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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisausschreiben
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Schnitzler, F.: Ausländische Journalisten
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Praktische Winke und Vorschläge
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Ein Stuttgarter Preisausschreiben / Ein Preisausschreiben dre "Architektonischen Rundschau" / Das Preisausschreiben / Von der Herrmann-Stiftung in Dresden / Laufende Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Stiftungen / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Auktionen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0082

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft 6.

pariser „Figaro" erklärte: Wir berichten nur
gegen entsprechende Bezahlung, da wir die
Journalistik als Geschäft betrachten. Liegt es nun
nicht sehr nahe zu fragen, von wem das Blatt für
den obengenannten, der Stadt Düsseldorf feindlichen
Artikel bezahlt worden ist?
Ls ist unverständlich, daß ein Blatt, welches
ernst genommen sein will, zum Studium ausländischer
Verhältnisse einen Wann entsendet, dem die Haupt-
eigenschaften eines tüchtigen Journalisten: Objektive
Urteilsfähigkeit, Takt und Wahrheitsliebe gänzlich
zu fehlen scheinen und der beim Betreten einer ihm
fremden Stadt, deren Gastfreundschaft er unange-
meldet und unbekannt in Anspruch nimmt, in Er-
mangelung eigenen Studiums sich vom ersten besten
die wunderlichsten Dinge aufbinden läßt. Dem ge-
fälligen Gewährsmann des Herrn Huret kann man
aber den Vorwurf größter Unbesonnenheit nicht er-
sparen; ihm muß das Sprichwort: Lin schlechter
Vogel, der das eigene Nest beschmutzt, energisch unter
die Nase gehalten werden. Wan ersieht aus solchen
Vorkommnissen aber, wie vorsichtig man auch in
künstlerischen Dingen im Verkehr mit aus-
ländischen Journalisten sich benehmen muß.
V. LcllnitUer.
praktisehs Mmks unä Vorschläge.
Wir alle wissen, daß recht viele der für das
Kunstgewerbe entwerfenden Künstler sich in gedrückter
materieller Lage befinden und sich auch trotz aller
Anstrengungen nie emporzuarbeiten vermögen. Die
Schuld liegt in den meisten Fällen nicht etwa an
Talentlosigkeit der Künstler, sondern nur an ihrer
geschäftlichen Ungewandtheit, an der Unerfahrenheit
gegenüber den Anforderungen des praktischen Lebens.
Gerade im „Kunstgewerbe" besteht der wichtigere
Teil der Begabung oft in der Geschicklichkeit, die
tatsächlichen Bedürfnisse der Fabrikanten, wie des
Publikums zu erkennen und der maschinellen Technik
gerecht zu werden. Was hängt nicht alles davon
ab, wo, wem, wann, in welcher Form die Entwürfe
zum Kaufe angeboten werden. Wie viele wertvolle
Einfälle gehen zu Grunde, weil der Künstler nicht
weiß, wie er sie nutzbar machen kann. Diese Gründe
veranlassen die Zeitschrift „Deutsche Kunst und Deko-
ration" zu einem Preisausschreiben, wozu alle
diejenigen eingeladen werden, welche in diesen Dingen
etwas Sachdienliches mitteilen, die dem ungewandten
Anfänger einen nützlichen Rat geben können. Das
Thema lautet:
„Welche Wittel hat der für das Kunst-
gewerbe entwerfende Künstler, um den Ab-
satz seiner Zeichnungen zu steigern und sich
vor wirtschaftlichem Schaden zu bewahren?"
An Preisen sind ausgesetzt ein erster zu 50 Wk.,
ein zweiter zu 25 und fünf Preise zu s5 Mk., ins-
gesamt (50 Wk. Alle weiteren Einsendungen, welche
zum Abdruck als geeignet befunden werden, sollen

nach dem üblichen Zeilen-Honorar vergütet werden.
Erwünscht sind nicht allgemein gehaltene Abhand-
lungen, sondern bestimmte klar gefaßte prak-
tische Winke und Vorschläge. Sie können sich
unter anderem beziehen auf technische und kauf-
männische Vorbildung, auf die Art der Darstellung
und des Versandes der Entwürfe, auf Honorar-
Berechnung, die Ausstellungs-Frage, Annoncen-Ne-
klame, Thiffre-Offerten, Vertrieb nach dem Ausland,
Berücksichtigung des Saisonwesens, Orientierung über
das schon Vorhandene, Publikation in Zeitschriften,
Beteiligung an Preis-Ausschreiben, Atelier- und Buch-
führung, Vertretung durch Reisende, Ausführung von
kleineren Arbeiten auf eigene Kosten und deren Ver-
trieb, gemeinschaftliche Arbeiten mit Kollegen u. s. w.
Alles, was dem für das Kunstgewerbe entwerfenden
Künstler in seinem wirtschaftlichen Kampf dienlich
sein kann, darf behandelt werden.
Letzter Termin der Einsendung ist der (0. Ja-
nuar s90? (Datum des Poststempels). Der Verlags-
anstalt Alexander Koch in Darmstadt steht das Recht
der alleinigen Publikation aller mit einem Preise
ausgezeichneten oder angekauften Einsendungen zu.
Die Wanuskripte dürfen nur einseitig beschrieben
eingereicht werden. Sedes Wanuskript ist mit einem
Kennwort zu versehen. Ein verschlossener Brief-
umschlag mit demselben Kennwort soll Name und
Adresse des Autors enthalten. Die Einsendungen
sollen möglichst kurz gefaßt sein und den Raum einer
halben Seite, höchstens den einer ganzen Seite der ge-
nannten Zeitschrift im allgemeinen nicht überschreiten.
Ein Stuttgarter Preisausschreiben.
Die Stadt Stuttgart und der Verein für Fremden-
verkehr in Stuttgart schreiben einen Wettbewerb zur
Gewinnung eines künstlerischen Aushängeplakates
für die Stadt Stuttgart aus. Das Plakat soll im
Hinblick auf die im vergangenen Sahr vollzogenen
Eingemeindungen für Groß-Stuttgart gelten. Der
Entwurf muß sich für Steindruck oder Buchdruck
eignen. Die Anzahl der Farben ist möglichst zu be-
schränken. Die Zeichnung ist vollkommen fertigzu-
stellen, so daß, falls eine Originallithographie nicht
geliefert wird, direkt darnach gearbeitet werden kann.
Bei der Wahl des Gegenstandes wird dem Künstler
die größte Freiheit gelassen, jedoch wird die bei
Städte-Plakaten vielfach übliche Anhäufung von An-
sichten nicht gewünscht. Sm Plakat, das im Hoch-
format gedacht ist und dessen Höhe sich zwischen 80
und (00 cm bewegen soll, hat deutlich der Name
„Stuttgart" zu erscheinen. Am Fußende oder am
unteren Teil des Plakates ist Raum für einige Zeilen
weiteren Textes vorzusehen. Zur Teilnahme am
Wettbewerb ist jeder Künstler eingeladen. Die Ent-
würfe sind wohlverpackt und portofrei bis zum
(5. Sanuar (Z07 adressiert an den „Verein für
Fremdenverkehr in Stuttgart, Königstraße 38", ein-
zusenden. Zeder Entwurf ist mit einem Kennwort
 
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