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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 22.1912

DOI Heft:
Heft 10
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Benn, Joachim: Emil Hub
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https://doi.org/10.11588/diglit.26494#0367

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Cmil Hub. Pariserin.

Emil Hub

ie Aufgabe, vor die sich die Kunst heute ge-
stellt sieht, ist sür alle ihre Teilgebiete die gleiche,
denn es ist ja ein und dasselbe Leben, aus
das — nach Objekt wie nach Subjekt betrachtet — alle
künstlerischen Versuche zurückgehen. Jn Schlagworten
ausgesprochen handelt es sich heute darum, nach der
naturalistischen und der im Grunde noch immer natura-
listischen, aber tcchnisch erleseneren und komplizierteren
impressionistischen Lebensdarstellung eine neue Lebens-
darstellring herauszubilden, die als eine „synthetische"
mehr „Stil" besitzt. Der wesentliche Unterschied dieser
neuen Lebensdarstellung von der früheren soll darin
liegen, daß ihr der Natureindruck in stärkerem Maße
als dem Naturalismus nur als ein Rohmaterial
gilt, das erst nach verschiedenen Gesichtspunkten

verwandt und gesormt werden muß, um Kunst zu
werden.

Was diese Gesichtspunkte angeht, so sollen sie grund-
satzlich aus dem Material entnommen werden, nnt
dem in den verschiedenen Kunstgebieten gearbeitet
wird: Die Musik soll spezifisch musikalisch, die Poesie
spezifisch poetisch, die Malerei spezisisch malerisch, die
Bildhauerei spezifisch plastisch sein; aus Vorzügen und
Grenzen des jeweiligen Materials soll der Grund-
charakter jeder Kunst entwickelt werden. Aber man weiß
doch auch, daß die Art, wie diese Grundgesetze in die
Praris umgesetzt werden, sich nach den Menschen unter-
scheidet, die sie in die Praris umsetzen: Jn der Umsetzung
der Wirklichkeit in ein Kunstwerk manisestiert sich nicht
nur eine Reihe objektiver und ewiger Gestaltungs-

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