er das
tut, seien heute die anschei-
nend so einfachen Ar-
beiten des Barmer Bau-
meisters Peter Klotzbach in
eine kurze Betrachtunq ein-
gestellt.
Abb. 2. Kmderheim in Marpe b. Barmen des Herrn C. Neumann.
Brunnen im Hof (Verwendung der alten Pumpe).
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